Die Kellerwand – vom Tal aus gesehen eine unscheinbare Felsflucht hoch über dem Kurort Bad Hindelang im Allgäu. Doch der Schein trügt. Von der Nähe betrachtet gibt es dort ca. 20 lohnende Sportkletterrouten im 6. – 7. Schwierigkeitsgrad. Es handelt sich dabei um steile Wandkletterei in kompaktem Kalk. Die Absicherung ist im Hauptsektor mittlerweile sehr gut. Wer schwerer klettern möchte, wird hier auch fündig: Überhänge und lange Ausdauerrouten gibt es im linken Wandteil, die Absicherung ist bei diesen Routen allerdings etwas sportlicher.
Der große Vorteil des Gebietes ist die südseitige Lage, es kann praktisch das ganze Jahr über geklettert werden. Der Zustieg und die Wand sind im Winter schnell schneefrei, im Sommer kann es dort allerdings auch sehr heiß werden. Die Aussicht auf Bad Hindelang und dem Allgäuer Hauptkamm ist klasse. Ein 50-Meter-Einfachseil und 12 Exen sollten genügen. Das Tragen eines Helms ist empfehlenswert, wegen Wildwechsel über den Felsen.
Die Zufahrt erfolgt von Hindelang Richtung Gailenberg, bei einer auffallend großen Staumauer kann geparkt werden. Nun immer dem „Kellerwandweg“ folgen, der gemütlich direkt unter die Wand führt. Von Parkplatz ca. 30 Minuten. Topo gibt’s im Sportkletterführer Allgäu, Gebro-Verlag.
Nach längeren bzw. intensiven Regenfällen sind die Wände längere Zeit nass. Mindestens 1 bis 2 Tage warten, bis es wieder trocken wird