„Via Decima“ an der Scalett delle Masenade

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Unweit über dem Passo Duran liegt die Moiazza-Gruppe, die bereits zu den südlichen Ausläufern der Dolomiten gehört. Sie bietet zwar kaum noch hohe beeindruckende Gipfel, dafür einen Fels von einzigartiger Qualität: der ist wunderbar griffig, bombenfest und zudem voller sicherungsfreundlicher Sanduhren.

Hier gibt es das Massiv „Scalett delle Massenade“, eine breite Mauer mit einer Reihe lohnender Routen. An ihrer westlichen Südkante hat das Wasser die „Via Decima“ herausgeschliffen und dabei viel Feinarbeit für die Kletterer geleistet. Großzügige Löcher, Gumpen und glattgeschliffener Fels sind dabei entstanden.

In logischer Linienführung führt die Tour 300 Meter einen großen Wasserstreifen hinauf und bietet dabei jede Menge herrlicher Kletterstellen, die teilweise überraschend steil und luftig sind. Die Route ist bei trockenen Verhältnissen ein absoluter Genuss – bei Regen verwandelt sie sich jedoch schnell in einen Wasserfall.

Wegen den moderaten Schwierigkeiten, kurzem Zustieg und unkomplizierten Abstieg ist die Tour in der Gegend sehr beliebt. Sie zählt sicher zu den lohnendsten Kletterrouten in den ganzen Dolomiten. Was die Absicherung betrifft, ist allerdings oft Eigeninitiative gefragt. An den vielen Sanduhren können jedoch immer wieder Schlingen gefädelt werden.

Schwierigkeit
Überwiegend 4 bis 5+, kaum leichter (5 obligatorisch)

Absicherung
Es sind fast alle Stände eingerichtet bzw. lassen sich bauen oder nachrüsten. Ansonsten stecken nur richtungsweisende Normalhaken oder Sanduhrschlingen. Für die zusätzliche Absicherung sind ein Satz Friends und Schlingen notwendig.

Ausrüstung
50-Meter-Doppelseil, 10 Exen, Friends, Schlingen

Ausgangspunkt
Parkplatz bei der Passhöhe des Passo Duran

Zustieg
Vom Passo Duran steigt man auf beschildertem Weg zum Rifugio Carestiato auf und folgt der Alta Via 1 Richtung Rifugio Vazzoler. Der Weg führt unter der Südwand der Scalet della Masenade entlang. Kurz nachdem man zwei der Wand vorgelagerte Felstürme passiert hat, verlässt man den Weg und folgt vagen Steigspuren zur Wand hinauf. Der Einstieg befindet sich auf einer großen Grasterrasse bei der nach links führenden Einstiegsverschneidung. Ca. 1,5 Stunden.

Abstieg
Die Route endet in einem kleinen ausgespülten Becken, von dem nach links ein Grasband herausleitet. Diesem Band folgt man, bis Pfadspuren nach Süden hinunterführen. Ca. 1 Stunde.

Literatur
Kletterführer Dolomiten www.zvab.com

Webinfo
snowclimbing.blogspot.com
dav-berlin.de

Bildgallerie

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