Zu allen Jahreszeiten ist die Nagelfluhkette zwischen Oberstaufen und Immenstadt ein beliebtes Ausflugsziel für die Wanderer. Die dort vorherrschende Gesteinsart, ein Konglomerat aus betonartig verbackenen Kieselsteinen zieht sich über den kilometerweiten Kamm hinweg. Besonders der Steineberg ist davon betroffen: ein markanter, steil abfallender Felsriegel durchzieht den ganzen Gipfel, der nach Norden hin bereits von weitem ins Auge fällt. Die Locals schraubten hier eine lange Eisenleiter an die Wand, um abseits des entlegenen Normalwegs einen direkten Weg auf den Gipfel zu gewähren. Und in jüngerer Zeit wurden sogar ein paar Sportkletter-Routen in der steilen Konglomerat-Mauer erschlossen. Klettern mit Ausblick ins Alpenvorland ist hier angesagt …
Was den Winter betrifft, gibt es mehrere Möglichkeiten um auf den aussichtsreichen Steineberg zu gelangen. Eine geringe Lawinen-Gefahr ist bei den meist steilen Flanken dabei stets Voraussetzung. Der sicherste Aufstieg führt hier über den Immenstädter Hausberg Mittag und das Bärenköpfle. Im unteren Teil verläuft die Skitour über Serpentinen entlang eines Ziehwegs zum Mittag hinauf, hier begegnet man auch einigen Rodlern. Der Weg zum Bärenköpfle und weiter Richtung Steineberg gestaltet sich dann eher flach ansteigend, gelegentlich sogar etwas abfallend. Der Gipfel kann bei sicheren Verhältnissen über eine steile Rinne bestiegen werden. Es bietet sich aber auch die etwas abenteuerliche Variante über die Eisenleiter an, die direkt auf dem höchsten Punkt endet.
Fazit: Die Skitour Mittag – Bärenköpfle – Steineberg gleicht vor allem einer langgezogenen Winterwanderung, für die man aber immerhin fast drei Stunden unterweg ist. Auf der gemütlichen Etappe bis zum Bärenköpfle sind auch viele Schneeschuh-Gänger anzutreffen. Danach beruhigt sich die Frequenz wieder und am steilen Gipfelaufbau des Steinebergs kommt schließlich doch noch alpines Feeling auf …
Ausgangspunkt
Immenstadt im Allgäu (ca.730 m). Der Parkplatz befindet sich bei der Mittag-Bahn.
Orientierung
Aufstieg zum Mittag: Man folgt dem Ziehweg Richtung Steigbachtobel. Nach ca. 5 Minuten geht es über eine Holzbrücke, danach linkshaltend den Steigbachtobel hinauf. Nach weiteren 15 Minuten erreicht man bei einem kleinen Plateau die Fahrstraße ins Steigbachtal. Hier verzweigt sich der Weg. Man steigt nach links über den Ziehweg erst zur Mittelstation, danach zum Mittag hinauf. Die Orientierung ist dabei einfach, der Weg führt stets entlang der Beschilderung.
Aufstieg zum Bärenköpfle: Von der Bergstation am Mittag-Gipfel geht es flach ansteigend, gelegentlich auch eben hinüber zum Bärenköpfle. Der Weg ist perfekt beschildert.
Aufstieg zum Steineberg: Man fährt zunächst in die Senke zwischen Bärenköpfle und Steineberg hinab. Hier gibt es nun zwei Möglichkeiten:
a) geradeaus durch den Wald weiter und über die linke steile Rinne zum Gipfel hinauf.
b) In der Senke durch eine breite Wanne diagonal rechts ansteigend zum Grat hinauf. Hier nach links über steile, teils felsige Flanken zur markanten Gipfelwand empor. Ca. 50 Meter links davon befindet sich eine Eisenleiter, die auf den Steineberg hinaufführt. Wer die Skier mitträgt, kann nun über die steile Gipfel-Rinne in die Senke zurückfahren.
Höhendifferenz
Insgesamt ca. 1000 Hm
Zeitbedarf
Aufstieg zum Mittag (1451 m): ca. 1,5 Stunden
Aufstieg zum Bärenköpfle (1476 m): ca. 0,5 Stunden
Aufstieg zum Steineberg (1683 m): ca. 1 Stunde
Anspruch
Bis zum Beginn des Steinebergs handelt es sich um eine sehr einfache, gefahrlose Skitour. Der steile Gipfel-Aufstieg erfordert dann jedoch sichere Verhältnisse bis Lawinenstufe 2. Der steile Weg über die Eisenleiter ist nur für schwindelfreie Klettersteig-Geher ratsam (evtl. Klettersteigset mitnehmen).
Literatur
Skitourenführer Allgäu, www.panico.de
Webinfo
Bildgallerie