Der Enge-Fall im Achtal bei Grän ist ein geeignetes Terrain, um erste Erfahrungen beim Eisklettern zu sammeln. Bei geschickter Linienführung können mäßig steile Eisflanken im Schwierigkeitsgrad WI 2 übereinander gereiht werden. Dazwischen befinden sich immer wieder Schnee-Auflagen bzw. kleine Absätze die sich zu Verschnaufpausen oder als Standplatz anbieten. Je nach Eis-Verhältnissen sind auch verschieden kleine Aufschwünge im Schwierigkeitsgrad WI 3 eingestreut, wo es für kurze Zeit etwas steiler bzw. anspruchsvoller zur Sache geht. Es können auch weitere Strecken bis zu 120 Metern bzw. 3 Seillängen bewältigt werden. Dabei wechseln sich die Schwierigkeiten zwischen WI 1 bis WI 3 stark ab.
Insgesamt können die Routen nicht genau definiert werden, da jedes Jahr mit wechselnden Eisverhältnissen zu rechnen ist. Aufgrund des kurzen Zustiegs von wenigen Minuten bietet sich der Eisfall auch als Halbtages-Ziel an. Es kann praktisch bis Sonnen-Untergang geklettert werden, da kein langer Abstieg zu bewältigen ist.
Säule
Sehr schöne Route mit kompakten Eispassagen. Für die Wandverhältnisse ein etwas steilerer Anstieg (50 Meter, WI 4). Es kann nach links zum „Eisstreifen“ weitergestiegen bzw. über die „Säule“ abgeseilt werden.
Eisstreifen
3-Seillängen-Tour, die beliebig verlängert werden kann. Mit zunehmender Höhe wird das Abseilen etwas abenteuerlich, was die Stände betrifft. Die ersten beiden Seillängen bieten je nach Variante Schwierigkeiten von WI 2 bis WI 3. In der dritten Seillänge gilt es, eine ca. 8 Meter hohe Kerze (WI 3+) zu überwinden. Von hier 2mal links der Route abseilen.
Rampe
Die vielleicht einfachste Möglichkeit, an der Wand den Pickel anzusetzen (WI 2). Insgesamt 60 Meter bzw. 2 Seillängen. Die Eisverhältnisse sind auf der „Rampe“ stark wechselnd. Abseilen über die Tour.
Schwierigkeit
Je nach Linienführung WI 2 bis WI 4. Dazwischen dazwischen befinden sich immer wieder überschneite Flachstücke im Schwierigkeitsgrad WI 1.
Absicherung
In den felsigen Rand- und Zwischenbereichen befinden sich vereinzelt Standhaken unterschiedlicher Qualität. Diese sind oft schwer zu finden oder vom Eis bzw. Schnee verdeckt. Deshalb müssen die Abseilstände gelegentlich selbst mit Reepschnüren an Eis-Sanduhren eingerichtet werden. Die Zwischensicherungen sind generell mit Eisschrauben anzubringen.
Ausrüstung
Für das Abseilen ist ein 50-Meter-Doppelseil anzuraten. Je nach Sicherheitsbedürfnis sind bis zu 12 Eisschrauben notwendig. Für eventuelle Rückzüge bzw. Abseilstände ist die Mitnahme einer Reepschnur für Eis-Sanduhren zu empfehlen.
Ausgangspunkt
Von Pfronten im Ostallgäu kommend, fährt man durch die Achtal-Straße Richtung Grän. Ca. 1 Kilometer vor Grän befindet sich auf der rechten Straßenseite ein kleiner Parkplatz mit direktem Blick zur Wand. Die Eisfälle sind in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar.
Literatur
Eiskletterführer Bregenz bis Garmisch. www.panico.de
Bildgallerie
Aktuell hat es ein Gemisch aus dünnem Eis, verkrusteten Auflagen und Schnee am Enge-Fall. Etwas dickeres Blankeis ist nur an wenigen Stellen vorhanden. Man kommt schon irgendwie hoch, aber so richtig lohnend ist es derzeit nicht …
Hallo Jule,
ich war in letzter Zeit zwar nicht dort, aber ich glaube, da geht heuer nichts mehr. Es ist in den tieferen Lagen mittlerweile viel zu warm …
Viele Grüße von Pat
Wie sind denn die Verhältnisse? Lässt es sich noch klettern oder ist es schon zu warm dafür?
Vielen Dank, Pat, das müsste man sich mal live anschauen.
Ich kenne nämlich nur Sanduhren..
?
Herzliche Grüße von Carmen
Hallo Carmen,
die Eisuhren müssen meist selbst gebastelt werden. Da werden im flachen Winkel von zwei Seiten Löcher ins Eis gebohrt. Das geschieht mit Eisschrauben. Anschließend kann man eine Reepschnur durch den entstandenen Tunnel fädeln und schließlich daran abseilen. Man glaubt es kaum, die Dinger halten erstaunlich gut.
Viele Grüße von Pat
Das sieht ja sehr spektakulär aus!
Gibt es wirklich Eisuhren?
Wahnsinn
Da bekommt man Lust auf Nachklettern.