Skitour auf den Hochwannig

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Der Hochwannig an den westlichen Ausläufern der Mieminger Kette wird in der Berg-Literatur mitunter als Skitourenklassiker der Alpen angepriesen. Wie dem auch sei, mit viel Nachsicht vielleicht regional betrachtet. Was den Anspruch etwas trübt,  ist das nahegelegene Skigebiet „Marienberg“. Die Verlockung ist zu groß, die ersten 600 Höhenmeter mit Liftunterstützung zu bewältigen. Wer jedoch die gesamten 1500 Höhenmeter aus eigener Kraft zurücklegen will und morgens frühzeitig aus den Federn kommt, steigt am besten bereits vor Liftbetrieb über die präparierte Piste auf.

Von der „Sunalm“, dem Bergrestaurant unterhalb der Bergstation des Sessellifts, gewinnt man einen guten Überblick über den Weiterweg zum Gipfel. Das zu Beginn gemütliche Nordkar (genannt: s’Bergle) steilt sich im weiteren Verlauf immer mehr auf, die letzten 200 Höhenmeter bis zu 40 Grad. Deshalb ist vor allem im Frühjahr morgens bei hartgefrorener Oberfläche eine sichere Gehtechnik mit Harscheisen erforderlich, um nicht wieder unten im Karborden zu enden. Bei extremen Bedingungen ist das Tragen der Skier am Rucksack anzuraten. Man gelangt zu einer felsigen Scharte und die letzten 50 Höhenmeter führen wieder mit Skier überraschend bequem zum Gipfel auf 2493 m Höhe. Hier bietet sich ein phantastischer Blick hinüber zum Zugspitzmassiv und weiter südlich zu den Nordabstürzen der Stubaier und Ötztaler Alpen.

Das markante und weitläufige Nordkar bietet eine Schneegarantie bis ins späte Frühjahr hinein. Die Talabfahrt auf den Pisten des Skigebiets Marienberg ist Dank Kunstschnee lange möglich. Deshalb ist die Skitour auf den Hochwannig auch im späten Frühjahr, wenn die Lifte bereits eingestellt sind, eine sehr lohnende Unternehmung.

Im Hochwinter, besonders nach längeren Neuschneefällen, ist der obere Gipfelhang als sehr lawinengefährdet einzustufen und verlangt deshalb absolut sichere Schneeverhältnisse. Ein früher Aufbruch ist ratsam, da bereits in den Morgenstunden die Sonne in den oberen steilen Teil scheint.

Ausgangspunkt

Bieberwier (1040 m) an der nördlichen Fernpass-Straße. Parkplatz beim Hotel MyTirol über der Talstation der Marienberg-Lifte.

Aufstieg

Man steigt vom Parkplatz über die Skipiste, weiter obend rechtshaltend, bis zur Sunalm (1640 m) auf. Von hier aus ca. 50 Höhenmeter Abfahrt bis zu einem Schlepplift. Noch etwas leicht bergab und durch ein lichtes Waldstück bis zum Beginn des großen Kares „s’Bergle“. Man folgt dem Karboden über zunächst noch mäßig steiles Gelände an. Schließlich steilt sich das große Kar in Richtung des Gipfelaufbaus immer mehr auf. Ca. 250 m unterhalb des Gipfels hält man sich nach links und steigt über die immer steiler werdende Rinne bis zum Ostgrat auf. Von hier aus nach rechts durch durch eine kleine Wanne bis zum höchsten Punkt auf 2493 m Höhe. Abfahrt wie Aufstieg.

Tourdaten

Höhenmeter: ca. 1500 m
Distanz: ca. 6 km
Zeitaufwand: ca. 4 bis 5 Stunden einfach
Mit Liftuntersützung: ca. 2 bis 3 Stunden
Exposition: Nord, Nordost
Maximale Hangneigung: 35 bis 40 Grad
Lawinenlage: bis maximal Lawinenstufe 2 ratsam
Schwierigkeit: aufgrund des steilen Gipfelhangs als relativ anspruchsvoll einzustufen
Beste Jahreszeit: Januar bis März. Generell bis in den Mai hinein möglich

Weitere Skitourenziele

Sehr ergiebig ist auch die Grünstein-Umfahrung mit selbem Ausgangspunkt. Wenig weiter im Norden befinden sich die Pleispitze, der Rote Stein und die Hochschrutte, die als lohnende Skitourenziele der Gegend gelten.

Übernachtung

Zahlreiche Pensionen und Hotels in Biberwier, Lermoos und Ehrwald

Literatur

Skitourenführer „Karwendel, Rofan, Wetterstein“. Siehe www.panico.de

 

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