Vor einigen Jahren war dieser Klettergarten noch ein Hotspot für Hardmover, die von weit her gereist sind. Mittlerweile hat das Interesse jedoch stark nachgelassen: es scheint sich herumgesprochen zu haben, dass viele Routen inzwischen mehr oder weniger stark abgespeckt sind. Die ursprünglich ohnehin harte Bewertung ist dadurch nicht leichter geworden.
So war im Hauptsektor der „Staudenriss“ einst ein gängiger 6er, der jetzt Richtung 7 tendiert. In der markanten Verschneidung lassen sich mehrere Sanierungs-Aktionen nachvollziehen. Von der Erstbegehung mit Kronen-Dübel über Schwerlastanker bis hin zu den aktuellen Klebehaken wird auf engstem Raum einiges geboten.
Unter den leichteren Routen gibt es dennoch ein paar Möglichkeiten, die sich fast schon genüsslich klettern lassen. Die „Gretl im Busch“ zieht mit einigen ordentlichen Griffen im 5. Grad 20 Meter hinauf. Im Sektor „Beam me up“ stiegen wir in die Sysyphos ein, wo der Fels überraschenderweise noch richtig rau ist.
Und dann gibt es weiter rechts daneben noch die etwas kürzeren Linien „Captain Kirk“ bzw. „Commander Spock“, wo der Normalo im 4. bis 5. Grad eine reelle Chance hat. Die wirklich leichten Routen sind dünn gesät. Aber wer den Führer aufmerksam liest, der findet doch die ein oder andere Linie, die man ohne viel Aufwand hochkommt.
Der Klettergarten ist ostseitig sehr idyllisch im Wald gelegen. Im Hochsommer ist es hier angenehm schattig. Trotz der vielen Routen fällt die Orientierung relativ leicht, da die meisten Namen angeschrieben sind. Und man ist mittlerweile weitgehend alleine unterwegs, worauf vielleicht manch eine Seilschaft wert legt.

Routenangebot
In 6 verschiedenen Sektoren gibt es insgesamt ca. 120 Linien, teilweise auch Mehrseillängen-Routen. Es sind nur wenige Touren bis zum 6. Grad, der Rest ist stufenweise schwerer bis hin zum 10. Grad.
Absicherung
Die meisten Routen sind gut mit Bohrhaken ausgestattet.
Ausrüstung
70-Meter-Sportkletterseil, 12 Exen
Ausgangspunkt
Von Reutte nach Lechaschau. Vor Ortsbeginn fährt man gleich nach der Lechbrücke rechts ab Richtung Wängle und immer weiter Richtung Tannenhof, wo sich der Parkplatz befindet.
Zustieg
Vom Parkplatz auf einem Weg, der Richtung Oberletzen hinabführt. Bei einer Fischzucht-Anlage geht es nach links entlang der schmalen Teerstraße durch den Wald. Nach ca. 500 m führen diverse Pfade zu den einzelnen Sektoren hinauf. Vom Parkplatz ca. 20 Minuten.
Literatur
Kletterführer Lechtalrock www.gebro-verlag.de
Webinfo
ulligunde.com
www.thecrag.com
www.youtube.com
Bildgallerie