Die Reindlkante am Laberköpfl

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Das 5000-Seelen-Dorf Oberammergau liegt in einer typischen Voralpenlandschaft, eingebettet von malerischen Wäldern und kleinen Bergmassiven. Bekannt ist der Ort vor allem für die alle 10 Jahre stattfindenden Passionsspiele, die eine Unzahl an Touristen anlocken. Neben kulturellen Angeboten gibt es hier auch viele Freizeitmöglichkeiten in Berg und Tal, darunter natürlich auch Felsfahrten, die einen ganzen Kletterführer füllen.

Eine davon ist die „Reindlkante“, die auf das Laberköpfl führt. Bereits vom Tal aus sticht die Kante deutlich in’s Auge, deshalb ist es etwas wunderlich, dass die Tour erst in den 1980er-Jahren erstbegangen wurde. Wer den Zustieg durch einen Wald einmal gefunden hat (anscheinend haben sich hier schon einige schwer getan), wird im unteren Teil mit netter Kantenkletterei und tollen Tiefblicken belohnt. Es gibt mehrere Varianten, die sich teilweise exponiert auf der linken Gratseite befinden. Rechts des Verlaufs geht es meist etwas gutmütiger bzw. botanischer zur Sache.

Im oberen Bereich, am Ende der Hauptschwierigkeiten, ist dann etwas alpiner Orientierungssinn gefragt. Es sind aber meist deutliche Wegspuren zu sehen, geübte Kletterer werden das Seil hier wohl wieder einpacken. Über schrofiges Gelände auf- und absteigend erreicht man schließlich das nach allen Seiten hin steil abfallende Laberköpfl. Die Aussicht nach Oberammergau hinab bis ins Alpenvorland hinein vermittelt eindrucksvolle Fernblicke. Lediglich der exponierte Abstieg fordert nochmal etwas Konzentration, schwache Nerven können hier aber auch abseilen.

Die Reindlkante ist eine lohnende Halbtages-Unternehmung oder bietet sich für die kürzeren Tage im Herbst oder Frühjahr an. Wegen der meist geringen Schwierigkeiten ist die Tour auch für weniger Geübte oder vielleicht sogar für alpine Neulinge zu empfehlen. Der 4. Grad sollte allerdings im Vorstieg beherrscht werden, ebenso ist mit etwas weiteren Hakenabständen zur rechnen. Die können jedoch auch gut mit Keilen, Friends und Sanduhrschlingen entschärft werden. Die Einhaltung der Standplätze ist generell variabel. Insgesamt ist die Tour recht einsam, aber trotzdem schnell zu erreichen.

Schwierigkeit
Im unteren Teil an der Kante 3+ bis 4+, danach 2 – 3 bis auf den Gipfel

Absicherung
An den exponierten Stellen Normal- bzw. Bohrhaken. Gelegentlich Sanduhrschlingen. Es können zusätzlich Keile und Friends gelegt werden. Die Standplätze sind mit Bohrhaken eingerichtet.

Ausrüstung
Einfachseil, 5 Exen, Schlingen, evtl. Keile und Friends

Ausgangspunkt
Laber-Bergbahn bei Oberammergau

Zustieg
Von der Talstation auf dem beschilderten Weg Richtung Laber, bis man auf eine Forststraße trifft. Weiter entlang des Schotterwegs, bis auf der linken Seite eine Almhütte erscheint. Kurz davor nach rechts etwas unübersichtlich in den Wald hinein, anschließend über eine markante Waldschneise hinauf. Auf halber Strecke erreicht man einige Steinmänner auf einem weiteren horizontalen, verwachsenen Forstweg. Hier geradeaus weiter empor, später linkshaltend zum Einstieg bei einer Nische. Von der Talstation ca. 45 Minuten.

Abstieg
Vom Gipfel linkshaltend absteigen bis rechts ein Stahlseil erreicht wird. Am Ende des Stahlseils wenige Meter nach links abklettern (2 bis 3) oder abseilen. Man erreicht eine Scharte, übersteigt einen querliegenden Baumstamm und folgt dem Pfad bis zu einer große Lichtung. Hier nach rechts über den Wanderweg zurück zum Ausgangspunkt. Ca. 45 Minuten.

Topos
Kletterführer Ammertal www.panico.de

Webinfo
www.outdooractive.com
www.krxln.de
rebecca-abenteuerberge.blogspot.com
www.sirdar.de
www.hans-beggel.de
www.alpin.de
www.bergheimat.net
www.hikr.org
www.youtube.com

Bildgallerie

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