Klettern am Croce di Ceniga

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Croce di Ceniga: das kleine unscheinbare Massiv rechts des Monte Colt ist einer der wenigen Gipfel im Sarcatal, auf dem ein markantes Beton-Kreuz steht. Obwohl die ca. 100 Meter hohe Ostwand recht schnell und einfach von Ceniga aus erreichbar ist, geht es hier relativ ruhig zu. Mittlerweile gibt es an der steilen Wand eine Handvoll Routen in den mittleren Schwierigkeitsgraden, die einen Besuch lohnen. Im Gegensatz zur berühmten, nicht weit entfernten Parete di San Paolo ist der Fels an der Croce di Ceniga noch sehr rau und kaum abgeklettert.

Aus der Neuauflage des Kletterführers “Arco-Plaisir” suchten wir uns die Via Catia im linken Wandbereich des Massivs aus. 3 von 3 Sternen mit einer S1-Absicherung, das hörte sich doch gut an. In den ersten Seillängen werden die steilen Überhänge durch einen endlos langen Quergang über zahlreiche Tropflöcher nach links umgangen. Am 2. Stand geht die Catia geradeaus hoch, doch wir folgten weiter nach links, um in die Variante Super-Catia zu gelangen. Was das „Super“ zu bedeuten hat, stellte sich sehr bald heraus: Es folgte eine anstrengende 6b-Länge, die es in sich hatte. Trotz der sportkletterähnlichen Absicherung, muss tapfer zwischen den Haken bzw. fixen Grill-Schlingen geklettert werden. Der anschließende Rechts-Quergang bietet wieder richtig schöne Tropfloch-Kletterei, um in die steile aber gut kletterbare Headwall zu gelangen. Insgesamt ist die “Super Catia” eine lohnende Unternehmung mit durchgehend schönen und abwechslungsreichen Klettermetern im kompakten Fels.

Wer dem allgemeinen Arco-Rummel entfliehen will, findet am Croce di Ceniga noch einen ruhigen Ort zum ungestörten Klettern. Der Abstieg durch’s idyllische Laghel-Tal ist landschaflich sehr reizvoll. Dazu ist die Umgebung von Ceniga besonders schön: An der Sarca überschreitet man die historische Ponte Romano, wo sich eine Kiesbank mit Badestrand befindet. Alles sehr malerisch und einladend, und nach einer schweißtreibenden Klettertour eine willkommene Erfrischung – vorausgesetzt, man hat die Badehose mit im Rucksack …

Schwierigkeit

Überwiegend 5a bis 5c, eine Seillänge 4a. Die Schlüssel-Seillänge (6b) hebt sich deutlich von den allgemeinen Schwierigkeiten ab und ist auch mit Hakenhilfe anstrengend zu klettern: hier 6a+ obligatorisch. In der ersten Seillänge befindet sich eine abdrängende Wandstelle, die an einer fixen Schlinge A0 geklettert werden kann.

Absicherung

Die Erstbegeher Kluckner-Grill richteten die Route insgesamt gut mit Bohrhaken bzw. Sanduhrschlingen ein. Laut Kletterführer S1, d. h. eine sportkletterähnliche Absicherung. In der Schlüssel-Seillänge (6b) muss jedoch zwingend zwischen den Haken bzw. fixen Schlingen geklettert werden.

Ausrüstung

Einfach- oder Doppelseil, 10 Exen

Ausgangspunkt

Die kleine Ortschaft Ceniga ca. 5 km nördlich von Arco. Im Ort gibt es mehrere öffentliche Parkplätze an der Hauptstraße.

Zustieg

Vom Parkplatz nach Süden und anschließend nach rechts entlang der Beschilderung zur Ponte Romano. Von der Brücke führt ein ansteigender Schotterweg nach links hinauf Richtung Croce di Ceniga. Der Einstieg ist über einen ausgetretenen Pfad in der linken Wandhälfte zu erreichen. Vom Parkplatz ca. 30 Minuten.

Abstieg

Entlang den Steinmännern nach rechts zum Gipfelkreuz. Von hier über einen Pfad hinab ins Laghel-Tal. Vor einem großen Haus führt der Weg nach rechts zurück zum Ausgangspunkt. Vom Gipfel ca. 45 Minuten.

Unterkunft

Das Agriturismo Maso Lizzone ist ein günstiger Ausgangspunkt für die Kletterrouten bei Ceniga. Die campingplatz-ähnliche Anlage ist sehr schön gelegen und die Einstiege gut zu Fuß erreichbar. www.masolizzone.com

Topos

Kletterführer Arco Plaisir www.kletterfuehrer.net

Bildgallerie

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