“Gams’n Edelweißes” am Predigtstuhl

4.5
(2)

Das Karwendel gilt ja gemeinhin als ziemlich brüchig … da gibt es aber auch ein paar Ausnahmen, wo der Fels richtig gut ist – so auch an der Südwand des Predigtstuhls, über dem Dammkar gelegen. Dies scheint sich herumgesprochen zu haben: mittlerweile gibt es da einige Routen, die regelmäßig besucht werden – allen voran die „Gams’n Edelweißes“, die laut bergsteigen.com zu den besten Klettereien der Gegend zählt.

Die „Ausscheider des Hochzugs Edelweiss“ (in Mittenwald gibt es die Gebirgsjäger) unter Leitung von Michael Adelbert, kreierten am Predigstuhl eine Linie, die sich so weit wie möglich den Weg durch den besten Fels sucht. Und das war gar nicht so einfach: in der Wand sind immer wieder grasige Abschnitte eingelagert, die gequert zum nächsten felsigen Aufschwung hinauf führen. Dies sind dann steile kompakte Wände mit kleinen Löchern gespickt, welche einen freien Durchstieg erlauben.

Die erste Seillänge vergibt gleich die Eintrittskarte zur Tour. Eine fiese, kleingriffige Wandstelle ist so eingerichtet, dass man den unteren 7. Grad zwischen den Haken zwingend klettern muss. Nach einer deutlich leichteren Länge trifft man auf einen athletischen Überhang, der wieder vollen Einsatz erfordert. Die Tour tendiert nun in humaner Kletterei nach rechts, bis die Headwall erreicht wird. Eine kompakte, plattige Wand ist noch mal richtig schwer, bis der der Ausstieg erreicht wird.

Ein schrofiger Grat führt nun zum Gipfelkreuz hinauf. Hier treffen die Gegensätze aufeinander: nach Norden der eindrucksvolle Blick ins Alpenvorland hinaus, auf der anderen Seite zu den Schutthalden des schattigen Dammkars hinab. Beim Abstieg quert man ewig das Geröll (früher wären wir hier ohne die Schuhe zu schonen einfach direttisima abgefahren), um zur gleichnamigen Hütte zu gelangen.

Ein besonderes Ambiente ist das hier: das alte Gemäuer der Dammkar-Hütte wird von steilen Wänden umrahmt, die Gäste mit dem Wichtigsten (Kaminwurzen und hausgemachte Liköre) versorgt. Ein Kleinod, wie man es selten erlebt … Eigentlich sollte man dort übernachten, um am nächsten Tag noch eine Tour an der gegenüberliegenden Karseite dran zu hängen. Zu den Einstiegen ist es ja nicht weit … Vielleicht die klassische Mama-Kante an der Kreuzwand?

Schwierigkeit
Überwiegend 5 bis 6, gelegentlich leichter. Maximal 7- (7- obligatorisch)

Absicherung
Die Tour ist ausreichend mit Bohrhaken abgesichert. Der angegebene Schwierigkeitsgrad muss zwischen den Haken geklettert werden.

Ausrüstung
50-Meter-Einfachseil, 12 Exen, Schlingen

Ausgangspunkt
Karwendelbahn bei Mittenwald. Ca. 500 m nordöstlich davon befindet sich ein Wanderparkplatz unterhalb des Dammkars.

Zustieg
Es empfiehlt sich, das Bike dabei zu haben. Vom Parkplatz über den beschilderten Fahrweg Richtung Dammkar hinauf. Am Ende der Straße über den Wanderweg zur Dammkar-Hütte hinauf (ca. 2 Stunden). Hier flach nach links zum angeschriebenen Einstieg queren (ca. 10 Minuten).

Abstieg
Vom Ausstieg der Klettertour über grasige Schrofen zum Gipfelkreuz empor. Von hier führt ein Pfad nach rechts zur Dammkar-Hütte hinab (ca. 40 Minuten).

Übernachtung
Dammkar-Hütte www.dammkarhuette.de

Webinfo
www.bergsteigen.com

Topo
Kletterführer „Tirol Plaisir“ www.kletterfuehrer.net

Bildgallerie

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