Als wir in der Gegend von Grenoble das erste Mal die französische Autobahn betraten, waren für 6 Kilometer gleich mal 12 Euro fällig. Die Video-Überwachung erkannte automatisch die Übergröße unseres LT 35, nix wie runter, hier wird abgesahnt. Wir schalteten das Navi wieder auf „Landstraßen“ ein, es leitete uns nun mitten durch die Pampa, wo andere die schönsten Rad-Urlaube verbringen. Eine sagenhafte Landschaft ist die Provence, und das Beste: bekannte und weniger bekannte Klettergebiete (Orpierre, Agnielles, Chateaudouble, Sisteron usw.) liegen quasi am Weg, die sich für einen Zwischenstopp anbieten.
Die Fahrt dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Vorbei am beeindruckenden Touristen-Dorf „Moustiers-Sainte-Marie“, gelangten wir etappenweise in Richtung der legendären „Verdon-Schlucht“, die von weitem in dunklen Gewitterwolken verschwand. Seit Wochen unbeständiges Wetter, das konnte ja was werden: auf dem ersten Campingplatz bei La Palaud herrschte „Land unter“, aufgeweichte Sumpfwiesen, die wenigen Gäste hielten sich in Wellblech-Garagen auf. Wir gesellten uns zunächst zu den Wohnmobilen am südlichen Ortsrand: Parkflächen mit Brunnen im angrenzenden Sportplatz, Klos bei der Kirche und gleich nebenan Wertstoffinseln. Alles was man braucht, ein Mix aus jungen Franzosen bzw. Spaniern mit und ohne Rasta-Locken, scheinen sich hier wohlzufühlen und nächtigen oft tagelang auf dem Teer in der Nähe der Bars.
Wir hatten Glück, es schien sich eine längere Schönwetter-Periode einzustellen. Zielgerichtet aber völlig planlos hier angekommen, mussten wir uns nun orientieren. Die Ringstraße? Die Abseilstellen? Für uns geeignete Routen? Als Neuling der Gegend und der Situation entsprechend alles ungewohnt, wenn man keine Wände von unten betrachten kann. Der Kletterführer verwirrend und französisch-sprachig. Bis wir uns eine englische Version zulegten, klärten uns die allseits eingeweihten Parkplatz-Nachbarn auf und schickten uns sicherheitshalber zu den „Dalles Grises“. Aber zuerst einmal der Reihe nach …
Die Verdon Schlucht
Auch „Gorges du Verdon“ oder „Gran Canyon du Verdon“ genannt, ist mit ca. 21 Kilometern Länge und Wand-Abbrüchen bis zu 700 Metern einer der größten Canyons Europas. Er kann als frühes Mekka des französischen Sportkletterns bezeichnet werden. Legendäre Kletterer, allen voran Patrick Edlinger und Patrick Berhault, haben hier bereits in den 70er Jahren ihr Können bewiesen. Obwohl sich das meiste Klettergeschehen mittlerweile allgemein in den Klettergärten abspielt, ist der Canyon immer noch nicht aus der Mode geraten. Auf den Camping- und Parkplätzen sowie in den Routen trifft man immer wieder auf Kletterer aller Nationen. Das Routenangebot auf engstem Raum ist so vielfältig wie wohl in keinem anderen Kletter-Gebiet Europas und lässt sich vielleicht noch von Arco toppen. Der Kletterführer macht Werbung mit „520 Routen in 52 Jahren“. Vielleicht gerade wegen des Abenteuer-Charakters und der Abseilerei in die beeindruckende Schlucht ist das Klettergebiet so berühmt und bei vielen so heiß begehrt. Nach unserem ersten Besuch stand fest: auch wir kommen wieder. Das Routenangebot und der Reiz in dieser wilden Gegend neues zu entdecken, ist hier einfach zu verlockend …
