Der Besler befindet sich auf der Südseite des Riedbergpasses im Landkreis Oberallgäu. Die kurvige Straße führt von Obermaiselstein hinüber nach Balderschwang und weiter ins österreichische Vorarlberg. Aufgrund des relativ hohen Ausgangspunktes von 1407 m starten die Allgäuer von der Passhöhe aus ihre ersten Skitouren auf das Riedberger Horn, wenn der erste Schnee bereits liegen bleibt.
Gegenüber thront der breite Kamm des Besler-Massivs. Von allen Seiten in felsiger Gestalt, bietet er ein Unzahl an Sportkletter-Möglichkeiten. Die Erschließer haben hier nichts ausgelassen, was natürlich auch reichlich Ärger mit Jägern und Naturschützern mit sich brachte. Auf der Homepage der IG-Klettern-Allgäu sind die aktuellen Einschränkungen nachzulesen. Siehe www.ig-klettern-allgaeu.de. Philipp Kindt von der IG-Klettern-Allgäu dokumentierte eine Kletterkonzeption, die mit allen Beteiligten ausgehandelt wurde. Siehe https://all-climb.de
Vor allem die Südseite des Besler bietet ein üppiges Angebot an mittelschweren Routen vom 5. bis 7. Schwierigkeitsgrad und ist deshalb auch der meistbesuchte Sektor am Besler. Die bis zu 50 Meter hohe Südwand wird von einem Band durchzogen, auf dem verschieden Standplätze eingerichtet wurden. So können gelegentlich auch zwei Seillängen übereinander geklettert werden.
Der raue, oft wasserzerfressene Hochgebirgskalk ist äußerst kompakt und trocknet nach Regenfällen schnell wieder ab. Der Klettergarten liegt in einer idyllischen Almlandschaft incl. Kuhglocken-Geläute und bietet einen eindrucksvollen Blick auf den Allgäuer Hauptkamm mit dem Großen Widderstein.
Im Laufe der Zeit wurden immer wieder neue Linien entdeckt und sämtliche ältere Routen saniert. Die Absicherung kann mittlerweile als vorbildlich bezeichnet werden. Von Süden betrachtet, bietet vor allem der linke obere Bereich einige gute Sportkletter-Touren, an die sich auch weniger Geübte rantasten können. Der Fels ist für Allgäuer Verhältnisse richtig schön und aufgrund der relativen Abgeschiedenheit noch wenig abgespeckt.
Ein tolles Video über das Sportklettern am Besler gibt es bei https://vimeo.com
Belserkopf
Kleine Wand auf der Nordseite des Massivs. 5 Routen im Schwierigkeitsgrad 5 bis 7.
Beslerwand
Große Wand auf der Nordseite des Massivs. 20 Routen im Schwierigkeitsgrad 6 bis 10. Überwiegend von Walter Hölzler eingerichtet.
Besler
Breite Wand auf der Südseite des Massivs. 50 Routen im Schwierigkeitsgrad 4 bis 8 mit bis zu zwei Seillängen. Aufgeteilt in mehrere Sektoren in sonniger Lage. Hier entstanden die ersten Routen am Besler, und es kamen immer wieder neue Linien von verschiedenen Erstbegehern dazu.
Schafkopf
Kleiner Sektor auf der Südseite des Massivs. Conny Heberle richtete hier 5 Routen im 8. und 9. Grad ein. Beeindruckende Linien in hervorragendem Fels. Leider darf nichts mehr dazu erschlossen werden.
Klettersteig
Mittlerweile gibt es hier auch einen Klettersteig. Siehe https://www.bergsteigen.com
Absicherung
Perfekt mit Bohrhaken. Umlenkungen mit Ketten und Karabiner
Material
70-Meter-Einfachseil. Je nach vertikaler Aneinanderreihung der Seillängen bis zu 14 Exen. Evtl. Abseilausrüstung
Zustieg
Ca. 100 Meter westlich der Einfahrt zur Grasgehren Hütte Richtung Balderschwang befindet sich ein Parkplatz. Von hier folgt man dem Wanderweg über die Schönberg-Alpe zum Besler. Er führt zuerst über eine Weide, dann durch einen Wald, bis man an den markanten Felwänden unterhalb des Beslergrats ankommt. Hier befinden sich die ersten Kletterwände. Um auf die Südseite zu gelangen folgt man dem Weg weiter bis zum Wegweiser „Besler 15 min“. Hier biegt man rechts ab und gelangt auf einen Sattel. Die ersten Sektoren mit den leichteren Routen befinden sich gleich links und weiter über einen Höcker absteigend. Um in weitere Sektoren mit den etwas schwereren Linien zu gelangen, steigt man wenige Meter weiter ab. Vom Parkplatz ca. 1 Stunde.
Topo
Kletterführer Allgäu-Rock. Siehe www.gebro-verlag.de