Die Hahntennjoch-Pass-Straße verbindet das Tiroler Lechtal nach Süden bis ins Inntal hinab. Im Sommer ist dies ein beliebtes Revier für die Motorradfahrer bzw. Touristen gleichermaßen. In den Wintermonaten ist die Straße tief eingeschneit und die kleine Ortschaft Boden im Bschlabser Tal Endstation. Von hier aus begeben sich viele Skitourengeher zu den nahmhaften Bergen (Steinkarspitze, Kogelseespitze, Große Schlenkerspitze usw. ) rund um die Hanauer Hütte.
Eine deutlich ruhigere Alternative führt über die im Winter gesperrte Pass-Straße hinauf zum Hahntennjoch. In der Führer-Literatur werden hier vor allem der „Falsche Kogel und Muttekopf“ angepriesen. Zu Unrecht nicht erwähnt gibt es da aber noch die Hochpleisspitze, die vor allem im Frühjahr schöne Firnabfahrten bietet.
Einen guten Kilometer überhalb von Boden, erreicht man „Pfafflar“, eine der ältesten Höhensiedlungen Tirols. In diesem rustikalen Bergdorf trifft man auf alte Holzhäuser, deren Bau bis ins 13. Jahrhundert zurück reicht. Die Almgegend wurde damals vom südlich gelegenen Inntal aus besiedelt – der Zugang vom Lechtal war viel zu unwegsam und seinerzeit noch in weiter Ferne.
Von Pfafflar geht es über gelegentliche Abkürzungen entlang der Pass-Straße zum Hahntennjoch hinauf und schon bald wird die Hochpleisspitze sichtbar. Links des felsigen Falschen Kogels locken freie Hänge, die bis auf den schmalen Gipfelgrat hinaufführen. Hier werden die Blicke auf weitere bekannte Lechtaler Skitourenberge frei: Namloser Wetterspitze, Tschachaun und wie sie alle heißen. Ein lange Links-Traverse führt schließlich auf den stark überwächteten Gipfel, der sogar ein kleines Plateau bietet.
Für die Skitour sollte man jahres- und tageszeitlich nicht zu spät dran sein. Die südseitigen Grashänge sind für Grundlawinen anfällig, die bis zum Hahntennjoch hinabreichen. Wer jedoch den richtigen Zeitpunkt trifft, darf sich auf auf eine wunderschöne Firnabfahrt freuen. Aber auch im Hochwinter ist die Hochpleisspitze ein lohnendes Ziel …
Anspruch
Bei geeigneter Schneelage handelt es um eine einfache Skitour ohne nennenswerten Gefahrenstellen.
Lawinengefahr
Auf der Hahntennjoch-Pass-Straße besteht eine relativ geringe Lawinengefahr. Der steilere Gipfelaufstieg verlangt hingegen sichere Lawinenverhältnisse bis Stufe 2.
Höhenmeter
Ca. 1000 Hm
Einfache Distanz
Ca. 6 km
Zeitbedarf
Für den Aufstieg ca. 3 Stunden
Exposititon
Auf der Pass-Straße südwestseitig, im Gipfelbereich südseitig
Ausgangspunkt
Boden (ca. 1300 m) an der Hahntennjoch-Pass-Straße im Tiroler Lechtal. Der Parkplatz befindet sich am oberen Ortsrand bei einer Schranke Richtung Pfafflar.
Orientierung
Von der Schranke entlang der eingeschneiten Straße über die kleine Siedlung Pfafflar zum Hahntennjoch hinauf. Kurz vor der Passhöhe verlässt man die Straße nach links und geht zwischen zwei kleinen Felswänden in freies Skigelände hinauf. Bei sicherer Schneelage kann die bereits sichtbare Hochpleisspitze linkerhand angepeilt werden. Bei ungünstigen Verhältnissen geht man besser nach rechts zum Plattjoch hinauf, um danach über den Grat nach links auf den Gipfel zu gelangen.
Literatur
Skitourenführer Lechtal www.panico.de
Webinfo
www.outdooractive.com
Bildgallerie