“Unterwegs” an der Westlichen Sattelspitze

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In der oft schrofigen Innsbrucker Nordkette gibt es doch tatsächlich eine Wand, die mit dem kompakten Wettersteinkalk locker mithalten kann. In jüngerer Zeit entstand hier die Klettertour „Unterwegs“ an der Westlichen Sattelspitze, hoch über Innsbruck gelegen. Mit der Nordkettenbahn wird man in wenigen Minuten auf 2000 m hochkatapultiert und erreicht dann binnen 1 Stunde den Einstieg unter der ca. 250 m hohen Felswand.

Kaum zu glauben, dass man hier eine 10-Seillängentour einrichten konnte – Werner Gürtler ist dies sogar im Alleingang gelungen. Herausgekommen ist dabei eine abwechslungsreiche Linie mit Platten, Verschneidungen, Überhängen und teils anspruchsvoller Wandkletterei. Nach den ersten beiden Seillängen mit einer langen und anstrengenden 7er-Strecke seilt man einmal ab, um in den linken kompakten Wandbereich zu gelangen.

Dort befindet sich u. a. die Schlüssellänge, eine teils überhängende Rissverschneidung – frei geklettert im unteren 8. Grad. Mit einer guten A-Null-Technik lässt sich diese Passage jedoch auch überwinden. Danach wird es kurz leichter, bis man auf eine delikate Plattenwand mit feiner Lochkletterei trifft. Nun stuft sich die Wand deutlich zurück: in den letzten Seillängen gilt es, von einem Turm in eine Scharte abzusteigen. Eine steile Wandstufe führt schließlich über flacheres Gelände zum exponierten Gipfel hinauf – mit überwältigendem Blick auf die Alpencity Innsbruck. Und zum Schluss dann noch eine besondere Einlage: Der steile Innsbrucker Klettersteig führt zur „Frau Hitt“ hinab, die Scharte, wo der teils exponierte Schmidhuber Steig zur Bahn zurückführt.

Seit dem Erscheinen des Kletterführers „Tirol Plaisir“ ist nun auch diese Klettertour bekannt geworden. Dennoch befindet man sich hier nach wie vor fernab des Mainstreams in sehr ruhigem und sonnigem Ambiente. Die Tour ist sehr abwechslungsreich, bietet tolle, aber auch anspruchsvolle Kletterpassagen in kompaktem Fels. Empfehlenswert ist auch die „Kletterarena“ bei der Seegrube der Nordkettenbahn. Hier können viele Sportkletterrouten in 20 Minuten von der Seilbahn aus besucht werden.

Schwierigkeit
Überwiegend 5 bis 6, gelegentlich leichter. Jeweils eine Seillänge 6+, 7 und 8- (6+ obligatorisch)

Absicherung
Die Route ist gut mit Bohrhaken abgesichert.

Ausrüstung
50-Meter-Doppelseil, 14 Exen

Ausgangspunkt
Man fährt von Innsbruck zum Hungersberg hinauf. Von hier mit der Nordkettenbahn zur Mittelstation „Seegrube“ hinauf.

Zustieg
Von der Mittelstation zu Fuß zur Liftstation Grubegg hinauf. Danach absteigend, später wieder aufsteigend zum Schmidhubersteig bis unter die Westliche Sattelspitze. Man verlässt den Weg nach rechts und erreicht über Geröll den Einstieg rechts einer markanten Grasrampe. Von der Mittelstation ca. 1 Stunde.

Abstieg
Über den Innsbrucker Klettersteig Richtung Westen zur Einschartung „Frau Hitt“ hinab. Von hier nach Süden (am kürzesten scharf links über den Schmidhuber Steig) zurück zum Ausgangspunkt. Ca. 1,5 Stunden.

Topos
Kletterführer „Tirol Plaisir“ www.kletterfuehrer.net

Webinfo
www.bergsteigen.com
www.stadler-markus.del
www.alpintouren.com

Bildgallerie

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