Klettern bei Konstein

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Bereits in den 1970er-Jahren stand ich unter dem Dohlenfels und war stark beeindruckt von der semi-alpinen Szenerie am Ortsrand von Konstein. Wir, eine Jugendgruppe des DAV, wurden von den erfahrenen Kletterern über den Südgrat hochgezogen und waren anschließend mächtig stolz, die erste Mehrseillängentour (diesen Begriff gab es damals noch nicht) absolviert zu haben. Seit den Anfängen des Klettersports waren an den Konsteiner Wänden bekannte Erstbegeher wie Lothar Brandler, Sani Heinl usw. unterwegs und hinterließen teils waghalsige Linien, die bis heute trotz Sanierungen noch anspruchsvoll sind. Jahre später wurden auch moderne Sportkletterrouten u. a. von Daniel Gebel eingerichtet.

1981 gab es das erste Konsteiner Kletterfest, namhafte Kletterer aus aller Welt waren angereist, und verliehen dem Gebiet einen gewissen Bekanntheitsgrad. Zahlreiche Begehungen hinterließen in den Routen jedoch zwangsläufig ihre Spuren, was dazu führte, dass der Run im Laufe der Zeit etwas nachgelassen hat. Doch trotz all der Politur sind die Konsteiner Felsen nach wie vor beliebt, die kurzen Zustiege und schöne Landschaft tragen sicher dazu bei.

In jüngerer Zeit wurden auch weniger spektakuläre Felsen mit guter Absicherung erschlossen, die auch für Anfänger und Kurse geeignet sind. Allen voran die Sektoren „Asterix & Obelix“ bzw. „Luky Luke“. Hier herrscht oft reger Betrieb und sogar kletternde Familien sind hier anzutreffen. Somit ist in Konstein für jeden Anspruch etwas geboten, bis hin zu spärlich gesicherten Rissen und Verschneidungen, die traditionell mit Keilen bzw. Friends abgesichert werden können. Die Klettergebiete eignen sich auch für den Hochsommer, da die meisten Felsen vom Wald umgeben sind. Generell kann in Konstein das ganze Jahr über geklettert werden.

Dohlenfels
Das von weitem sichtbare Massiv weist fast schon alpinen Charaker auf. Der kleine Berg ist rundum mit teils sehr langen Routen in allen Schwierigkeitsgraden erschlossen. Die Südkante gilt als großer Klassiker und zählt mit 3 Seillängen zu den längsten Anstiegen von Konstein. Auf der Westseite sind vor allem die „Schaumrolle“ und der „Solleder-Gedenk-Weg“ als moderate Anstiege zu empfehlen. Die Schaumrolle bietet durchgehend schöne, jedoch ziemlich abgespeckte Verschneidungskletterei. Der Dohlenfels liegt in unmittelbarer Nähe des Parkplatzes.

3 Routen im Schwierigkeitsgrad 1 bis 5
52 Routen im Schwierigkeitsgrad 6 bis 7
33 Routen im Schwierigkeitsgrad 8 bis 11

Konsteiner Wand
Überschaubare Wand, direkt am Ortseingang von Konstein gelegen. Überwiegend anspruchsvolle Routen mit sportlichem Charakter. Der „Schnippelriss“ ist geschichtsträchtig, von Lothar Brandler (bekannt durch die Zinnen-Direttissima) erstbegangen.

8 Routen im Schwierigkeitsgrad 6 bis 7
13 Routen im Schwierigkeitsgrad 8 bis 11

Hintere Konsteiner Wand
Kleiner Felshügel, über der Konsteiner Wand gelegen. Einige moderate Routen mit guter Absicherung eignen sich auch für Anfänger.

7 Routen im Schwierigkeitsgrad 1 bis 5
4 Routen im Schwierigkeitsgrad 6 bis 7
2 Routen im Schwierigkeitsgrad 8 bis 11

Madonna
Rießiger, aus dem Wald ragender Felsobelisk. Überwiegend Routen in den mittleren Graden. Die meisten Linien sind mittlerweile gut gesichert.

2 Routen im Schwierigkeitsgrad 1 bis 5
13 Routen im Schwierigkeitsgrad 6 bis 7
4 Routen im Schwierigkeitsgrad 8 bis 11

Dohlenturm
Schön und ruhig im Wald gelegen. Wegen der geringen Routenzahl hält sich der Andrang in Grenzen. Das Gebiet ist deshalb für einen entspannten Klettertag zu empfehlen.

