Der Hüttengrat über dem Gimpelhaus

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Der Hüttengrat ist mittlerweile die erste Anlaufstelle, um sich an’s Mehrseillängen-Klettern in den Tannheimer Bergen ranzutasten. Viele Seilschaften werden hier im Rahmen eines Kurses hochgeführt oder manche starten zu Saisonbeginn wieder ihre erste Alpine Kletter-Route. Der Anstieg verläuft entlang einer zuweilen ausgesetzten Gratkante und bietet dabei ein luftiges Ambiente. Gelegentlich sind auch flachere, etwas schrofige Passagen eingelagert. Bei konstanten Schwierigkeiten im 3. bis 4. Grad und einer angemessenen Absicherung können sich Anfänger in der Tour auch mal an den Vorstieg wagen.

Der Hüttengrat zieht unweit des Gimpelhauses auf den höchsten Punkt des Hochwiesler-Ostsporns. Es kann auch bei etwas unsicherem Wetter eingestiegen werden, da sich links davon eine Abseilpiste befindet und somit einen unkomplizierten und schnellen Rückzug gewährt.

Als Tagesziel ist die Tour etwas kurz. Beim Abstieg führt der Weg am Klettergarten Thomas-Wändle vorbei, wo in den mittleren Graden weitergeklettert werden kann. Im Frühsommer liegt hier jedoch meist noch Schnee. Es bietet sich auch an, eine weitere Route an der nahe gelegenen Zwerchwand in Angriff zu nehmen, was zeitlich betrachtet gut möglich ist. Egal wie man sich entscheidet, das Gimpelhaus ist nicht weit entfernt, und man wird das wohlverdiente Abendessen wohl kaum verpassen …

Schwierigkeit

Überwiegend 3 bis 4. Maximal 4+. 4 obligatorisch

Absicherung

Perfekt mit Bohrhaken. Die Bohrhakenabstände betragen meist 3 bis 4 Meter. Die schweren Stellen sind entsprechend gut gesichert. An den Ständen befinden sich meist 3 Bohrhaken, sodass sich bei erhöhtem Andrang auch zwei sichernde Personen daran fixieren können.

Material

50-Meter-Einfach- oder Doppelseil, 8 Exen, evtl. Abseilausrüstung. Es sind keine Keile bzw. Friends erforderlich.

Zustieg

Vom Gimpelhaus Richtung Gimpel, Rote Flüh, Zwerchwand usw. Nach ca. 10 Minuten zweigt ein schwacher Pfad über den Wiesenhang nach links zum Hochwiesler-Ostsporn ab. Der Einstieg des Hüttengrats befindet sich auf dessen linken Seite bei einer Gufel. Vom Gimpelhaus ca. 15 Minuten.

Abstieg

Vom letzten Stand wenige Meter weiter zu einem Fixseil, das nach links zur Abseilpiste führt. Von hier 4mal durch eine schuttige Rinne zum Ausgangspunkt abseilen. Es kann auch auf einem schmalen Grat zum Gipfel des Hochwiesler-Ostsporn unschwierig weiter gestiegen werden. Von hier über einen Pfad entlang des Klettergartens Thomas-Wändle und Abstieg ins Gimpel Kar (10 Minuten) bzw. zu weiteren Kletterzielen an der Zwerchwand in 20 Minuten.

Talort

Nesselwängle im Tannheimer Tal. Der Parkplatz befindet sich am westlichen Ortsrand.

Stützpunkt

Gimpelhaus. In ca. 1,5 Stunden vom Parkplatz aus erreichbar. www.gimpelhaus.at

Literatur

Kletterführer „Allgäu & Ammergauer Berge incl. Tannheimer Tal“ www.panico.de

Kletterführer „Klettern in den Tannheimer Bergen“. Neue Plaisirtouren und Alpine Sportkletterziele. Hier erhältlich, siehe Menüpunkt „Kletterführer“.

Bildgallerie

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3 Gedanken zu „Der Hüttengrat über dem Gimpelhaus“

  1. Wenn einem am Osterwochenende noch langweilig ist und Freitags bei T-Shirt in die Berge guckt kann man auch hier schon mal einsteigen.
    Neben ganz viel Matscheschnee, (zu) spätem Aufbruch, Saharastaub und Orkanböhen wars aber auch nicht so dolle.
    Natürlich die Schnapsidee nur wegen zu kalten / engen Schuhen abgebrochen abgebrochen.

    Dafür haben wir erfolgreich vom 2. Stand mit 60 Meter Halbseilen die auch von ganz unten abgezogen bekommen.
    Vorsicht wegen Steinschlag!

    Mein Tipp für den Weiterweg vom letzten Jahr: Aufstieg zur roten Flüh, rüber zum Schartschrofen und dort übers Hallergehrenjoch und Adlerhorst zurück zum Parkplatz.

    Mal wieder vielen Dank für alle deine tollen Touren hier bei uns 🙂

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  2. Noch eine sehr schöne Möglichkeit ist: hinten absteigen ins Kar, in der gleichen Höhe in ein paar Minuten übers Kar zum Einstieg von der Gimpel Südostwand 3+, und hier durch. Abstieg Normalweg.

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