Klettern am “Sass di Cherp”

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„… und dem nun bestätigten Wissen, dass Kletterer nicht per se zur Ponte Brolle oder ins Maggia Tal pilgern sollten. Die Region Bellinzona hat viel Fels (auch steilen!) zu bieten und wird uns in den nächsten Wochen wohl wiedersehen …“ schreibt ein Blogger auf www.kyuka.ch. Recht hat er, und noch mehr: es lohnt sich definitiv die Tessin-Führer vom SAC bzw. Verlag Versante Sud zu besorgen, um an die Topos der weitverstreuten Granit-Perlen südlich des Bernardino zu gelangen. Landschaftlich alles einmalig, alte Rusticos von Kastanienwäldern umgeben (wer im Herbst hierher kommt, kann zentnerweise Esskastanien sammeln) mit dem typisch Tessiner Flair …

Manche Gebiete sind etwas abgelegen und deshalb nicht ganz so überlaufen, an die man direkt mit dem Auto heranfahren kann. So auch am „Sass di Cherp“ oberhalb der kleinen Ortschaft San Vittore: die kristall-strukturierten Gneisplatten liegen tief versteckt an einem Berghügel, der von Kastanienwäldern umgeben ist. 15 Linien mit einer ordentlichen Länge von bis zu 10 Seillängen bieten eine große Auswahl in verschiedenen Sektoren. Die meisten Routen bewegen sich im Bereich 5c, es gibt aber auch einige leichtere bzw. anspruchsvollere Anstiege. Es handelt sich über weite Strecken um Reibungskletterei, die von schmalen Standplätzen unterbrochen werden. Oft sind es auch kurze Stufen, Dellen oder Kanten, die für Abwechslung in den Routen sorgen. Einer der beliebtesten Wege ist hier die „Herbstsonne“, 4 Seillängen mit Schwierigkeiten bis zu 5c.

Einige Routen sind am Wandfuß beschriftet, der Rest ist mit dem Topo zu vergleichen. Die beste Zeit ist vom Herbst bis ins Frühjahr hinein, da mit milden Temperaturen zu rechnen ist. Durch die südseitige Ausrichtung ist es im Sommer oft zu heiß zum Klettern. Von den Felsen hat man eine phantastische Aussicht nach Roveredo hinab. Das Klettergebiet ist sicher nicht von überregionaler Bedeutung, sollte es aber am Weg liegen, so ist ein Besuch sehr lohnend! Und ins Maggiatal ist es dann auch nicht mehr weit …

Routenangebot
Fine del Secolo, 7 Seillängen, 5c (5c obligat.)
Cinghiale, 10 Seillängen, 6b+ (5c obligat.)
No Name, 2 Seillängen, 5a
Ciao Bea, 1 Seillänge, 6b (6a obligat.)
Ciao Jan, 1 Seillänge, 6b+ (6a obligat.)
Il Zucchino, 4 Seillängen, 5c+ (5c obligat.)
Annatina, 4 Seillängen, 5b (5b obligat.)
Fabian, 2 Seillängen, 5c+ (5c obligat.)
Herbstsonne, 4 Seillängen, 5c (5b obligat.)
Cucu la sosta non c’e piu, 1 Seillänge, 5a (5a obligat.)
Giova, 1 Seillänge, 4b (4b obligat.)
Giova-ne, 1 Seillänge, 4b (4b obligat.)
Giova-nna, 1 Seillänge, 3c (3c obligat.)
Giova-nnin, 3 Seillängen, 4b (4b obligat.)
Giova-neet, 1 Seillänge, 4c (4c obligat.)

Absicherung
Sämtliche Routen sind ausreichend bis gut mit Bohrhaken ausgestattet. Im leichteren Gelände sind die Hakenabstände etwas weiter.

Ausrüstung
50-Meter-Doppelseil, 12 Exen, Abseilausrüstung

Talort
Die kleine Ortschaft San Vittore nördlich von Bellinzona. Man fährt Richtung Monti di Giova bzw. Monti di San Vittore hinauf und parkt bei der 4. Spitzkehre.

Zustiege
Vom Parkplatz ca. 100 m die Straße hinauf. Hier führt ein ausgetretener Pfad nach links zu den einzelnen Sektoren hinauf.

Abstiege
Sämtliche Routen sind zum Abseilen eingerichtet. Bei den längeren Wegen empfiehlt sich der Fußabstieg über ausgetretene Pfade.

Topos
Kletterführer Tessin www.globetrotter.de

Webinfo
www.hikr.org
www.kyuka.ch

Bildgallerie

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