Charakteristisch sind die scharkantigen Tropflöcher, daher wird der Begriff „verdonesc“ oft auch in anderen Felsgebieten verwendet. Während der Klettertour pfeifen einem regelmäßig rießige Bartgeier und Adler um die Ohren, zu denen sich zuweilen auch die Basejumper gesellen. Die Verdon ist auch auch ein begehrtes Ziel der Wassersportler. Kajak- und Tretboot-Fahren sowie Canyoning sind die Aktivitäten auf dem Gewässer, das vor allem bei hohem Wasserstand nicht unterschätzt werden darf. Und schließlich führt eine 16-Kilometer-Wanderung mitten durch die enge Schlucht, das Pflichtprogramm im vielleicht berühmtesten Canyons Europas …
Ausgangspunkt
Das kleine 350 Einwohner zählende Dorf „La Palaud-sur-Verdon“ ist der strategisch günstigste Standort für einen Kletter-Aufenthalt in der Verdon-Schlucht. Es bieten sich mehrere Bars und Restaurants sowie Lebensmittel-, Kletter- und kleine Souvenierläden an. Charakteristisch ist der Urzustand, trotz des regen Kletter- und Besichtigungs-Tourismus. Die Zeit scheint hier, wie in anderen Gegenden der Provence, stehen geblieben zu sein …
Route de Crête
Ausgangspunkt für die meisten Kletter-Routen in der Verdon-Schlucht ist die Ringstraße „Route de Crête“ entlang des nördlichen Schlucht-Randes. Die meisten Parkplätze werden von Touristen belagert, um an den Aussichtspunkten in die Schlucht zu blicken. Für Kletterer ist es deshalb ratsam, möglichst früh vorort zu sein. Die meisten Abseilstellen bzw. Fuß-Abstiege werden von hier aus in wenigen Minuten erreicht. Die „Route de Crête“ wird von La Palaud aus im Uhrzeigersinn von links nach rechts befahren. Für die Kletterrouten im Bereich des „Chalet de Maline“ kann in die gegensätzliche Richtung gefahren werden. Wenige hundert Meter nach der Unterkunft ist die Straße entlang der „Route de Crête“ für den Verkehr gesperrt (Einbahnstraße).
Abseilfahrt in Ungewisse
Die meisten Routen-Namen sind am oberen Schlucht-Rand angeschrieben. Je nach Kletterziel geht es nun mehrere Abseil-Längen in die Tiefe. Um keine bösen Überraschungen zu erleben, informiert man sich zusätzlich am besten in der allgegenwärtigen Kletter-Szene. Es ist selbsterklärend nur bei sicherem Wetter abzuseilen! Eine kritische Selbsteinschätzung bei der Routenwahl ist dazu unerlässlich. Wer einmal über die Wand abseilt, ist gefangen. Es gibt nur wenige Sektoren mit leichteren Aufstiegsmöglichkeiten. Die Flucht nach unten zum Wanderweg entlang der Verdon führt meist durch die Maccia, ist unübersichtlich, anstrengend bzw. nur durch umständliche Abseilmanöver an Büschen usw. machbar. Der Rückweg über den Wanderweg dauert je nach Sektor mehrere Stunden und ist mit Kletterschuhen kaum zumutbar.
Mittlerweile wurden auch viele Routen erschlossen, die bequem durch einen Fußabstieg erreichbar sind. Hier kann im Ernstfall wieder zurückgestiegen werden. Nicht selten trifft man auf Solo-Kletterer, die sich an einem 200-Meter-Statikseil selbstsichern. Manche Seilschaften lassen ein Fixseil hängen, um einen sicheren Rückzug zu gewähren. Wiederum andere seilen sich nur 1 Seillänge ab, und lassen sich anschließend vom Kletterpartner von oben wieder hinaufsichern. Hauptsache, in der Verdon-Schlucht geklettert …
Routenangebot
Der Kletterführer wirbt mit über 500 Routen in der Verdon-Schlucht. Die meisten Routen bewegen sich allerdings im Bereich 6c bis 7c. An wenigen Stellen kann unter den Klassischen Abseil-Routen auch eine etwas leichtere Beute (5c bis 6b) gefunden werden. Diese sind dann jedoch meist abgespeckt. Doch keine Angst: Es gibt mittlerweile auch einige gut eingerichtete Routen mit Plaisir-Charakter im Schwierigkeitsgrad 5c bis 6a, die über mehr oder weniger bequeme Pfade erreichbar sind. Gelegentlich finden sich auch Klettergärten mit Routen in allen Schwierigkeitsgraden. Die alten gängigen Klassiker sind nach tausenden Begehungen oft maßlos abgeklettert.
