Eisklettern im Oytal

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Das Oytal zählt sicher zu den schönsten Hochtälern der Allgäuer Alpen. Ein nicht enden wollender Talhatscher zieht von Oberstdorf über das Oytalhaus zur Käseralpe hinauf, die im Winter in einem schattigen, entlegenen Talkessel ihr Dasein fristet. Umrahmt von klassischen Allgäuer Gras- und Felsgipfeln findet man in diesem Kleinod ein einzigartiges Ambiente vor, allen voran die Höfats, das Wahrzeichen der Allgäuer Alpen. Gegenüber zieht der legendäre Rädlergrat zum Himmelhorn empor und ganz in der Nähe thront der Große Wilde mit seinen steilabfallenden Felswänden.

Was das Eisklettern betrifft, bietet das langgezogene Tal die meisten Möglichkeiten in der Oberstdorfer Gegend. Und wer den langen Weg durch’s Oytal auf sich nimmt, wird hinter der Käseralpe mit den wunderschönen Eisseefällen belohnt. Bis zu 180 Meter hohe Eislinien durchziehen eine schattige Wand, die meisten sind richtig steil. Und zur Ermutigung für die weniger Extremen: es gibt auch ein paar moderate Anstiege!

Der klassische „Eisseefall“ zwängt sich zwischen Felsabbrüchen hindurch und bietet in der Regel die üppigste Eismasse über der Käseralm. Bereits beim Zustieg ist der fette Eisfall aus der Ferne gut zu erkennen. Laut Kenner ist dies einer der schönsten gefrorenen Wasserfälle des Allgäus. Wegen der schattigen Lage und ca. 1500 Meereshöhe hält sich hier das Eis besonders lange.

Mit einer Zustiegszeit von über 3 Stunden und einer stattliche Höhe von 150 Metern wird eine Begehung zur ordentlichen Tagestour. Deshalb tut man gut daran, früh aufzubrechen und die Stirnlampen einzupacken. Abgeseilt wird am besten an Eissanduhren direkt über die Route.

Der Eisseefall ist insgesamt eine eindrucksvolle und äußerst lohnende Unternehmung. Tipp: Den Hartgesottenen empfehle ich, an der Käseralm zu biwakieren, um am nächsten Tag noch eine weitere Linie anzugehen. Die Abgeschiedenheit und das Ambiente muss man erlebt haben. Der lange Weg dorthin lohnt sich!

Schwierigkeit im Eisseefall
Es handelt sich um einen meist steilen Eisfall im Grad WI 4. Nach oben hinaus legt sich das Eis zunehmend zurück.

Höhe des Eisseefalls
Ca. 150 Meter, bzw. 3 Seillängen

Ausgangspunkt
Parkplatz bei der Skiflugschanze bei Oberstdorf

Zustieg
Vom Parkplatz entlang des Fahrwegs zum Oytalhaus. Die Strecke ist meist geräumt und deshalb auch mit dem Bike zu bewältigen. Vom Oytalhaus links des Baches bis zum Talschluss. Man wechselt auf die rechte Talseite, um auf dem Fahrweg und Serpentinen hinauf zur Käseralm zu gelangen. Von der Käseralm geradeaus weiter zu den bereits sichtbaren Eisfällen. Von Oberstdorf ca. 12 Kilometer.

Abstieg
Es wird an Eissanduhren über die Route abgeseilt.

Ausrichtung
Der Eisfall ist nordwestseitig in einem schattigen Kessel gelegen

Beste Jahreszeit
Januar bis März

Zustiegszeit
Oberstdorf – Oytalhaus: ca. 1 Std.
Oytalhaus – Käseralm: ca. 1,5 Std.
Käseralm – Eisfälle: ca. 45 Minuten

Einfache Distanz
Ca. 12 Km bis zur Käseralm

Weitere lohnende Eisfälle über der Käseralm
Eisbahn: eine der leichteren Möglichkeiten über der Käseralm (WI 2 – 3; ca. 180 m)
Der kleine Prinz: anspruchsvolle Kletterei an einer Eissäule (WI 7, ca. 150 m)
Eiskalt: anfangs steil, danach leichter WI (4, ca. 180 m)
Höhle: anfangs steil, danach entlang einer Verschneidung (WI 4, ca. 180 m)

Literatur
Eiskletter-Führer Bregenz bis Garmisch www.panico.de

Webinfo
beneries.de
www.lotharklingel.de

Bildgallerie

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