Klettern an der Grauen Wand

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Wer öfters in den Schweizer Klettergebieten unterwegs ist, stößt zwangsläufig auf den Namen Max Niedermann. Der Erstbegeher vieler bekannter Routen hat u. a. auch an der Grauen Wand am Furkapass seine Spuren hinterlassen. 1964 kletterte er zusammen mit Werner Sieber durch die bis dahin unbestiegene Südwand, die sich mittlerweile zum Magneten der Schweizer Granitwände entwickelt hat. An schönen Sommertagen belagern hier Seilschaften aus aller Herren Länder die „Niedermann“ und wer seine Nerven schonen möchte, dem sei geraten, spätestens um 7 Uhr am Einstieg zu sein. Schon Walter Pause hat diese ausgesprochen schöne Route seinerzeit in die Sammlung der 100 Extremtouren der Alpen aufgenommen und damit zum Bekanntheitsgrad beigetragen. Aufgrund der tatsächlich moderaten Schwierigkeiten und landschaftlich schönen Umgebung tummeln sich hier Kletterer unterschiedlicher Couleur, mit Wartezeiten und Staus ist zu rechnen …

Die Tour bietet über 12 Seillängen sehr schöne Riss- und Verschneidungskletterei in bestem Furka-Granit. Im oberen Teil der 400-Meter-Wand stößt man auf den markanten „Ziegenrücken“, eine perfekte steile und spektakuläre Piazschuppe mit vielen Henkeln und Tritten. Die logische Linie ist umgeben von kompakten Plattenzonen mit den schwereren Klettereien wie Eisbrecher, Kalypso, Accept usw., welche die Niedermann teilweise schonungslos kreuzen (da nehmen die Remys keine Rücksicht auf Verluste). Zum Wandfuß gelangt man über ein längeres bis zu 40 Grad steiles Schneefeld, das in den Morgenstunden meist hartgefroren ist. Deshalb empfiehlt sich die Mitnahme von Steigeisen und Pickel, um sicher an den Einstieg zu gelangen.

Ein weiteres begehrtes Ziel der Gegend ist der Gletschhorn-Südgrat, ebenfalls ein Pause-Klassiker aus dem Buch „Im Schweren Fels“. Die Route befindet sich in einer landschaftlich einmaligen Gegend mit toller Granit-Kletterei im 4. – 5. Grad. Die im Plaisir-Ost beschriebenen Routen am Winterstock (Mangolyto bzw. Gold-Marie) sind eher etwas für die hartgesottenen Plaisir-Kletter, was die Hakenabstände betrifft. Bei einem mehrtägigen Aufenthalt empfiehlt sich die Übernachtung auf der Albert-Heim-Hütte mit Voranmeldung.

Schwierigkeit

Maximal 5c+, gelegentlich leichter

Absicherung

An den entscheidenden Stellen sind Bohrhaken vorhanden, dazwischen lässt sich alles mit Friends und Schlingen gut absichern. Die Stände sind jeweils mit zwei Bohrhaken ausgestattet.

Material

Doppelseil, 10 Exen, mittelgroße Friends, Schlingen, Abseilausrüstung, Steigeisen und Pickel

Zustieg

Vom Parkplatz Tätsch, ca. 5 km östlich der Furka-Passhöhe (7 CHF Maut pro Tag, am Taxautomat zu entrichten). Man folgt dem breiten Schotterweg in einer knappen Stunde zur Albert-Heim-Hütte. Von hier nach links entlang eines Pfades und Steinmännern, zuletzt weglos über Geröll zum rechten Schneecoloir unter der breiten Wand. Aufstieg evtl. mit Steigeisen und Pickel zum Einstieg am linken Schluchtrand bei einem Riss. Vom Parkplatz ca. 2 Stunden Gehzeit.

uebersicht Abstieg

Über die Piste vom Gipfel 8 x 45 Meter abseilen

Übernachtung

Entweder auf dem Parkplatz bei Tätsch oder auf der Albert-Heim-Hütte. Eine Reservierung ist vor allem im August aufgrund erhöhter Frequenz angeraten. Die Wand lässt sich auch gut in ca. 2 Stunden vom Parkplatz aus angehen.

Topo

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Weitere Topos

Schweiz-Plaisir Ost, Filidor-Verlag

 

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