„Afin que Nul ne Meure“ an den Dalles Grises (6a)
Meistbegangener Sektor an den Wänden der Verdon-Schlucht. Ein geeignetes Programm, um sich an die Routen ranzutasten. Ca. 4mal auf ein bewaldetes Band abseilen. An der Abseilpiste herrscht oft Stau. Es besteht eine Fluchtmöglichkeit im oberen 5. Schwierigkeitsgrad, falls man seine Wunschtour nicht schafft. Die Route „Afin que Nul ne Meure“ startet links der Abseilpiste im Aufstiegssinn. Der Routenname ist am Einstieg angeschrieben. Es handelt sich dabei um eine für Verdon-Verhältnisse gut gesicherte Plaisir-Tour. Sie wird nach oben hin immer schwerer und endet mit einm anstrengenden Schlussüberhang. In der letzten Seillänge sollte aufgrund des Seilzuges von 60 Metern ein Zwischenstand eingebaut werden. Von La Palau im Uhrzeigersinn entlang der Route de Crête. Parken am Belvedere Carell, dem 2. Aussichtspunkt an der Panorama-Staße. Am oberen Schluchtrand ca. 150 Meter nach links in eine Senke. Man erreicht eine markante Abseilstelle mit Kette und der Aufschrift „Dalles Grises“.
„La Voie des Dalles“ am Arete du Belvedere (6a)
Sehr schöne und lange Route mit Alpinem Ambiente. Für Verdon-Verhältnisse gut gesichert. Eine der leichtern Möglichkeiten aus der Schlucht wieder hochzuklettern. In diesem Sektor gibt es außerdem mehrere moderate Kletterrouten mit unterschiedlicher Absicherung. Der steile Fußabstieg gestaltet sich alpin, deshalb ist hier mit weniger Besucherandrang zu rechnen. Von La Palud 6,5 Kilometer auf der Route de Crête gegen den Uhrzeigersinn Richtung Chalet de la Maline. Der Parkplatz befindet sich nach einem Alu-Masten auf der linken Straßenseite bei einer niedrigen Felswand. Nun wieder ca. 100 Meter zurück, am Straßenrand befinden sich Steinmänner. Fußabstieg entlang der roten Punkte. An den schwierigen Stellen befinden sich Eisenstangen, die besseren Halt gewähren oder ggf. zum Abseilen geeignet sind. Im unteren Drittel linkshaltend und kurz aufsteigen. Am unteren Ende einmal 50 Meter zum Wandfuß abseilen. Verschiedene Einstiege befinden sich im Aufstiegsinn rechts der Abseilpiste. Die Routennamen sind angeschrieben.
„Redressement Discal“ im Sektor Tibet (6b)
Es handelt sich dabei um eine sehr schöne Mehrseillängen-Sportklettertour. Die steile Wandkletterei bietet Tropflöcher, Chickenheads und luftige Quergänge. In der vorletzten Seillänge findet sich eine originelle Rampe nach links. Trotz ausreichender Absicherung ist durchgehend mit zwingenden Kletterpassagen zu rechnen. Teilweise sehr anstrengende Kletterei und ziemlich hart bewertet. Von La Palaud auf der Route de Crête gegen den Uhrzeigersinn bis zum Chalet de Maline. Von hier Abstieg über den Wanderweg Richtung Verdon. Nach der 2. Eisentreppe noch gut 100 Meter weiter. Einige Meter vor einer Rechtskurve bei einem Steinmann über Pfadspuren nach links hinauf zum Einstieg. Vom Chalet de Maline ca. 30 Minuten. Am Ende der Route nach links über den Pfad zurück zum Ausgangspunkt.
