Bergsteigen.com schreibt: Für diese 8 Seillängen lohnt es sich auch mal von Wien bis ins Grazer Bergland zu fahren. Vom Allgäu aus sicher nicht … eine Woche sollte es schon sein. Denn der Kletterführer ist prall gefüllt mit Routen bis zu 10 Seillängen in allen Schwierigkeitsgraden, Klettergärten inclusive. Gerade im Herbst, an milden Wintertagen bis ins späte Frühjahr hinein sind die Klettertouren im Grazer Bergland besonders reizvoll. Allen voran an der Roten Wand, dem größten Massiv in dieser landschaftlich schönen, bewaldeten Gegend.
Am besten hakt man von links nach rechts die Klassiker der Roten Wand ab: Hühnerleiter, Feuervogel, Waschrumpel, bis hinüber zur Serengeti. Die zählt genauso zu den oftbegangenen Klassikern an der Roten Wand bzw. im gesamten Grazer Bergland. Trotz den botanischen Randbereichen schlängelt sich die Tour geschickt durch die kompaktesten Zonen dieses Bereichs der Roten Wand. Dabei klettert man überwiegend durch richtig schönen, teilweise sehr griffigen Fels.
Nach der ersten, etwas glatten Seillänge (hier ist ein kurzer Links-Schwenker hilfreich) wird die Tour nach oben hin immer besser. Die letzten 3 bis 4 Seillängen sind dann richtig schön. Es gibt einige plattige Längen, steile Wandstufen mit Rissen, Verschneidungen und kleine Überhängen. Somit ist die Linie sehr abwechslungsreich und die Kletterei stets spannend und homogen im 5. bis 6. Schwierigkeitsgrad. Durch die zahlreichen Begehungen ist auch die „Serengeti“ bereits etwas abgespeckt, sie lässt sich aber trotzdem immer noch gut klettern. Wenn es sich in der benachbarten, etwas leichteren „Waschrumpel“ wie so oft staut, dann ist die Serengeti ein geeignetes Ausweichziel.
Was den Ausgangspunkt betrifft: der Parkplatz der Roten Wand verlangt an der Schranke eine Bankkarte, die nicht bei jedem Besucher reagiert. Und wer besonderes Pech hat, kann den Parkplatz nicht mehr verlassen, da die Schranke nicht mehr aufgeht. Da hilft dann nur noch die Gendarmerie weiter. Im Zweifelsfall kann das Fahrzeug mit entsprechendem Hinweis auch vor dem Parkplatz abgestellt werden.
Was die Übernachtung betrifft: es ist in der Gegend schwierig in der freien Natur zu parken. Deshalb rate ich eine der zahlreichen Pensionen zu nehmen. Wir waren in der „Almwirtschaft Haider“ untergebracht und die bietet eine wunderbare Bewirtung mit regionaler Kost. Zudem liegt die Wirtschaft auf einer markanten Hochfläche gegenüber der Roten Wand. Hier bekommt man zugleich einen umfassenden Ausblick auf das gesamte Massiv und es sind nur wenige Kilometer bis dorthin.
Schwierigkeit
Überwiegend 5 bis 6, kaum leichter (5+ obligatorisch)
Absicherung
Die Route ist mit Klebehaken und Sanduhrschlingen abgesichert. Die schweren Stellen sind gut mit Bohrhaken abgesichert, in den etwas leichteren Passagen ist mit etwas weiteren Hakenabständen zu rechnen. Gelegentlich können Keile und Friends zusätzlich gelegt werden.
Ausrüstung
50-Meter-Einfachseil, 10 Exen, evtl. Keile und Friends
Ausgangspunkt
Von Frohnleiten Richtung Tyrnau. Nach Tyrnau befindet sich auf der linken Straßenseite die Beschilderung „Parkplatz Rote Wand“. Hier links abbiegen und hinauf zum Parkplatz. Von der Hauptstraße ca. 3 Kilometer.
Zustieg
Vom Parkplatz nach links entlang des Forstwegs. Bei der ersten Kehre geradeaus weiter durch den Wald, bis man wieder auf den Forstweg trifft. Hier wenige Meter nach rechts, gleich darauf wieder in den Wald und hinauf zur Wand. Der Einstieg befindet sich ca. 80 m rechts davon. Der Routenname ist schwach angeschrieben. Vom Parkplatz ca. 45 Minuten.
Abstiege
Über den markierten Wanderweg zurück zum Ausgangspunkt (ca. 45 Minuten). Alternativ kann über den Schnellabstieg durch eine steile Schlucht zum Wandfuß abgestiegen werden (ca. 30 Minuten).
Übernachtung
Almenlandwirt Haider www.almenlandwirt-haider.at
Camping Lanzmaierhof www.frohnleiten.com
Topos
Kletterführer Grazer Bergland klettern-shop.de
Webinfo
www.bergsteigen.com
www.gbl-outdoor.com
www.strassnig.at
www.hikr.org
Bildgallerie