Die Linie wurde bereits im Jahr 2000 von Carmen Breuning und Christian Hamm mit goldenen Ringhaken kreiert. Immer wieder ist mir diese Route links der Route „Knöchelbruch“ aufgefallen, genauere Details waren mir lange Zeit jedoch unbekannt. Nach Rücksprache mit dem Erstbegeher Christian Hamm, bekam ich die Erlaubnis, die Tour zu sanieren. Dies fand im Sommer 2024 mit mehreren Helfern statt. Die Route wurde im nachhinein den Kindern Vivi, Jan und Nico gewidmet, die 2007 bei einem Verkehrsunfall um’s Leben gekommen sind.
Die rudimentär gesetzten „Golden Bolts“ sind nun gut mit Bohrhaken ergänzt und die Linie klar. Viele Seillängen sind in kompaktem Kalk und sehr schön zu klettern. Es gibt aber auch ein paar Passagen, wo der Fels nicht immer ganz fest ist und vorsichtig belastet werden muss. Insofern ist es eine Bohrhakentour mit alpinem Charakter …
Der Weg bewegt sich im mittleren Teil entlang der überhängend abfallenden Westwand des Kleinen Säulings und ist hier sehr exponiert. Sie beginnt mit einem überhängendem Riss, der schwierigsten Passage der Tour. Mit 10 Seillängen ist es nun die längste Kletterroute am Kleinen Säuling, die bis auf den höchsten Punkt hinaufführt. Für Abwechslung und Spannung ist gesorgt: Verschneidungen, Risse, Überhänge, luftige Quergänge und eine schrofig-grasig-brüchige Länge sind Programm …
Schwierigkeit
Überwiegend +/-6, gelegentllich +/-7 (6 obligatorisch)
Absicherung
Die Route ist gut mit Bohrhaken abgesichert
Ausrüstung
Einfach- oder Doppelseil, 14 Exen, Abseilausrüstung
Ausgangspunkt
Pflach bei Reutte, Parkplatz Säulinghaus
Zustieg zum Säulinghaus
Am besten mit dem Bike über die Schotterstraße zum Wendeplatz hinauf (6 km). Danach in 30 Minuten zum Säulinghaus.
Zustieg zur Tour
Vom Säulinghaus ca. 50 Meter den Wanderweg zurück, dann über einen Pfad diagonal zum Geröllfeld hinauf. Hier wieder diagonal zum Einstieg bei den goldenen Bolts hinauf. Vom Säulinghaus ca. 10 Minuten.
Abstieg
Vom Ausstieg zum Gipfelkreuz hinab. Hier noch ca. 20 Meter weiter bis zu einem Block absteigen. Auf seiner westlichen Seite mehrmals über die Route Knöchelbruch abseilen.
Bildgallerie
Hallo Pat,
nachdem wir Dank deiner Vorab-Infos die zweite Begehung durchführen konnten, anbei noch ein paar kleine Anmerkungen.
Grundsätzlich ist deine Linie “Via Knöchelbruch” deutlich schöner!
Die beiden ersten Seillängen, 5+ und 6-, sind teilweise recht “gruschtelig”, da ergibt der Einstieg über der “Via Knöchelbruch”
mehr schöne Seillängen.
Die 3. Seillänge ist richtig geil! Da hast du eine Klasse Verbindung gefunden wo zuvor nichts war.
Die 4. Seillänge beinhaltet in der ersten Hälfte bevor man den steilen Riss erreicht noch die ein oder andere Granate, die direkt
den Sichernden treffen kann. Der steile Riss ist dann echt gut!
Die 5. Seillänge ist auch sehr, sehr schön!
Nach der kleinen Gruschtel-Querung Seilänge 6, kommen dann in Seillänge 7, mit dem steilen Weidegelände. höchste
“Allgäugefühle” auf ;-), wird nicht unbedingt jedermanns Geschmack sein.
Seillänge 8. und 9. haben wir zusammengefasst, geht gut, versöhnt wieder.
Seillänge 10. wieder ein bisserl abfallend.
Ciao Bernt