Skitouren bei der Wiesbadener Hütte in der Silvretta

0
(0)

Direkt zur Galerie

Über den Piz Buin, dem höchsten Berg Vorarlbergs, ist schon viel geschrieben worden: Silvretta, Skitour, Sonnencreme. Wenn man über die Massenbelagerung am Buin hinwegsieht, sind die hier beschriebenen Ziele dennoch etwas Besonderes im Alpenraum: Ein origineller Zugang, ein reichhaltiges Tourenangebot, ideales Skigelände, alles landschaftlich einmalig. Und man hat das Gefühl, dass hier die Sonne intensiver scheint, als anderswo … eben Piz Buin. Aber das liegt einfach nur an den weitläufigen Gletscherflächen ohne Einschränkung durch enge Taleinschnitte.

Der Ausgangspunkt, die Bielerhöhe, liegt an der Silveretta Hochalpenstraße, die im Winter für den öffentlichen Verkehr gesperrt ist. Der einzige einfache Zugang mit den Skiern führt über Galtür im Paznauntal in ca. 2 Stunden Gehzeit hierher. Doch es gibt auch eine bequemere Variante: von Partenen im Montafon führt eine Kabinenbahn 700 m in die Höhe. Von hier geht es mit einem Personenbus abenteuerlich durch mehrere lange Tunnels zur Bielerhöhe: beängstigend dunkel und eng, doch irgendwann landet man schließlich sicher in atemberaubender Bergwelt.

Die Skitour kann beginnen. Über einen zugefrorenen Stausee und einem langen leicht ansteigenden Ziehweg gelangt man über mehrere Kilometer zur Wiesbadener Hütte, dem Stützpunkt für die umliegenden Gipfel. Für ein Wochenende eignen sich die Dreiländerspitze und der Piz Buin, allesamt stolze 3000er mit einem gar nicht so einfachen Gipfelanstieg. Am Anreisetag kann bereits einer der beiden Gipfel bestiegen werden, wer mehr Zeit mitbringt: weitere Ziele gibt’s genügend …

 

Talort

Partenen im Montafon/Österreich

Bergfahrt mit der Vermuntbahn

Die erste Bahn startet um 08:30 Uhr. Es ist ratsam mindestens eine ¾ Stunde vorher anwesend zu sein, wer am gleichen Tag noch auf einen Gipfel will. An schönen Wochenenden herrscht hier ein reger Andrang. Berg- und Talfahrt 13,80 €.

Tunnelbus zur Bielerhöhe (2036 m)

Der Bus startet bei der Bergstation der Vermuntbahn. Tickets gibt’s Vorort. Hin- und Rückfahrt 21 €. Ca. 6 Kilometer.

Aufstieg zur Wiesbadener Hütte (2443 m)

Über den Stausee und einem langen präparierten Ziehweg in ca. 2 Stunden zur Hütte. Geöffnet von Mitte Februar bis Anfang Mai. Reservierung erforderlich, es herrscht Massenandrang.

Aufstieg zur Dreiländerspitze (3197 m)

Von der Wiesbadener Hütte Richtung Südosten über flache Hänge zur Ochsenscharte (2977 m). Nun im Rechtsbogen zunächst eben, dann empor zum steilen Nordwesthang der Dreiländerspitze. Über Kehren hinauf zum Skidepot am Westgrat. Der Grat wird in leichter Mixed-Kletterei zum Gipfelgrat begangen. Von hier horizontal in ausgesetzter, teils plattiger Kletterei (III) zum höchsten Punkt. Die letzten Meter können bei Vereisung heikel sein, Seilsicherung vorteilhaft. Von der Hütte ca. 3 Stunden bzw. 750 Hm.

 

 

Aufstieg zum Piz Buin (3312 m)

Von der Hütte wendet man sich direkt nach Süden Richtung Dreiländerspitze. Nach ca. 1 Km schwenkt man nach Westen und ersteigt die Grüne Kuppe (2579 m). Zum Ochsentaler Gletscher geht es von dort wieder etwas hinunter. Nun quert man unterhalb des Gletschers nach Westen und steigt am Gletscherbruch vorbei nach Süden auf. Über flaches Gelände geht es nach Süden und schwenkt dann langsam nach links zur Buinlücke (3054 m), die klar zwischen dem Kleinen und Großen Piz Buin zu erkennen ist. Die Skier bleiben in der Buinlücke.

Der große Gipfelhang des Buins wird diagonal linkshaltend über Schneegestapfe Richtung Nordgrat erklommen. Nun geht es über Mixed-Gelände, bei Vereisung heikel, rechtshaltend nach oben. Der Gipfel wird schließlich über leichtes Gehgelände erreicht. Von der Wiesbadener Hütte ca. 3 Stunden, bzw. 900 Hm.

Abfahrt

Zunächst über die Aufstiegsspur zurück. Am Ende des Gletschers dann geradeaus hinunter zum Hüttenweg. Wer zurück zur Wiesbadener Hütte möchte, steigt wieder auf. Diese Variante bietet wohl den besten Abfahrtsgenuss. Oder zurück zur Bielerhöhe: Um den letzten Bus bzw. Bahn zu bekommen, sollte man um 15 Uhr wieder auf der Bielerhöhe sein. Ein Ausklang auf der Sonnenterasse im Gasthof mit Blick in die Gletscherregion gehört zum Pflichtprogramm …

 

Ausrüstung

Gletscherausrüstung empfehlenswert. In der Regel reichen jedoch Steigeisen und evtl. Pickel aus.

Beste Jahreszeit

Februar – April

Literatur

z.B. Silvretta Skitourenführer, Panico-Verlag
 

Galerie

Zurück zum Anfang vom Bericht

Wie hat dir die Tour bzw. das Klettergebiet gefallen?

Klicke für eine Bewertung!

Durchschnittliche Bewertung. 0 / 5. Anzahl der Bewertungen. 0

Es gibt bisher keine Bewertung! Sei der erste, der sie bewertet.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.