“Der schwarze Peter ist Trumpf” am Hahnenkopf

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Ein Bericht von Arne Schwiertering

Zu den beiden Touren am Hahnenkopf (Muggi und Flugstunde) gesellte sich September 2020 durch Anna Gomeringer und mich noch eine Dritte. Der Schwarze Peter ist Trumpf! (8-, 7 obl.)

Von oben eingerichtet zieht sich die Route ziemlich homogen durch die Wand. Die erste Seillänge beginnt rechts neben der Gufel, an der sich die Muggi links hochzieht. Knapp 30 m klettert man zuerst über zwei bis 3 Bänder ohne Absätze in eine löchrige Platte, die hervorragend festen Fels und schöne Kletterei liefert. 10 Bohrhaken stecken auf dieser mit 7 etwas schwerer angegebenen Länge. Nach dem Stand in einer Nische folgt die Schlüssellänge.

Ein kurzer, dachähnlicher Überhang von dem die Griffe oben drauf aus der Kletterposition nur schlecht eingesehen werden können. Wir haben sie mit 8- bewertet und durch kurze Bohrhakenabstände entschärft, sie kann auch genulltert werden.

Eine weitere 30m Platte an perfekten Seithenkeln und kleineren Griffen geht vom Stand auf dem Band senkrecht nach oben. Auch hier sichern 10 Bohrhaken die Kletterei, die sich im unteren 7. Grad bewegt.

Bis hierhin ist der Fels durchweg, bis auf einzelne kleinere Steine fest. Die nächste Länge führt dafür durch etwas brüchigeren Fels, der nun zwar geputzt ist, aber sich sicherlich noch ein wenig verändert. Leicht überhängend wurde die Kletterei von uns in einer kurzen Passage mit 7+ bewertet. Die nur 13 m lange Seillänge ist mit 6 Exen absicherbar.

Wer nach dem schönen Felstrip bis hier noch mehr davon möchte, sollte jetzt abseilen. Ein 50m Doppelstrang bringt einen mit 2 Abseilvorgängen nach unten und es kann noch in eine benachbarte Tour eingestiegen werden.

Nach oben geht sonst die 5. Seillänge nach kurzer leichter Kraxelei 45m durch Geh-ähnliches-Gelände zum letzten Stand. Da steile Wiesen und lose Steine für die meisten von uns nicht das perfekte Klettergelände sind, weisen einem 5 Klebehaken den Weg.

Alle Stände aus einem Klebehaken und einem Expressanker liegen so, dass sie gut vor Steinschlag geschützt sind. Die erste Länge ist mit Expressankern versehen, die folgenden mit Klebehaken. Ein Kompromiss zwischen ständig leerer Bohrmaschine und Kleber für Haken der noch vor dem Verfallsdatum verbraucht werden wollte ;-).

Insgesamt brauchte es drei schöne, aber auch etwas anstrengende Tage mit Höhen und Tiefen um die Route auszuchecken und die Haken an die richtigen Stellen zu setzen. Am vierten wurden wir dafür allerdings auch mit einer Felsfahrt vom Feinsten belohnt. Selbst Anna, die dem Ganzen am Anfang eher skeptisch gegenüber stand, war begeistert über die Kletterei und freute sich immer wieder über die Züge und den festen Fels.

Bitte nicht die 5. Seillänge der Tour abseilen, wenn sich weitere Kletterer in der Wand befinden!!!!

Viel Spaß beim Klettern!

Anna und Arne

Talort

Grän im Tannheimer Tal. Mit der Bahn bequem hinauf zum Füssener Jöchle.

Zustieg

Von der Bergstation nach rechts zum Panoramaweg, der entlang der Südseite des Hahnenkopfes zur Vilser Scharte führt. Man steigt von der Vilser Scharte über Serpentinen ca. 100 m hinab, um anschließend nach links den Wandfuß der Nordwand zu queren. Über Pfadspuren gelangt man später wieder leicht aufsteigend zu einer begrünten Moräne mit Baum. Der Einstieg befindet sich rechts einer kleinen Gufel. Von der Bergstation ca. 1 Stunde.

Abstieg

Von der letzten Seillänge nach links durch die Latschen. Man gelangt zu einer freien Wiese und steigt über diese zum Panoramaweg ab. Hier nach rechts zurück zur Bergstation. Ca. 30 Minuten.

Weitere Topos

Kletterführer Allgäu www.panico.de

Bildgallerie

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1 Gedanke zu „“Der schwarze Peter ist Trumpf” am Hahnenkopf“

  1. Sehr schöne Tour, aber deutlich anspruchsvoller als die beiden anderen Touren. Von der vierten Sl wieder runtergeseilt zum 3. Stand der Muggi und diese dann raus. Gibt eine schöne Kombination. Allerdings ist mancher Bolt schwierig zu clippen. (Reichweite)
    Die erste Sl kam mir etwas schwerer vor, da an der Crux das entscheidende Loch mit feuchtem Staub belegt war.
    Schlüsselseillänge am Überhang von unten schwer die “guten” Griffe zu finden.

    Besonders ärgerlich war dann bei der Rückkehr zur Vilser Scharte, wo wir unter den Latschen unsere Rucksäcke und Stöcke deponierten, dass unsere Teleskopstöcke geklaut waren!

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