Skitour auf den Großvenediger

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Die Winterbesteigung des Großvenedigers gehört zu den lohnendsten Skitouren-Unternehmungen in den Ostalpen. Weitvergletscherte, mittelsteile Skihänge bieten bis ins späte Frühjahr hinein sichere Schneeverhältnisse. Die Abfahrt hinab zum zugefrorenen Gletschersee bei der „Türkischen Zeltstadt“ summiert sich auf 1600 Höhenmeter und verspricht puren Skigenuss. Der Gipfel ist mit Skiern leicht erreichbar und bietet einen aussichtsreichen Blick über die Hohe Tauern bis zum Großglockner.

Wer diesen Berg von Norden durch das Obersulzbach-Tal über die Kürsinger Hütte besteigen möchte, darf sich allerdings auf einen berüchtigt langen und anstrengenden Aufstieg als Tagesprogramm einstellen. Die Hütte liegt wie ein Adlerhorst auf einer Höhe von 2558 m am Fuße des Keeskogel und bietet einen phantastischen Blick auf den Venediger, Großen Geiger, die Schlieferspitze usw.

Stützpunkt

Kürsinger Hütte, 2558 m (ÖAV Salzburg), ab Mitte März geöffnet, Winterraum vorhanden. Der Gepäcktransport ist telefonisch zu erfragen.

Ausgangspunkt

Neukirchen im Nationalpark Hohe Tauern. Vom südlichen Ortsrand gelangt man über eine schmale Straße zum Gasthof Siggen und weiter ins Obersulzbachtal bis zum Parkplatz bei einem Steinbruch (ca. 900 m). Ab hier ist die Straße gesperrt und je nach Ausaperung müssen die Skier nun mehr oder weniger weit getragen werden. Ca. 2 km weiter taleinwärts befindet sich der Parkplatz Hopfeldboden (1080 m), der zu fortgeschrittener Jahreszeit (April) verfügbar ist. Somit verkürzt sich der Gesamtanstieg um ca. 45 Minuten.

Aufstieg zur Hütte

Vom Parkplatz über den Ziehweg leicht ansteigend immer taleinwärts durchs Obersulzbachtal. Nach ca. 18 Kilometern überschreitet man einen zugefrorenen Gletschersee (Türkische Zeltstadt) und steigt nach links weitere 400 Höhenmeter zur Hütte auf. Für fast 20 Kilometer Gehstrecke bei 1600 Höhenmetern bis zur Hütte sind je nach Ehrgeiz, Fitness bzw. Pauseneinlagen 5 – 8 Stunden einzuplanen. Unterwegs bietet sich auf halber Stecke die Postalm (1669 m) zur Einkehr bzw. Übernachtung an. Wenige Kilometer weiter trifft man auf eine kleine Bergwachthütte mit offenem Winterraum, Holzofen und Lager für die gestrandeten Skitourengeher. Von hier aus sind es immer noch ca. 2 bis 3 Stunden bis zur Kürsinger Hütte. Ab dem späten Frühjahr bietet sich je nach Befahrbarkeit und Größe der Lawinenkegel ein Shuttle bzw. Rucksacktransport bis zur Materialseilbahn an. Folgende Grafik habe ich einem sehr guten Bericht von Markus Stadler entnommen. Siehe auch www.stadler-markus.de

 

Karte Aufstieg zum Großvenediger

Von der Kürsinger Hütte entlang des Hüttenanstiegs wenige Minuten zurück und Abfahrt zum Obersulzbachkees. Nun nach links über mittelsteiles vergletschertes Skigelände geradeaus empor bis zu einer weitläufigen Gletscherfläche. Hier wird der Venediger in einer großen Rechts-Kurve umgangen bis man zuletzt steil in die Venedigerscharte (3407 m) gelangt. Weiter nach rechts über die abgeblasene, teils vereiste Flanke hinauf zum Vorgipfel (Skidepot). Zu Fuß wenige Meter weiter zum Hauptgipfel (3662 m). Von der Hütte ca. 4 – 5 Stunden.

Aufstieg Material

Da es sich um vergletschertes Skigelände handelt, ist im späten Frühjahr mit erhöhter Spaltenbildung zu rechnen, und Seilsicherung deshalb anzuraten. Steigeisen und Pickel sind für den Gipfelanstieg im Normalfall nicht erfoderlich. Harscheisen können zur Venedigerscharte und am Gipfelaufbau bei Vereisung hilfreich sein.

Weitere Skitouren

Keeskogel (3291 m): Hüttenberg der Kürsinger Hütte, ca. 2 Stunden, Halbtagesziel
Großer Geiger (3360 m): Auf der gegenüberliegenden Talseite, ca. 4 – 5 Stunden
Schlieferspitze (3290 m): Im Obersulzbachtal, bietet sich bei der Abreise an, ca. 4 Stunden

Literatur

Skitourenführer Hohe Tauern, Panico Verlag

 

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