Skitouren auf der Amberger Hütte

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Lawinenstufe 3, unsicheres Wetter und Föhnstürme waren für das verlängerte Faschingswochenende 2016 vorhergesagt. Nun hatten wir aber 4 Wochen vorher auf der Hütte 3 Nächte mit Anzahlung gebucht, deshalb wollten wir dort nicht mehr absagen. So ist das heutzutage, die Hüttenpächter sind mittlerweile geschäftstüchtig …

Bei diesen Prognosen wollten unsere Tourenziele allerdings sorgfältig ausgewählt werden:

1. Tag
Anreise ins Ötztal, Aufstieg in ca. 1,5 Stunden und 600 Hm gemütlich über einen Ziehweg zur Hütte. Nach der Einquartierung gingen wir gleich weiter Richtung Kuhscheibe, dem Klassiker des Gebiets: zuerst ca. 1 km Talhatscher, anschließend rechts hinauf über einen steilen verblasenen Hang. Weiter über flaches, gelegentlich kupiertes Gelände bis zum Talschluss, dann links ab über mehrere steile Stufen, die zu einem gleichmäßig  langen Hang führten. Wer genau hinschaut, sieht schon von der Weite das Gipfelkreuz der Kuhscheibe. Über den rechten Grat (Skidepot) gelangt man in ca. 10 Minuten in leichter kombinierter Blockkletterei auf den höchsten Punkt mit grandioser Aussicht. Die Abfahrt war ein absoluter Traum, Pulverschnee vom Feinsten. Insgesamt eine sehr lohnende Tour mit Gipfelgarantie, wenige Gefahrenzonen. Von der Hütte ca. 3 – 4 Stunden.

2. Tag
Wir mussten uns warm anziehen, von Anfang an gab es Föhnsturm, und wir wollten zum Schrankarkogel. Nach dem obligatorischen Talhatscher geht es nach links einen steilen Hang hoch. Plötzlich eine Staubwolke, Lawinenabgang von rechts aus steilen Flanken, Triebschneeansammlungen, glücklicherweise wurde niemand verletzt. Ein Tourengeher löste seinen Airbag aus, und seine Gruppe entschied sich schockiert für den Rückzug. Da das Gelände wieder flacher und sicherer wurde, gingen wir mit einer anderen Gruppe noch weiter. Der Höhensturm wurde allerdings zunehmend unerträglich, sodass wir nach einer weiteren Stunde wieder abfuhren.

3. Tag
Schönes Wetter, klare Sicht, der Sturm hat nachgelassen. Unser Ziel war der Windacher Daunkogel.  Objektiv vielleicht die sicherste Tour in der Gegend, die auch bei unsicheren Verhältnissen gemacht werden kann. Von der Hütte geht es immer taleinwärts, bei einer Engstelle rechts an einer Brücke vorbei. Über lange Flachstücke mit gelegentlichen Steigungen gelangt man nun auf das weitläufige Gletscherbecken, das zum Wütenkarsattel, einem eigenständigen Tourenziel, führt (von der Hütte ca. 3 Stunden). Einige Tourengeher schnallten hier bereits ab, doch wir gingen nach links weiter: ein schmaler Grat, wieder freie Hänge, bis es wieder steiler wurde. Skidepot an einem felsdurchsetzten Aufschwung und hinauf bis zum Wintergipfel des Windacher Daunkogels, vom Wütenkarsattel ca. eine weitere Stunde. Die anschließende Abfahrt über‘s endlos lange Gletscherbecken war wieder ein Genuss, sichere Pulverschneehänge ohne Ende.

4. Tag
Ein weiterer Versuch am Schrankarkogel. Früher Aufbruch, das Wetter hielt nicht mehr lange. Wir erreichten das obere Gletscherbecken, wieder Föhnsturm und die Sicht wurde zunehmend schlechter. So blieb uns nur noch der im Panico-Führer vermerkte namenlose „Skigipfel“, ein eigenständiges Skitourenziel zwischen Schrankogel und Schrankarkogel. Keine Rast am Gipfel sondern Flucht nach unten, es zog immer mehr zu. Diese Tour ist auch bei unsicheren Verhältnissen absolut zu empfehlen, wer sich im Aufstieg im unteren Teil links hält bleibt von potentiellen Lawinen verschont. Viel flaches Gelände mit gelegentlichen Aufschwüngen, von der Hütte gut 3 Stunden Gehzeit.

Fazit
Das Gebiet um die Amberger Hütte bietet einige mittelschwere Skitouren, die auch bei nicht ganz optimalen Bedingungen gemacht werden können. Wenn jedoch das Wetter und die Lawinenlage mitspielen, können hier auch anspruchsvollere Ziele, wie der Schrankkogel oder Hintere Daunkopf usw. angegangen werden. Die Hütte bietet eine gute Bewirtung, saubere Lager und ist vom Tal aus leicht zu erreichen. Beste Zeit: Februar bis März, danach Firncharakter. Literatur: Skitourenführer Stubaier Alpen vom Panico-Verlag. Zusätzlich ist die Kompass-Karte von den Stubaier Alpen mit eingetragenen Skirouten empfehlenswert.

 

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1 Gedanke zu „Skitouren auf der Amberger Hütte“

  1. Hey Chef,
    Amberger Hütte war n guter Tip. Die Bedingungen waren a weng besser als bei euch.
    Wir gingen auf den hinteren Daunkopf und die Kuhscheibe.
    Nette Touren.
    Danke au für den Skitourenführer, hat die Orientierung erleichtert.

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