2 Routen im Schwierigkeitsgrad 1 bis 5
5 Routen im Schwierigkeitsgrad 6 bis 7
2 Routen im Schwierigkeitsgrad 8 bis 11

Bergspinnenturm
Auch hier findet man in der Regel viel Ruhe. Kaum einfache, dagegen meist anspruchsvolle Linien stehen auf dem Programm. Schön im Wald gelegen, vor allem im Hochsommer geeignet.

1 Routen im Schwierigkeitsgrad 1 bis 5
7 Routen im Schwierigkeitsgrad 6 bis 7
2 Routen im Schwierigkeitsgrad 8 bis 11

Lucky Luke
De Sektor zählt sicher zu den beliebtesten Felsen bei Konstein. Grund dafür sind die vielen gängigen, gut gesicherten Routen vorwiegend im 5. bis 6. Grad. Risse, Verschneidungen, Platten und Überhänge, es ist für jeden Geschmack etwas vorhanden. Kein langes Suchen geeigneter Routen, vielmehr von rechts nach links abhaken.

11 Routen im Schwierigkeitsgrad 1 bis 5
4 Routen im Schwierigkeitsgrad 6 bis 7

Asterix & Obelix
Überschaubarer Obelisk mit überwiegend einfachen Routen, dementsprechend herrscht hier meist reger Andrang. Der Sektor ist vor allem bei Anfängern und Kursen sehr beliebt. Aufgrund des meist ebenen Wandfußes halten sich hier auch viele kletternde Familien auf. Es handelt sich oft um geneigte Platten mit sehr guter Absicherung. Schön im Wald gelegen und deshalb sommertauglich.

5 Routen im Schwierigkeitsgrad 1 bis 5
4 Routen im Schwierigkeitsgrad 6 bis 7
1 Routen im Schwierigkeitsgrad 8 bis 11

Braut & Bräutigam
Es gibt nur wenig leichte Routen, der Rest ist dann eher den Spezialisten vorbehalten. Es handelt sich meist um technisch anspruchsvolle Linien. Wer die Ruhe sucht, und wer’s drauf hat ist hier richtig.

3 Routen im Schwierigkeitsgrad 1 bis 5
6 Routen im Schwierigkeitsgrad 6 bis 7
6 Routen im Schwierigkeitsgrad 8 bis 11

Försterfels
Die Wand ist im dichten Wald gelegen und eignet sich deswegen auch bei heißen Hochsommertagen. Es handelt sich meist um steile, anspruchsvolle Wandkletterei. In manchen Routen sind die Hakenabstände etwas weiter, sodass auch mal ein Friend gelegt werden kann.

2 Routen im Schwierigkeitsgrad 1 bis 5
12 Routen im Schwierigkeitsgrad 6 bis 7
8 Routen im Schwierigkeitsgrad 8 bis 11

Weitere Klettergebiete im Großraum Konstein

Bewertung der Schwierigkeitsgrade
Die Kletterrouten sind oft traditionell streng bewertet. Durch die Abnutzung bzw. Politur kann meist ein halber bis ganzer Grad dazugerechnet werden.

Absicherung
Die meisten Routen sind mittlerweile mit Klebehaken bzw. Schwerlastankern saniert. Die Hakenabstände können allerdings sehr unterschiedlich sein: Von „ursprünglich, sportlich bis plaisir“ ist alles mit dabei. Deshalb empfiehlt es sich zur Sicherheit ein paar Keile und Friends mit im Gepäck zu haben. In Rissen und Verschneidungen können etwas weitere Hakenabstände oft entschärft werden.

Ausrüstung
70-Meter-Sportkletterseil, 14 Exen, Keile und Friends, Schlingen, Abseilausrüstung

Ausrichtung
Die meisten Felsen sind südseitig ausgerichtet. Freistehende Türme können aber auch rundum beklettert werden.

Ausgangspunkt
Konstein im Naturpark Altmühltal. Es befindet sich ein großer Parkplatz am östlichen Ortsrand.

Zustiege
Vom großen Parkplatz am Dohlenfels können die Massive über ausgetretene Pfade in wenigen Minuten erreicht werden. Siehe Übersicht.

Übernachtung
Es kann auf dem Parkplatz für 5 Euro im Wohnmobil übernachtet werden.
Naturfreunde-Haus Konstein www.naturfreunde.de
Kletterheim Aicha www.dav-ansbach.de
Campingplatz Dollnstein www.campingplatz-dollnstein.de
Gasthof Klettergarten Moll www.gasthaus-klettergarten.de

Literatur
Kletterführer Südlicher Frankenjura www.panico.de

Webinfo
www.my-klettern.de
www.frankenjura.com
www.munichclimbs.de
vereine.freepage.de

Bildgallerie

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