“Alte Rampe” an der Wilhelmswand

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Auf der Durchreise von Salzburg Richtung Dachstein suchten wir nach einem geeigneten Halbtagesziel, um nicht tatenlos nur im Auto zu sitzen. Dank des Kletterführers „Österreich Plaisir Ost“ stießen wir auf die Wilhelmswand, tief in eine waldreichen Umgebung eingebettet. Die Gegend ist weit genug von der Zivilisation entfernt, um einen ruhigen und entspannten Klettertag genießen zu können …

Weniger entspannt sind allerdings die Klettertouren an diesem breitgezogenen Felsmassiv. Mit der „Alten Rampe“ im oberen 6. Grad, suchten wir uns eine der leichteren Linien aus, viel Plaisir gibt’s da nicht zu holen. Nach einem etwas abenteuerlichen Zustieg entlang des Wandfußes durch die Botanik fanden wir schließlich den Bühlerhaken am Einstieg der Alten Rampe.

Die erste Seillänge verläuft über einen etwas plattigen Vorbau und ist mit 5+ ideal zum einklettern. Danach geht es in eine eindrucksvoll markante Verschneidung hinein, die sich über viele Meter dahinzieht. Die ersten paar Meter sind oft nass. Selten klettert man im Verschneidungsgrund, viel mehr auf der rechten Begrenzungs-Platte, die mit wenigen Leisten und Löchern behaftet ist. Und die Hakenabstände sind oft soweit, dass es hier nichts zu mogeln gibt …

Man landet schließlich etwas in der Botanik, laut Topo dem offiziellen Ende der Tour. Wir entdeckten jedoch darüber noch weitere Haken und begaben uns in eine weitere Platte, die mit einem Quergang nach links in die Headwall leitete – ziemlich exponiert und nicht weniger anspruchsvoll als die unteren Seillängen. Somit kamen dann 4 lohnende Seillängen zustande, die uns einen ausgefüllten Nachmittag bescherten.

Abgesehen vom botanischen „Bushbashing“ und die Sucherei nach dem Einstieg waren wir mit der Tour voll zufrieden. Der Fels ist sehr kompakt, die Kletterei durchgehend spannend und anspruchsvoll. Die vielleicht 100 Meter hohe Wand eignet sich auch bei unsicherem Wetter oder kleinenem Zeitfenster. Es kann jederzeit – zumindest in der Alten Rampe – unproblematisch wieder zum Wandfuß abgeseilt werden …

Schwierigkeit
Überwiegend +/-6, maximal 6+ (6 obligatorisch)

Absicherung
Die Route ist ausreichend bis gut mit Bohrhaken abgesichert

Ausrüstung
50-Meter-Doppelseil, 10 Exen, evtl. Friends, Abseilausrüstung

Ausgangspunkt
Von St. Koloman nach Wegscheid und über die schmale Straße rechtshaltend durch den Wald hinauf zum Parkplatz Wilhelmshöhe.

Zustieg
Vom Parkplatz entlang der Straße kurz absteigen. Bei der Beschilderung nach links Richtung Wilhelmskapelle abbiegen. Ca. 100 vor der Kapelle linkshaltend entlang den Markierungen hinauf zu den ersten Felsen. Hier ca. 15 Minuten nach rechts entlang des Wandfußes auf und ab bis zu einer markanten Kante. Der Einstieg befindet sich rechts unter der markanten Verschneidung bei einem Bühlerhaken. Vom Parkplatz ca. 30 Minuten.

Abstieg
Abseilen über die Tour

Topos
Kletterführer Österreich Plaisir Ost tmms-shop.de

Webinfo
www.bergsteigen.com
www.topoguide.de
www.hauptsach-auffe.de

Bildgallerie

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