Vor ein paar Jahren meldete sich das „Österreichische Innenministerium (ÖI)“ beim Bürgermeister Zobel (BZ) von Namlos. Das kleine Bergdorf ist Ausgangspunkt auf den Tschachaun.
ÖI: Die EU überprüft gerade europaweit ein paar Ortsnamen, und die ist zum Schluss gekommen, dass jeder Ort einen Namen braucht. Und das geht gar nicht laut EU, Sie brauchen einen Namen.
BZ: Also bitte, Namlos ist der Ortsname schon seit Generationen.
ÖI: Aber die wissen nicht, wo sie die Post hinschicken sollen.
BZ: Ins Gemeindeamt Namlos.
ÖI: Und das geht nicht Herr Zobel, wir müssen den Namen ändern.
BZ: Den braucht ihr nicht ändern, Sie und die EU können mir den Buckel runterrutschen.
ÖI: Ich hab da jetzt mal ein paar Änderungsvorschläge.
BZ: Nein, den ändern wir sicher nicht, und ob das der EU passt oder nicht, das ist mir total egal.
ÖI: Es ist so, das „los“ können wir behalten, das „Nam“ muss weg.
BZ: Das kommt nicht weg.
ÖI: Wieviele Einwohner haben sie denn?
BZ: 86.
ÖI: Das ist nicht viel, dann nennen wir den Ort „Fruchtlos“.
BZ: Nein, Namlos heißt nicht Fruchtlos, da mache ich nicht mit, mir geht die EU am Arsch vorbei.
ÖI: Wie alt sind die Einwohner im Durchschnitt bei Ihnen, älter gell? Da könnten wir „Zahnlos“ nehmen.
BZ: Nein, Nein, Nein!
ÖI: Haben Sie einen Bahnübergang?
BZ: Ich brauche keinen Bahnübergang!
ÖI: Vielleicht „Schrankenlos“?
BZ: Nein, ich lass mir keinen Namen nennen von der EU!
ÖI: Ich suche nur einen Namen, der geschichtlich zum Ort passt. Wie schaut’s mit der Gemeindekasse bei Ihnen aus?
BZ: Das geht Sie gar nichts an.
ÖI: Dann nennen wir den Ort „Geldlos“.
BZ: Nein!
ÖI: „Hirnlos“
BZ: Hirnlos, das seid Ihr“
ÖI: Stimmt! Herr Zobel, jetzt muss ich kurz aufklären.
BZ: Ihr braucht’s mich gar nicht aufklären. Ihr glaubt’s ich sei dümmer wie Ihr!
Bevor Herr Zobel noch völlig ausrastete, wurde er schließlich aufgeklärt. Der Anrufer war der “Callboy” des Österreichischen Nachrichtensenders Ö3. Der Callboy nimmt in regelmäßigen Abständen Menschen und Institutionen auf den Arm. Siehe google, Ö3 Callboy Namlos.
Skitour auf den Tschachaun
Bereits bei der Zufahrt vom Lechtal hinauf nach Namlos zeigt es sich, wie gefragt die Täuberspitze, der Elmer Muttekopf und die Namloser Wetterspitze sind. An schönen Wochenend-Tagen sind die Parkplätze entlang der Straße randvoll zugeparkt und die Skitourengeher müssen zuerst einmal ein Stück auf dem Teer hinter sich bringen, um an den jeweiligen Ausgangspunkt zu gelangen. Ein paar Kilometer erreicht man Namlos, ein kleines Bergdorf, das an Idylle kaum zu übertreffen ist. Der Tschachaun ist in dieser Ecke nicht ganz so begehrt wie die oben genannten Gipfel, dementsprechend ist hier auch mit weniger Andrang zu rechnen.
Um an den Berg zu gelangen, muss erst einmal ein langer Talhatscher von mehreren Kilometern absolviert werden. Weit hinten im Brentersbachtal steilt sich das Gelände langsam auf und man gewinnt schließlich gemächlich an Höhe. Landschaftlich betrachtet ist der Anstieg sehr reizvoll, spätestens wenn man das anschließende Faselfeiltal betritt. Die Hänge werden nun immer steiler und man quert über sehr schönes Skigelände unter imposanten Wänden nach rechts hinauf zum Kromsattel. Hier wird auf der gegenüberliegenden Seite in einem schattigen Kessel gelegen, die Anhalter Hütte sichtbar. Der Anstieg auf den Gipfelaufbau über die Südwestflanke ist ein kurzes Stück steil, flacht jedoch schnell wieder ab und man gelangt schließlich gemütlich auf den aussichtsreichen Gipfel mit Blick auf die Namloser Wetterspitze und zur Heiterwand.
Obwohl die Skitour mit 1150 Höhenmetern eher harmlos wirkt, sollte man aufgrund der einfachen Wegstrecke von ca. 8 Kilometern eine gute Kondition mitbringen. Wegen der meist flachen Hänge eignet sich die Tour auch für Schneeschuhgeher. Trotz des relativ einfachen Anstiegs ist eine sichere Lawinenlage bis Stufe 2 Voraussetzung.
Ausgangspunkt
Das kleine Bergdorf Namlos, in einem Seitental des Tiroler Lechtals gelegen (10 km entfernt). Der Parkplatz befindet sich am südöstlichen Ortsausgang.
Aufstieg
Man überquert die Straße und folgt den Schildern Richtung Anhalter Hütte ins Brentersbachtal. Nun immer auf der linken Tal- bzw. Bachseite mit wenig Höhengewinn taleinwärts. Man kommt an der kleinen Kesselwald Hütte (1477 m) vorbei und gelangt nun flach ansteigend ins Faselfeiltal. Dabei überquert man einen kleinen Bach nach rechts und erreicht die weiten Hänge, die geradeaus empor in ein schattiges Kar führen. Hier wird der Tschachaun links umgangen und man gelangt später rechtshaltend über einen eindrucksvollen Taleinschnitt unter der Gabelspitze hinauf zum Kromsattel (2137 m). Von hier nach rechts zunächst steil später flach zum Gipfel (2334 m).
Tourdaten
Höhe Namlos: 1213 m
Höhe Gipfel: 2334 m
Höhenmeter: ca. 1150 Hm
Aufstiegszeit: ca. 3 Stunden
Exposition: ost-, süd- und westseitig
Anspruch: einfach bis mittelschwer
Lawinengefahr: bis Stufe 2 empfehlenswert
Beste Zeit: Januar bis März
Einkehr
Ein beliebter Treff der Skitourengeher ist das Cafè Restaurant Jamdo bei Stanzach (Richtung Namlos). Die Sonnenterasse bietet einen schönen Blick ins Lechtal.
Literatur
Bildgallerie