“Glück-Verschneidung” am 2. Sellaturm

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Der Grödner Bergführer Ferdinand Glück war in den 1930er Jahren als „König der Sellatürme“ bekannt. An den heimischen Bergen des Sellastocks und in der näheren Umgebung eröffnete er über 20 neue Felstouren. Einige davon sind heute zu Klassikern geworden, so auch die „Glück-Verschneidung“ am 2. Sellaturm. Da etwas abgeschieden, ist sie deutlich weniger überlaufen als die Linien am 1. Sellaturm. Zwar etwas kurz, dennoch sehr lohnend und für den Schwierigkeitsgrad dolomitentypisch sehr steil …

Die Route startet in der Scharte zwischen 1. und 2. Sellaturm. Man folgt zunächst einer diagonal linksführenden Rampe bis zum 1. Stand. Hier beginnt die eigentliche Kletterei im 3. und 4. Dolomiten-Grad. Zunächst sind es genüssliche Wandstufen und Querungen, die bis zu einer markanten Verschneidung hinaufführen. Hier ist die Kletterei dann richtig schön und endet mit einer exponierten Links-Querung auf ein kleines Band. Wieder linkshaltend sind es nochmal schöne, gutgriffige Klettermeter bis zum Gipfel hinauf.

Die Tour bietet sich vor allem nach der Stegerkante des 1. Sellaturms an. Hier stiegt man unschwierig in die Scharte zwischen 1. und 2. Sellaturm ab. Als Einzelunternehmung gelangt man über den Normalweg des 1. Sellaturms dorthin. Der Abstieg über den Normalweg des 2. Sellaturms ist sehr exponiert und verlangt konzentriertes Klettern im 2. bis 3. Schwierigkeitsgrad. Diverse Abseilstellen sind vorhanden. Die Überschreitung beider Türme ist insgesamt eine sehr eindrucksvolle Unternehmung in alpiner Umgebung.

Schwierigkeit
Überwiegend 3 bis 4, maximal 4+ (4 obligatorisch)

Absicherung
Die Route ist an den schweren Stellen ausreichend mit Haken unterschiedlicher Qualität abgesichert. Friends und Schlingen können dazu gelegt werden.

Ausrüstung
50-Meter-Doppelseil, 8 Exen, Schlingen, eine kleine Auswahl an Friends

Ausgangspunkt
Sellajoch (2218 m) in den Dolomiten

Zustieg
Von der Passhöhe über diverse Wanderwege auf die Südseite des 1. Sellaturms. Man quert den Wandfuß bis zum Normalweg und steigt über diesen in die Scharte zwischen 1. und 2. Sellaturm hinauf (2). Der Einstieg befindet sich bei einer diagonal linksführenden Rampe am Beginn des 2. Sellaturms. Vom Parkplatz ca. 1 Stunde. Alternativ über die Stegerkante auf den 1. Sellaturm mit Abstieg in die Scharte. Ca. 2,5 Stunden.

Abstieg
Vom Gipfel 30 Meter abseilen und über den exponierten Normalweg (2 – 3) zurück zum Ausgangspunkt. Ca. 1 Stunde.

Übernachtung
Rifugio Carlo Valentini auf dem Sellajoch www.rifugiocarlovalentini.com

Topos
www.kletterfuehrer.net
www.panico.de
www.panico.de

Webinfo
www.alpenvereinaktiv.com

Bildgallerie

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1 Gedanke zu „“Glück-Verschneidung” am 2. Sellaturm“

  1. Wer noch den “Jahnweg” auf den dritten Sellaturm anhängen möchte, kann sich gewiss sein, dass er einen absoluten Dolomitenklassiker in den moderaten Graden macht. Das ist auch schon zu lesen bei Walter Pause’s “Klettern im schweren Fels”. Wobei der Jahnweg meines Erachtens mindestens genauso schön ist, wie “Steger” und “Glück” auf die ersten beiden Türme. Aber mit deutlich weniger Kletterverkehr.
    Vom zweiten Sellaturm steigt man in ausgesetztem Gelände nach Osten in die Scharte zwischen 2. und 3. Turm und seilt nach Norden hinunter, um auf das “Spiralband” zu gelangen. Dieses verfolgt man ein Stück weit aufwärts und ab Einstieg bei einem markanten Riss geht es in ca. 6 SL zum Gipfel. Der Abstieg erfolgt über das Spiralband und eine nach NW geöffnete Rinne mit mehreren Abseilstellen.
    Vielleicht noch ein Hinweis: wenn man den 3.Turm angeht, sollte man im Hinterkopf haben, dass nach dem zweiten Turm erst 50% der Gesamtüberschreitung gemacht ist und man schon noch ein paar Stunden unterwegs ist.

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