Das Wallis ist das Mekka der 4000er-Sammler. Vor allem in der Gegend von Saas Fee bieten sich im Frühjahr einige lohnende Gipfel an, die mit Bahnunterstützung und Skiern gut an einem Tag erreichbar sind. Der Alphubel ist bereits vom Tal aus als riesige Firnkuppe sichtbar und neben dem Allalinhorn das begehrteste Skitourenziel über Saas Fee.
Trotz Bahnunterstützung sind für diese Unternehmung immer noch rund 1300 Höhenmeter Aufstieg zu bewältigen. Der Alphubel zählt außerdem zu den anspruchsvolleren Zielen der Gegend: der Weg führt gelegentlich durch Seracs und über teils tückische Spaltenzonen, die je nach Schneemenge mehr oder weniger sicher zu begehen sind. Bei zunehmender Erwärmung im Frühjahr ist deshalb erhöhte Vorsicht geboten und Seilsicherung anzuraten.
Eine weitere Gefahr sind die Eisbalkone entlang der Aufstiegsroute. Ungeachtet der tageszeitlichen Erwärmung ist aufgrund der Gletscherbewegung an manchen Stellen mit Eisschlag zu rechnen. Unterhalb des Gipfels steilen sich die vereisten Hänge auf, was bei den Spitzkehren unangenehm werden kann. Bei größeren Neuschneemengen ist die Lawinengefahr zu beachten. Und nicht zu vergessen die stattliche Höhe, die Luft wird bei 4200 Metern “dünner” und der Austieg zunehmend anstrengend. Doch dafür wird man auf dem Gipfel mit einem phantastischen Blick auf’s Matterhorn, dem Weisshorn, Monte Rosa usw. belohnt …
Ausgangspunkt
Saas Fee auf 1800 m Höhe. Am Ortsrand gibt es ausgewiesene Parkplätze. Trotz des Touristenrummels ist Saas Fee ist sehr ursprünglich gehalten, autofrei und deshalb für’s Apres-Ski hervorrragend geeignet.
Bahnbenützung
Vom Parkplatz zu Fuß oder mit dem Skibus zur Talstation der Seilbahn „Alpin-Express“ bzw. „Metro Alpin“. Für 61 Euro gelangt man mit 2mal Umsteigen zum höchstgelegenen Drehrestaurant der Welt auf 3500 m Höhe (Bergstation Allalin). Dies ist zugleich der Ausgangspunkt zum Alphubel bzw. Allalinhorn. Es kann auch von der nahegelegenen Britannia Hütte gestartet werden, somit verlängert sich der Aufstieg um eine weitere Stunde.
Aufstieg
Von der Bergstation „Allalin“ Abfahrt nach rechts über die Skipiste Richtung Bergstation „Längfluh“. Sobald die Piste abflacht, wird angefellt und man hält sich nach links in Richtung eines markanten Felssporns, der links umgangen wird. Von hier aus wieder nach links über Schneebrücken durch gelegentliche Spaltenzonen. Danach über weite, teilweise steile Hänge geradeaus empor Richtung Gipfel.
Abfahrt
Wie Aufstieg. Vom Skigebiet über die Pisten hinab nach Saas Fee.
Zeitbedarf
Saas Fee – Bergstation Allalin (3500 m): ca. 30 Minuten.
Abfahrt über die Piste zum Ausgangspunkt (2900 m): ca. 30 Minuten.
Aufstieg zum Gipfel (4206 m): ca. 4 Stunden
Abfahrt ins Tal (1800 m): ca. 1 Stunde
Beste Zeit
Ab Ostern wird der Bahnbetrieb eingestellt und die Skitourenziele müssen vom Tal aus angegangen werden, was ein zusätzlicher Zeitaufwand von 2 – 3 Stunden bedeutet. Es kann jedoch über die Pisten gut aufgestiegen werden. Ab Mai muss mit zunehmender Spaltenbildung und Aufweichung der Schneebrücken gerechnet werden. Damit wird die Orientierung immer schwerer und es muss nach neuen Wegen durch das Spalten-Labyrinth gesucht werden.
Material
Auch wenn im Frühjahr die meisten Skitourengeher bei ausreichender Schneemenge „seilfrei“ über den Gletscher gehen, sollte zur Sicherheit eine Gletscherausrüstung (Seil, Gurt, Prusik, Pickel) mitgeführt werden. Im steilen Gipfelhang sind Harscheisen von Vorteil.
Übernachtung
Am Ortsrand von Saas Fee befindet sich ein Stellplatz für Wohnmobile bzw. PKW, der sich zur Übernachtung bzw. für einen mehrtägigen Aufenthalt anbietet. Sanitäre Anlagen sind vorhanden. Kosten pro Tag: 26 Franken. Wer sich mehrere 4000er (Alphubel, Allalinhorn, Strahlhorn) mit Bahnbenützung gönnen möchte, ist hier nach dem Motto „Climb high, sleep deep“ wegen der besseren Akklimatisierung gut aufgehoben. Alternativ kann auch auf der Britannia Hütte (3000 m) übernachtet werden. (Ausstieg Station Felskinn, 1 Stunde von der Bahn). Von hier aus kann u. a. das Strahlhorn, ein weiterer lohnender Ski-4000er, bestiegen werden.