Die Hohe Wand ist ein über mehrere Kilometer langgezogener Felsriegel in den Gutenberger Alpen in Niederösterreich. Auf den ersten Blick wirkt das Massiv für den Kletterer etwas unhomogen bzw. schrofig und botanisch. Der Eindruck täuscht jedoch, die bis zu 200 Meter abfallende Wand bietet viele Mehrseillängen-Routen, Sportklettergärten sowie Klettersteige. Von gutgesicherten Plaisirtouren bis hin zu klassischen Abenteuer-Routen wird hier Einiges geboten. Gerade Anfänger finden in den leichteren Anstiegen im 2. bis 4. Schwierigkeitsgrad geeignete Möglichkeiten, sich an’s Mehrseillängen-Klettern ranzutasten. Allen voran der Draschgrat, der an schönen Wochenendtagen oft überlaufen ist.
Sehr beliebt ist auch die Sonnenuhr-Wand im linken Bereich der Hohen Wand. Hier geht es allerdings etwas steiler zur Sache und die Schwierigkeiten sind dementsprechend höher. Dabei ist die „Sonnenuhr“ eine lohnende Kombination verschiedener bereits vorhandener Linien. Die Orientierung ist dadurch nicht ganz einfach, die Tour sucht sich jedoch die besten Klettermeter in der Wand. Neben richtig steilen Passagen sind hier auch löchrige Platten eingestreut, die richtig gute Kletterei bieten. Ein luftiger Quergang führt nach rechts hinaus zur schönen Ausstiegsverschneidung, die zum Schluss auf einen Klettersteig trifft. Die „Sonnenuhr“ gehört sicher zu den besten Kletterrouten im 6. Grad an der Hohen Wand.
Am Ausstieg bietet die Aussichts-Terasse „Skywalk“ einen herrlichen Tiefblick in die darunterliegende Wand. Das Gipfelplateau ist auch ein beliebtes Wandergebiet mit Einkehrmöglichkeit für Familien. Und sogar Gleitschirm-Flieger sind hier anzutreffen, die bei günstigen Bedingungen ihre Schirme am flachen Hanggelände ausbreiten.
Durch die südseitige Ausrichtung kann an der Hohen Wand fast das ganze Jahr über geklettert werden. Die kurzen unkomplizierten Zu- und Abstiegswege sowie die Überschaubarkeit der jeweiligen Kletterrouten tragen sicher zu deren Beliebtheit bei. Und wer schon mal in dieser Ecke am östlichsten Rand der Ostalpen unterwegs ist: für eine Sightseeing-Tour nach Wien ist es nicht mehr weit …
Schwierigkeit
In der Sonnenuhr betragen die Schwierigkeiten bis auf die letzte Seillänge überwiegend 6 bis 6+. (6 obligatorisch).
Absicherung
Die gesamte Route ist perfekt mit Bohrhaken abgesichert. Es sind keine mobilen Sicherungsgeräte nötig.
Material
50-Meter-Einfach- oder Doppelseil und 12 Exen.
Ausgangspunkt
Man fährt von A2 über Wöllersdorf, Dreistetten und Stollhof die Mautstraße hinauf. Der Parkplatz befindet sich bei der 2. Kehre.
Zustieg
Vom Parkplatz über Pfade geradeaus empor zur Sonnenuhr-Wand. Hier rechtshaltend bis man eine schrofige Zone erreicht. Über eine bewaldete Schlucht mit gelegentlichen Fixseilen erreicht man geradeaus empor den Einstieg. Ca. 20 Minuten.
Abstieg
Vom Ausstieg nach links und über den Wanderweg „Völlerin“ zum Ausgangspunkt absteigen. Ca. 30 Minuten.
Topos
Kletterführer Niederösterreich www.amazon.de
Webinfo
Bildgallerie
Oh, da ist mir ein fataler Fehler unterlaufen … 🙁
wer auch immer im Vorstieg geklettert ist, kennt seine Expressen nicht… der Express wurde falsch eingehängt.
LG
Rok