„Free Tibet“ im gleichnamigen Sektor (6a)
Sehr schöne, moderate Verdon-Einstieger-Tour. Häufig Tropfloch-Kletterei mit Quergängen. Am Ende wartet eine steile Wand, die auch A0 geklettert werden kann. Der Ausstieg führt nach rechts über ein schmales Band. Gut gesicherte Plaisir-Tour, als Halbtagesziel oder bei unsicherem Wetter geeignet. Von La Palaud auf der Route de Crête gegen den Uhrzeigersinn bis zum Chalet de Maline. Von hier Abstieg über den Wanderweg Richtung Verdon. Nach der 2. Eisentreppe noch gut 100 Meter weiter. Einige Meter vor der Rechtskurve bei einem Steinmann über schwachen Pfad nach links horizontal zum Einstieg (ca. 100 m rechts der Route „Redressement Discal“. Der Name „Free Tibet“ ist angeschrieben. Vom Chalet de Maline ca. 35 Minuten. Vom Ende der Tour ca. 100 Meter weiter nach rechts. Nun klettert man einen kurzen Aufschwung (ca. 10 m) im 3. Schwierigkeitsgrad hinauf und gelangt auf die Hochebene. Von hier durch die Maccia am besten geradeaus hinauf zur Route de Crête und schließlich nach links zurück zum Ausgangspunkt.
„Bwana Maline“ im Sektor Eycharme (5c)
Über 4 Seillängen sehr schöne Tropfloch-Kletterei mit Quergängen. Plaisirmäßig abgesichert. Halbtagesziel. Ideale Verdon-Einstieger-Route mit unkompliziertem Zustieg. Von La Palaud auf der Route de Crête gegen den Uhrzeigersinn am Chalet de Maline vorbei und ca. 300 m weiter. Eine Parkmöglichkeit bietet sich auf der linken Straßenseite vor den “Durchfahrt-Gesperrt-Schildern. Man geht die Straße ca. 600 m zu Fuß weiter bis zu einer markanten Linkskurve. Von hier über den ausgetretenen Pfad durch die Maccia nach rechts hinab. Bei den Wegweisern immer rechtshaltend bis zur Abseilstelle nach einer Eiche. Der Routenname ist angeschrieben. Von hier einmal 50 Meter teilweise überhängend abseilen. Der Einstieg befindet sich im Aufstiegsinn wenige Meter links der Abeilpiste. Vom Parkplatz ca. 45 Minuten.
„THT“ im Sektor Mainmorte (6a+)
Sehr schöne Verdon-Einsteiger-Tour. Gut gesicherte Plaisir-Route mit Tropflöchern. Als Halbtagestour oder bei unsicherem Wetter geeignet. Kurzer, unkomplizierter Zustieg. Von La Palaud ca. 1,5 Kilometer auf der Route de Crête gegen den Uhrzeigersinn Richtung Chalet de Maline. Bei einer engen Linkskurve bergabwärts befinden sich wenige Parkmöglichkeiten. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite über einen horizontalen Pfad ca. 250 Meter talauswärts, anschließend kurzer Abstieg zum Bach. Nun ca. 50 Meter entlang des Baches, dann diagonal rechts hinauf zum Einstieg bei einer markanten Platte. Ca. 30 Minuten. Abstieg: vom Ende der Route ca. 50 Meter nach rechts hinab zur Abseilpiste. 2mal teilweise überhängend abseilen. Durch die Maccia leicht linkshaltend und teilweise weglos zurück zum Zustiegsweg.
