„SkiPlus“ heißt das Motto für Skitourengeher im Stubaier Gletscherskigebiet. Mit einer Tourenkarte für 20 Euro können hier mit Liftunterstützung einige 3000er bequem mit den Skiern bestiegen werden. Der Hintere Daunkopf und die Schaufelspitze stehen direkt über dem Skigebiet und sind deshalb am schnellsten zu erreichen.
Etwas weiter entfernt ist das berühmte und formschöne Zuckerhütl, mit 3507 m der höchste Gipfel der Stubaier Alpen. Für den Gebiets-Neuling ist der Weg dorthin etwas komplizert und der Gipfelanstieg steil bzw. je nach Verhältnissen vereist, was den Einsatz von Steigeisen und Pickel erfordert. Trotz dieser Umstände herrscht hier oft Belagerungszustand, das Liftangebot lockt die Scharen an Skitourengehern. Schließlich gibt es wenige Gipfel mit solch einer stattlichen Höhe, die als Tagestour vom Tal aus gemacht werden können. Der etwas niedrigere Wilde Pfaff steht gleich nebenan und kann in einer weiteren knappen Stunde locker angehängt werden.
Die Dresdner Hütte mitten im Skigebiet bietet sich als idealer Stützpunkt an. Aufgrund der starken Frequenz ist eine frühe Buchung erforderlich. Die Lager samt Bewirtung sind vorbildlich, allerdings herrscht hier gelegentlich Party-Stimmung. Die verbleibende Zeit nach den Skitouren kann auf den Pisten bis zum Liftschluss genutzt werden. Trotz aller Bequemlichkeit muss man es einmal erlebt haben: Auf dem Schaufeljoch befindet sich das Top of Tirol, eine Aussichtsplattform mit eindrucksvollen Blick vom Ötztal bis in die Dolomiten …
Aufstieg zum Hinteren Daunkopf
Von der Talstation mit der Tourenkarte hinauf zur Mittelstation (Dresdener Hütte). Anschließend mit der Bahn rechts ab zur Station Gamsgarten (2620 m) und mit dem Sessellift weiter Richtung Daunjoch (3015 m). Von der Bergstation leicht links haltend, bis der Südgrat zum Daunkopf erreicht wird. Auf diesem unschwierig nach rechts auf den Gipfel (3225 m). Von den Liftanlagen ca. 1,5 Stunden bzw. knappe 400 Höhenmeter. Wer auf die Liftunterstützung verzichten möchte, kann die Tour auch auf der Piste am besten vor Liftbetrieb entlang der Tourenmarkierungen bewältigen. Dann kommen allerdings auch schlappe 1500 Höhenmeter zusammen …
Aufstieg zur Schaufelspitze
Mit den Liften von der Station Gamsgarten zum Eisgrat und weiter zum Schaufeljoch (3150 m). Bei sicheren Verhältnissen kann von hier aus nach links die Schaufelspitze (3332 m) mit den Skiern bestiegen werden, ansonsten zu Fuß entlang des Grates.
Aufstieg zum Zuckerhütl
Mit den Liften hinauf zum Schaufeljoch. Nun über die Piste nach rechts und später nach links hinab zum Gaiskarferner. Bei der Talstation des Schleppliftes geht es rechts hinab ins Tourengelände. Über ein enges Talbecken wird der tiefste Punkt bei ca. 2800 m Höhe erreicht. Hier werden die Felle aufgezogen und nach links über den Pfaffenferner ins Pfaffenjoch (3212 m) aufgestiegen. Nun nach rechts entlang der Nordseite des Zuckerhütls zum Pfaffensattel (3381 m). Von hier gerade hinauf zum Skidepot unterhalb des Ostgrates und über diesen hinauf zum Gipfel (3550 m). Der Gipfelhang ist steil, teilweise vereist und felsdurchsetzt, deshalb sind Steigeisen und Pickel vorteilhaft. Im Anschluss kann vom Pfaffensattel in einer weiteren knappen Stunde unschwierig der Wilde Pfaff (3458 m) angehängt werden. Zeitbedarf fürs Zuckerhütl: vom Stubaier Skigebiet ca. 3 Stunden und ca. 1,5 Stunden zurück. Mit Liftunterstützung kann die Skitour gut an einem Tag vom Tal aus bewältigt werden.
Blickwinkel vom Skigebiet
Unterkunft
Dresdner Hütte, DAV Dresden
Anfahrt
Von Innsbruck Richtung Brenner, anschließend rechts ab ins Stubaital bis zum Talschluss zur Stubaier Gletscherbahn.
Literatur
Skitourenführer Stubaier Alpen, Panico Verlag
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