Klettern am “Hängenden Stein”

4.5
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Der historische Klettergarten „Hängender Stein“ gilt als der größte und älteste Klettergarten Vorarlbergs. Bereits 1955 wurde er zum Naturdenkmal ernannt. Das ca. 100 m hohe Massiv ist bereits von Weitem erkennbar – kein Wunder, dass hier schon vor 70 Jahren geklettert wurde. Namensgebend ist eine überhängende Felsnase, die auf einem exponierten Felsturm, dem sogenannten „Köpfle“ liegt. Hier führen einige mehr oder weniger schwierige Kletterrouten hinauf, um den mit einer Fahne geschmückten schmalen Gipfel zu erreichen.

Darüberhinaus gibt es am ganzen Massiv zahlreiche Baseclimbs sowie weitere Mehrseillängen-Routen. Zu den vielbegangenen Klassikern zählt u. a. die „Vierhauser“ im Sektor “Große Wand”. Die 5-Seillängen-Tour zieht sich in geschickter Linienführung und moderaten Schwierigkeiten durch die Schwachzonen der Wand. Sie ist insgesamt sehr abwechslungreich und absolut zu empfehlen. Hier klettert man durch steile Wände, Hangelschuppen, Überhänge und Verschneidungen bis zum Top hinauf. Anschließend abseilen entlang der Tour …

In den 15 verschiedenen Sektoren gibt es mittlerweile um die 200 Kletterrouten (vor diversen Felsausbrüchen waren es sogar noch mehr), vorwiegend in den mittleren Schwierigkeitsgraden 6 bis 7. Es sind aber auch einige anspruchsvollere Linien vorhanden. Im Laufe der Zeit kamen immer wieder neue Sektoren bzw. Routen dazu. Das einstige Routen-Wirrwarr und alte Material wurde durch diverse Sanierungen sukzessive behoben. Der kurze Zustieg lockt zahlreiche Kletterer an, dementsprechend ist der Fels durch langjährige Begehungen schon etwas abgespeckt. Dennoch ist ein Besuch des Klettergartens – auch wegen der Vielfalt – nach wie vor lohnend. Der meist ebene Wandfuß eignet sich außerdem auch für kletternde Familien.

Einziges Manko ist der Verkehrslärm (im Kletterfieber kaum wahrnehmbar), durch die nahegelegenen Straßen verursacht. Dafür kann man nach wenigen Minuten Zustieg in die ersten Mehrseillängen-Routen einsteigen – oder sich stundenlang dem Sportklettern widmen. Gerade bei der Durchreise aus dem Norden lohnt sich ein Zwischenstopp, um dem lohnenden Gebiet einen Besuch abzustatten …

Wegen der südseitigen Ausrichtung kann hier fast das ganze Jahr über geklettert werden. Im März/April wird der Klettergarten kurzfristig wegen Felsräumungs-Arbeiten gesperrt. Außerdem sollten manch höhere Zonen in den Monaten März bis Juni wegen Vogelbrut gemieden werden. Nach Regenfällen trocknet der Fels in der Regel schnell wieder ab.

Routenangebot
Ca. 20 Routen im Schwierigkeitsgrad 2 bis 5
Ca. 130 Routen im Schwierigkeitsgrad 6 bis 7
Ca. 50 Routen im Schwierigkeitsgrad 8 bis 10

„Vierhauser“ an der Großen Wand
Überwiegend 5 bis 6, gelegentlich leichter (5+ obligatorisch)

Absicherung
Sämtliche Routen sind perfekt mit Klebehaken oder Schwerlastankern ausgestattet

Ausrüstung
70-Meter-Sportkletterseil, 12 Exen, Abseilausrüstung

Ausgangspunkt
Der „Hängende Stein“ befindet sich am westlichen Ortsrand von Nüziders bei Bludenz. Rechts des Massivs gibt es mehrere Parkmöglichkeiten.

Zustieg
Vom Parkplatz selbsterklärend zu den verschiedenen Sektoren. Ca. 2 Minuten Zustiegszeit.

Kletterführer
Sportkletterführer Vorarlberg www.panico.de

Webinfo
www.felsklettern.ch
www.vorarlberg-alpenregion.at
www.sac-rhein.ch
www.eigelb.at
www.vorarlberg-alpenregion.at

Bildgallerie

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