„Le Don de l’Aigle“ (6a+)
Sehr schöne Mehrseillängen-Sportkletter-Tour. Teilweise steile Wandkletterei an Leisten und phantastischen Fels-Strukturen mit Quergängen. Etwas weitere Hakenabstände mit zwingenden Kletterpassagen. Während der Tour bietet sich ein wunderschöner Blick auf den „Lac de Sainte-Croix“. Man fährt von La Palau ca. 14 Kilometer zurück Richtung Moustiers-Sainte-Marie. Der Parkplatz befindet sich auf der linken Straßenseite. Man folgt dem Wanderweg auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Nach ca. 15 Minuten gelangt man an eine Weggabelung und hält sich nach rechts. Später führen Pfadspuren nach links hinauf zum Einstieg hinter einem Baum. Vom Parkplatz ca. 45 Minuten. Abseilen an Kettenständen zwischen den Routen.
CAF Fond les Manettes (6a)
In der teilweise grünen Wandflucht werden die besten Kletterpassagen aneinander gereiht. Botanische Abschnitte wechseln sich mit kompakten Aufschwüngen ab. Trotzdem eine lohnende Unternehmung mit schönen Kletterpassagen. Die Route ist gut mit Bohrhaken gut gesichert. Von La Palaud auf der Route de Crête gegen den Uhrzeigersinn bis zum Chalet de Maline und ca. 200 m weiter. Eine Parkmöglichkeit befindet sich bei einer Kurve auf der linken Straßenseite. Von hier über Pfadspuren durch Geröll und Maccia linkshaltend zum Einstieg. Ca. 15 Minuten vom Parkplatz. Der Abstieg führt am Ende der Route meist weglos nach links über den Kamm und später hinab zum Chalet de Malines.
Bewertung
Viele Routen sind relativ hart bewertet. Bei den meisten Klassikern wurden unrealistische Schwierigkeitsangaben aus älteren Kletterführern übernommen. Die jüngeren Linien mit Plaisir-Charakter werden oft humaner eingestuft. So richtig geschenkt bekommt in der Verdon-Schlucht allerdings nichts …
Absicherung
Das Gute zuerst: Es gibt mittlerweile einige Routen mit optimaler Bohrhaken-Absicherung, die angstfrei und gefahrlos durchstiegen werden können. Dabei handelt es sich meist um die neueren Linien im Schwierigkeitsgrad 5c bis 6a. Aber sonst: je nach Schwierigkeit generell weite Hakenabstände bis zu 6 Metern. In manchen Fällen können mobile Sicherungsgeräte weiterhelfen. Es ist immer wieder mit zwingenden Kletterpassagen zu rechnen. Die Haken sind oft ungünstig platziert und müssen in den schweren Stellen angeklettert werden oder befinden sich gemeinerweise über der Crux. Manche Seillängen sind wohl aus sportlichen Gründen unendlich lang und hätten zur Vermeidung des Seilzuges einen Zwischenstand verdient. Offensichtlich herrscht hier nach wie vor der Geist von “Abenteuer und Können”, ausgehend von den begabten Erstbegehern. Für eine benutzerfreundliche Absicherung ist in den älteren Linien meist wenig gesorgt.
In den Routen befinden sich Bohrhaken unterschiedlicher Qualität. Von 8 bis 12 Millimeter-Schrauben, teilweise auch in gemischter Form, ist hier alles vorhanden. Kurios: Manche „sanierte“ Routen wurden mit neuen Plättchen auf die alten rostigen Schrauben bestückt. Gemein: Teilweise sehr enge Bohrhaken-Laschen, dass gerademal ein Karabiner reinpasst. Im Falle eines Rückzuges muss der Karabiner, statt eines Schekels in der Wand zurückbleiben.
