Durach, an einem wunderschönen Sommertag im Juli 2024. Endlich, was das Wetter betrifft. Die Eidgenossen würden sagen „d’Zyt isch do“, und das in jeder Hinsicht …
Ich blättere im neuen „Best-of-Genuss“ und bin erschlagen, beeindruckt: wiedereinmal legt die Topofee Johanna Widmaier ein Führerwerk vor, das neue Maßstäbe setzt und Grenzen sprengt. Nicht zufällig beteiligt ist der Bergführer Urs Odermatt, der sich in den Schweizer Bergen auskennt, wie kein anderer. Sicher ein ideales Team für bestmögliche Auswahl und Beschreibungen alpiner Kletterrouten …
Im mühevoller Arbeit ist ein Kletter-Atlas entstanden, der auf üppigen 672 Seiten im Großformat A 5 die wichtigsten bzw. schönsten Genuss-Routen der Schweiz beschreibt. Und dies im Schwierigkeits-Niveau 4 bis 7. Somit ist für mehr oder weniger geübte Aspiranten sowie erfahrenen Alpinisten gleichermaßen wohlverteilt genügend Kletter-Stoff vorhanden.
Dabei wählten Johanna und Urs vor allem Kletterrouten aus, die in puncto Absicherung keine Wünsche offen lassen. Soll heißen: durchgehend „geboltet“, oder wenn die Bohrhaken-Abstände mal etwas weiter sind können auch gut Keile, Friends oder Schlingen dazwischen gelegt werden. Ausgewählt wurden die Schweizer Top-Fels-Gebiete, es sind aber auch der Vielfalt wegen ein paar „alpin-angehauchte“ Routen im Buch enthalten.
Die 3. Auflage des „Best-of-Schweiz“ bietet für viele Kletterjahre Potential ohne Ende. Beschrieben werden unter anderem die Granit-Fels-Klassiker im Wallis, Tessin, Bergell und der Urner Alpen. Dazu gehören auch die bekannten Kalkgebiete des Alpstein, Rätikon, Berner Oberland, Schweizer Jura, um nur einige zu nennen. Die Vielfalt ist es, was die Schweiz ausmacht. Kletterrouten in sanften Almlandschaften, aber auch umrahmt von vergletscherten 4000ern …
Der Kletteratlas enthält nicht nur Altbekanntes, es werden auch einige neue bzw. moderne Mehrseillängen-Routen beschrieben. Manche Gebiete waren bisher lediglich den Schweizer Insidern bekannt. Up-To-Date ist Programm. Und dazwischen gibt es jede Menge Sportklettergärten oder auch Bouldergebiete für die aktiven Ruhetage. Somit ist der Inhalt überlegt ausgeglichen und flächendeckend über die ganze Schweiz verteilt.
Das Buch besitzt ein überzeugendes Layout mit übersichtlichem Aufbau, akribische Text-Beschreibungen und detaillierten Topos. Aufschlussreiche Kartenausschnitte erklären die Infrastrukur mit den Zu- und Abstiegswegen. Und das Ganze wird immer wieder mit aussagekräftigen Farbfotos der Kletterrouten oder Berggestalten illustriert. Dann noch viel drumherum: Routenplanung, Checklisten, wichtige Adressen, Sanierungen, Legenden … „Best of“ in jeder Hinsicht. Das Standardwerk der besten mittelschweren Kletterrouten in der Schweiz? Ich meine ja …
Beschrieben werden folgende Gebiete
Alpstein
Bergell
Berner Alpen
Entremont
Freiburger Alpen
Glarner Alpen
Schweizer Jura
Toggenburg
Urner Alpen
Waadtländer Alpen
Wallis
Zentralschweizer Voralpen
Rätikon
Tessin
Der Kletter-Atlas ist erhältlich bei
www.panico.de
Bildgallerie