Regina del Lago, die Königin des Sees – wer kennt es nicht. Mittlerweile ist dies vielleicht das meistbesuchte und zugleich schönste Klettergebiet rund um Arco. Grund dafür sind die vielen leichten bis mittelschweren Klettergarten- und Mehrseillängen-Routen mit optimaler Absicherung. Und natürlich der phantastische Blick auf den tiefgelegenen Gardasee …
Man möchte meinen, das Gebiet ist längst schon ausgeschöpft. Doch weit gefehlt: den Hausmeistern Giulio und Donato Falcone fällt immer wieder etwas Neues ein. 2016 ist es den fleißigen Erschließern am äußersten rechten Rand gelungen, mit der „Bella e Cattiva“ eine weitere schöne Plaisirtour bei Regina del Lago einzurichten.
Wer den Einstieg einmal gefunden hat, klettert anfangs entlang einer diagonal langgezogenen Rampe. Die Schlüsselstelle ist nur kurz und führt im 7. Grad über eine glatte Platte, die auch A-Null geklettert werden kann. Danach folgt ein fotogener Rechts-Quergang, der in kleingriffiger Kletterei bezwungen wird. Nun steilt sich die Wand deutlich auf und es gilt eine henkelige Wandstufe aufzusteigen. Gleich darauf legt sich die Wand wieder zurück und man klettert im leichteren Gelände bis es sich weiter oben schließlich im Wald verliert.
Die „Bella e Cattiva“ wurde in geschickter Linienführung durch die unüberschaubare Wand gelegt. Dadurch ist sie sehr abwechslungsreich und durchgehend spannend. Da die Tour am hinteren Ende des Gebiets liegt, scheint sie noch weitgehend unbekannt zu sein. Deshalb ist der Fels noch sehr rau. Auch wegen der teils enormen Ausgesetztheit, macht es rießig Spaß hier zu Klettern!
Aufgrund der guten Absicherung kann trotz der kurzen 6b-Stelle auch ein geübter 5c-Kletterer in die Route einsteigen. Auf dem Rückweg kommt man an den Klettergärten von „Regina del Lago“ vorbei und es bietet sich an hier bei Bedarf noch weiter zu klettern. Oder man geht beim Abstieg entlang der Beschilderung zur Grotte „Villa Alma“, wo es in einem niedlichen Café Getränke und leckeren hauseigenen Kuchen gibt. Zum Parkplatz unter Biacesa ist es dann nicht mehr weit …
Schwierigkeit
Überwiegend 5c bis 6a, gelegentlich leichter, maximal 6b (5c obligatorisch)
Absicherung
Die Route ist sehr gut mit Bohrhaken ausgestattet
Ausrüstung
50-Meter-Einfachseil, 10 Exen
Ausgangspunkt
Wanderparkplatz, ca. 250 m nach dem oberen Ende des Ledrosee-Tunnels
Zustieg
Vom Parkplatz die Straße abwärts durch den alten Ponale-Tunnel. Nach ca. 200 m bei einem Steinschlagnetz nach links hinauf zu den Mehrseillängen-Routen. Hier immer weiter durch den Wald, nach einem weiteren Steinschlagnetz kurz absteigen, dann wieder linkshaltend bis der Pfad aufhört. Der Routenname ist angeschrieben. Vom Parkplatz ca. 30 Minuten.
Abstieg
Vom Ausstieg nach links zurück zum Ausgangspunkt absteigen. Ca. 30 Minuten.
Literatur
Kletterführer Arco Plaisir tmms-shop.de
Webinfo
www.bergsteigen.com
www.youtube.com
Bildgallerie