“Via Falcone” an der Cima al Bal

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In den letzten Jahren hat sich das Klettergebiet „Regina del Lago“ immer mehr zum neuen Kletter-Hotspot am Gardasee entwickelt. Wer kennt sie nicht, die hübschen Klettergärten und kurzen Mehseillängen-Routen über der alten Ponale-Straße. Vor 15 Jahren waren wir hier noch alleine unterwegs, jetzt gibt es abgespeckte Griffe, Hängematten zwischen den Bäumen und bellende Hunde an den Einstiegen …

Die gegenüberliegende „Cima al Bal“ ist dagegen weitgehend unbekannt und fristet im wahrsten Sinne des Wortes ein Schattendasein. Dies liegt sicher daran, dass es hier nur eine Klettertour gibt, die dazu nicht ganz einfach ist.

Die „Via Falcone“ startet mit einer ziemlich harten, überhängenden Einstiegslänge und mündet schließlich in ein wunderbares Kamin- und Verschneidungssystem. Die zweite Seillänge schließt mit einer Dachkante ab, die linkshaltend exponiert umgangen wird. Es folgt eine weitere schöne, plattige Verschneidung, bis die Kletterei in seile Wandkletterei wechselt. Nach oben hin lehnt sich der Fels dann deutlich zurück und gestufte, karstige Platten führen zum Ausstieg hinauf.

Die „Via Falcone“ zählt (neben der “Primavera” bei Regina del Lago) sicher zu den lohnendsten Mehrseillängen-Routen im unteren Ledrosee-Tal. Der Kletterei ist über weite Strecken athletisch und spannend. Wenige botanische Einlagerungen sind nebensächlich, die Verschneidungen sind eindrücklich genug. Man erreicht den Einstieg in wenigen Minuten vom Parkplatz. Wenn es unten am Gardasee zu heiß wird, klettert man hier herrlich im Schatten. Und vielleicht bleibt danach noch etwas Zeit übrig, um das nahegelegene Dörfchen Pregasina zu besuchen: malerische Idylle mit dem besten Gardasee-Blick der Gegend werden dort geboten …

Schwierigkeit
Überwiegend 5c bis 6a+, nach oben hin leichter. Maximal 6b+ bzw. 6a obligatorisch.

Absicherung
Die Route ist sehr gut mit Bohrhaken eingerichtet (im Kletterführer S1 = sportkletterähnlich abgesichert).

Ausrüstung
Einfachseil, 12 Exen, evtl. Schlingen

Ausgangspunkt
Man fährt von Riva Richtung Ledrosee hinauf. Ca. 300 Meter nach dem Straßentunnel befindet sich auf linken Seite ein Wanderparkplatz.

Zustieg
Man folgt der Straße nach Pregasina. Nach ca. 100 Meter führt ein Pfad rechtshaltend Richtung Bocca di Lé hinauf. Wenig später zweigt bei einem Steinmann ein Pfad nach rechts ab. Man folgt ihm durch den Wald und gelangt etwas ansteigend den Wandfuß. Der angeschriebene Einstieg befindet sich bei einer überhängenden Kaminverschneidung. vom Parkplatz ca. 10 Minuten.

Abstieg
Vom Ausstieg kurz aufsteigen, dann linkshaltend zum steilen Pfad, der zum Ausgangspunkt hinabführt. Ca. 30 Minuten.

Topos
Kletterführer „Hohe Wände bei Arco“, Band 1 www.kletterfuehrer.net

Webinfo
www.alpinschnecke.at
www.sassbaloss.com

Bildgallerie

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1 Gedanke zu „“Via Falcone” an der Cima al Bal“

  1. Axel Jentzsch-Rabl von Bergsteigen.com hat mich auf einen Fehler im Topo hingewiesen: “Bei der Via Falcone hast du eine Seillänge vergessen (die kurze Seillänge nach der schweren Einstiegsseillänge)”. Ja, da hat er recht: nach der steilen Einstiegswand mit anschließendem Kamin befindet sich der erste Stand auf einem Pfeilerkopf. Nicht zu übersehen, wenn man dahin kommt. Danach gehts nach links in das markante Verschneidungsystem hinein. Axel, vielen dank für die Korrektur!

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