Material
60-Meter-Doppelseil, 15 Exen (teilweise sehr lange Seillängen), Bandschlingen, Keile und Friends, Abseilausrüstung, Helm
Alternativ-Programm
Wanderung durch die Verdon Schlucht
Die 16 Kilometer lange Schluchtwanderung über den “Sentier Blanc-Martel” entlang der Verdon gehört zum Pflichtprogramm eines Aufenthalts. Um sich den Schlussanstieg von 400 Höhenmetern zu sparen, bietet sich der Ausgangspunkt vom Chalet de Maline an der Route de Crête an. Von hier ca. 400 Meter Abstieg hinunter zur Verdon. Nun auf bequemem Wanderweg nach links bis zum Endpunkt der Schlucht. Gegen Ende sind lange Eisentreppen und dunkle Tunnels bis zu mehreren hundert Metern Länge zu durchschreiten. Die Mitnahme einer Taschen- bzw. Handy-Lampe ist anzuraten. Dauer ca. 6 Stunden. Zwischen Anfangs- und Endpunkt verkehren regelmäßig Busse entlang der Route de Crête.
Canyoning in der Verdon-Schlucht
Ca. 400 Meter Abstieg vom Chalet de Maline an der Route de Crête hinunter zur Verdon. Nun nach rechts flussabwärts, es können mehrere Abschnitte durchschwommen bzw. umgangen werden. Der aktuelle Pegelstand ist dringend zu beachten. Siehe http://www.rafting-castellane.com
Kajakfahren durch die Verdon-Schlucht
Über 20 Kilometer bis zum 3. Wildwasser-Schwierigkeitsgrad. Es sind mehrere anspruchsvolle Siyphons und enge Durchfahrten zu bezwingen. Der aktuelle Pegelstand ist dringend zu beachten. Siehe http://www.rafting-castellane.com
Lac de Sainte-Croix
Vom rießigen Stausee am Auslauf der Verdon-Schlucht kann mit mietbaren Tretbooten bzw. Kanus je nach Pegelstand mehrere Kilometer die Verdon-Schlucht hinaufgepaddelt werden. Siehe http://www.rafting-castellane.com
Moustiers-Sainte-Marie
Der Besuch von „Moustiers-Sainte-Marie“, ca. 20 Kilometer von der Verdon-Schlucht entfernt, gehört zum Pflicht-Programm eines Aufenthalts. Der Fremdenverkehrsort zählt augrund des ursprünglichen Charakters zu den schönsten Frankreichs. Eindrucksvolle Romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert am oberen Dorfrand sowie unzählige Touristenläden mit Kräuter-, Lavendel- und Keramikartikel. Viele Cafés und Restaurants.
Biketouren
Darüber hinaus gibt es Bike-Touren ohne Ende. Viele Zugänge zu den Kletter-Routen können auch mit dem Fahrrad von La Palaud aus in wenigen Kilometern bewältigt werden.
Unterkunft
Es bieten sich bei La Palud mehrere Campingplätze und eine Jugendherberge am südlichen Ortsrand an. Wir übernachteten auf dem Campingplatz „Municipal“ am östlichen Dorfrand und zahlten 10 Euro pro Nacht (Camping-Bus mit 2 Personen). Großzügige sanitäre Anlagen. Geräumiger, ruhig gelegener Camping-Platz. Sehr empfehlenswert. Generell wird in der Gegend auch wildverstreut auf Parkplätzen und an der Route de Crête unweit der Kletter-Routen übernachtet.
Diebstahl
Man hat über die Verdon-Schlucht schon viele Horror-Geschichten gehört. Mein Bekanntenkreis war schon bis zu 10mal vorort und wurde, so wie wir nicht beklaut. Ich nehme an, dass vor allem in der Hochsaison viele Autos an den Parkplätzen aufgebrochen werden.
Beste Zeit
Frühsommer und Herbst. Im Sommer dürfte es in den Südwänden zu heiß werden. Es gibt je nach Tageszeit auch schattige Sektoren.
Kletterführer
Kletterführer Verdon. Auf den ersten Blick ziemlich unübersichtlich. Es dauert ein paar Tage bis man sich eingelesen hat. Eine englischsprachige Version gibt es bei http://www.kletterfuehrer.net