Akkupfeiler an der Waidringer Steinplatte

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Für Neulinge ist es nicht ganz einfach, sich an der Waidringer Steinplatte zurecht zu finden. Die neueren Base-Climbs sind zwar meist liebevoll auf Tontäfelchen angeschrieben, die dazwischen liegenden Einstiege der Klassischen Routen jedoch oft schwer zu finden. An schönen Wochenend-Tagen ist man hier nicht alleine unterwegs und kann sich deshalb ganz gut durchfragen. Außerdem: wer im besten Klettergebiet zwischen Wildem Kaiser und Lofer einmal unterwegs war, kommt sicher wieder und kennt sich mit der Zeit ganz gut aus. Die Felsqualität ist ungewöhnlich kompakt und lässt keine Wünsche offen. Allerdings bietet die breitgezogene Wand nur wenige wirklich leichte Anstiege.

Wer sich an die Waidringer Steinplatte erst mal rantasten und nicht ganz so schwer klettern möchte, dem sei der Sektor „Akkupfeiler“ empfohlen. Einziges Problem: die Orientierung. Das stark gegliederte Massiv wirkt auf den ersten Blick ziemlich unüberschaubar und wird durch Absätze, Verschneidungen, kompakten Wänden bzw. runden Pfeilerkanten durchzogen. Die Erstbegeher haben hier ein enges Routen-Netz hinterlassen, so ist es für den Kletterer nicht ganz einfach den Weg durch die jeweilige Wunsch-Tour zu finden. Die Topos im Kletterführer „Steinplatte“ sind zwar detailliert, doch immer wieder fragt man sich: wo geht’s hier eigentlich weiter?

Doch alles halb so wild, auch wenn man sich mal verirrt hat, am nächsten Standplatz ist man durch die vielen Kreuzungen wieder vereint. Die unteren Seillängen übertreffen den 6. Grad kaum und sind ganz ordentlich abgesichert. Die obere Pfeiler-Kante steilt sich schließlich merkbar auf und bietet wieder mehrere Möglichkeiten. Etwas linkshaltend gelangt man in die Route „Lilablassblau“ mit sehr schönem löchrigen Fels. Diese letzten beiden Seillängen bis zum 6. Grad sind wieder gut gesichert und führen auf den Gipfel des Akkupfeilers.

Die Route „Pfeilermix“ verbindet die besten Klettermeter durch die ganze Wand. Die Tour startet unten im Klettergarten „Shiva“ und man steigt am besten in die rechteste Linie „Mandy“ ein. Nach einer kurzen Schrofen-Seillänge hält man sich stets rechts, um auf der Spur zu bleiben. Dabei wechseln sich löchrige Wände und Pfeilerkanten ab, die aus der Ferne betrachtet unbezwingbar erscheinen. An der obersten Pfeilerkante führt die Tour nach rechts entlang einer Reihe von Sanduhren, später wieder nach links Richtung Gipfel. Insgesamt eine gelungene Kombination mit herrlicher Kletterei. Aber nehmt euch Zeit den Weg zu finden, das Topo will genau studiert werden …

Schwierigkeit

Laut Kletterführer meist 5 bis 6. Maximal 7, (6 obligatorisch). Die Bewertungen sind an der Steinplatte jedoch eher streng gehalten. Zwei kurze Gehstrecken im 2. Grad stören kaum. Wandhöhe ca. 200 Meter.

Absicherung

Die Route ist gut mit Bohrhaken abgesichert, gelegentliche Sanduhrschlingen. Mit Keilen und Friends kann optimiert werden.

Material

Doppelseil, 10 Exen, Keile und Friends zur zusätzlichen Absicherung, Schlingen, Abseilausrüstung

Ausgangspunkt

Waidring im Pillerseetal (Kitzbühel)

Zustieg

Von Waidring über die Mautstraße ca. 500 Höhenmeter hinauf bis zum geräumigen Parkplatz. Über den Teerweg zu Fuß weiter bis zur Stallenalm. Hier wenige Meter nach rechts entlang des Schotterwegs und anschließend nach links hinauf zur Skipiste. Man gelangt zu einem horizontalen Pfad, der überschritten wird. Steinmänner weisen den Weg entlang des Gamssteigs nach rechts unter die Südwand der Steinplatte. Die exponierten Stellen sind drahtseilversichert. Der Akkupfeiler befindet sich im rechten Wandbereich nach einem Schuttkar. Von hier nach links hinauf zum Klettergarten „Shiva“. Vom Parkplatz ca. 1 Stunde.

Abstieg

Es kann über die Tour abgeseilt werden. Dies ist im unteren Bereich durch die Latschen jedoch sehr anstrengend. Deshalb empfehle ich, vom Gipfel nach links zu queren und durch die markante Schlucht abzuseilen.

Literatur

Kletterführer „Steinplatte“ www.panico.de

Bildgallerie

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