Klettern am Mandrea-Massiv

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Das Mandrea-Massiv bietet mit einer Wandhöhe von 300 Metern die längsten Mehrseillängen-Routen rund um Arco. Jahrelang war der Pilastro Gabrielli mit seiner markanten Verschneidung der große Klassiker an der Wand. Seit der Jahrtausendwende wurden hier nun viele neue Linien mit konsequenter Bohrhakenabsicherung erstbegangen: Via Romantica, Ego-Trip, Nataraj, Moana Mon Amour, Soleado usw. sind mittlerweile die meistbegangenen Routen im hinteren Laghel-Tal. Lange Zeit begeisterte ich mich für den „Ego-Trip“ mit seinen genialen Platten-Längen, doch es geht noch besser: die Wiederentdeckung der „Via Nataraj“ bescherte mir seit kurzem meine neue Lieblingstour …

Am hinteren Ende des Massivs befindet sich eine Rießen-Verschneidung, die durch die ganze Wand zieht. Man klettert in der ersten Wandhälfte am linken Verschneidungsgrund über korallenartige Plattenzonen, die vor Rauigkeit strotzen. Gelegentlich bieten Engstellen, Quergänge und Überhänge abwechslungsreiche Kletterpassagen. Etwa in Wandmitte gelangt man über eine spannende diagonale Platte nach rechts in das obere Verschneidungs-System, das an einem faustgroßen Riss konsequent in fantastischer Kletterei in die Höhe leitet. Anschließend Rätselraten am Stand, wo gehts hier weiter?  Der rettende Quergang führt nach rechts über abstehende Zacken zur nächsten Wahnsinns-Verschneidung, darüber wieder eine lange Pfadfinderlänge diagonal nach rechs auf einen Absatz. Und zum Schluss noch ein 6c-Testpiece, das über einen Überhang nach links in die Botanik führt …

Fazit: Via Nataraj – für mich die beste Mandrea-Tour in diesem Schwierigkeitsgrad. Feinste Tropfloch- und Verschneidungsletterei, gespickt mit Überhängen und Quergängen, die nach oben hin geschickt durch die unübersichtliche Wand führt. Ein großes Lob an die Erschließer und Sanierer: die Route wurde mit Augenmaß abgesichert, an den schweren Stellen blinkt der Haken, dazwischen ist Klettern angesagt. Und wer viel Glück hat, wird während der Tour von den Trommel-Sessions des darunter liegenden Buddhistischen Zentrums inspiriert …

Schwierigkeit

Max. 6c (6a obligatorisch), Meist 5c bis 6a, gelegentlich leichter.

Absicherung

Perfekt mit Bohrhaken. Mit Friends kann hin und wieder optimiert werden.

Material

Doppelseil, 12 Exen, Schlingen, evtl. eine kleine Auswahl an Friends

Zugang

Von Arco ins Laghel-Tal. Bei der Kirche links den Berg hoch und entlang des Mandrea-Massivs bis zum Parkplatz bei einem Brunnen. In der Nähe befindet sich ein Buddhistisches Zentrum. Ca. 2 km von der Kirche.

Zustieg

Vom Brunnen entlang des Schotterwegs nach rechts in den Wald. Nun immer dem Wandfuß entlang, bis der Weg nach rechts deutlich abfällt. Der Einstieg befindet sich am Beginn der auffälligen Verschneidung. Vom Parkplatz ca. 15 Minuten.

Abstieg

Vom Ausstieg durch den Wald bis zur Teerstraße. Nun ca. 1 km nach links, bis ein Wanderweg wieder nach links zur Abbruchkante des Mandrea-Massivs führt. Weiter entlang des markierten Pfads und konsequent linkshaltend zurück zum Ausgangspunkt. Ca. 1 Stunde.

Topo

Kletterführer „Hohe Wände bei Arco“. Verlag Versante Sud

 

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2 Gedanken zu „Klettern am Mandrea-Massiv“

  1. Die neue Ausstiegsseillänge wurde vor drei Jahren hinzugefügt und ist bestens abgesichert.
    Tolle Kletterei und vor allem noch schöner rauer Fels.

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  2. Vorsicht! In der vorletzten seillänge zweigt nun eine direkte Variante zum Ausstieg hinauf. Die ist zwar auch 6c, aber wesentlich anhaltender als der Original Ausstieg in einer rechts links Schlaufe. Insgesamt eine recht ansprechende tour, nie langweilig und stets fordernd…

    Antworten

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