Rote Flüh – Südostwand

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Bereits 1929 erstbegangen, ist dies eine der klassischen Kletterrouten an der Roten Flüh in den Tannheimer Bergen. Sie folgt dem logischen Weg des geringsten Widerstands durch den rechten Teil der mächtigen Felswand. Insofern handelt es sich oft um Rampen, enge Kamine, Risse und weiter oben schluchtartiges Schrofen-Gelände. Alles nicht besonders schwierig, wenn da nicht die ein oder andere Schlüsselstelle wäre …

Gleich am Direkt-Einstieg führt der Weg durch eine kleingriffige Platte in steiler Wand. Zwingend zu klettern, ist dies die Eintrittskarte für den Rest der Tour. Ein paar Seillängen weiter ist es ein exponierter Quergang, der über splittrigen Tannheimer Fels nach rechts leitet. Der ist zwar gut gesichert, erfordert aber doch einiges an Mut, um die Passage frei zu klettern. Danach geht es wesentlich entspannter weiter Richtung Gipfel …

Wie die meisten Routen an der Roten Flüh, wurde auch diese Linie vor einigen Jahren sanft saniert. Die Klebehaken stecken lediglich richtungsweisend oder an den wirklich schweren Kletterstellen. Dazwischen kann jedoch gelegenlich der ein oder andere Friend an den Rissen gelegt werden. Die Orientierung ist nicht immer einfach und der nächste Haken nicht gleich sichtbar, deshalb will das Topo genau gelesen werden.

Trotz des fast 100-jährigen Alters und der zahlreichen Begehungen ist die Tour noch wenig abgespeckt, manchmal sogar noch brüchig. Somit handelt sich um eine lohnende Unternehmung für Seilschaften, die sich in alpin-angehauchten Kletterrouten wohlfühlen. Währendessen ist der Blick auf den tiefgelegenen, fotogegenen Haldensee allgegenwärtig. Vom aussichtsreichen Gipfel rundet der Rückweg über den Normalweg durch’s Gimpelkar das Gesamterlebnis schön ab …

Schwierigkeit
Überwiegend 4 bis 5, 2 Seillängen 6+ (6+ obligatorisch)

Absicherung
Die Route ist ausreichend mit Klebehaken ausgestattet. Gelegentlich können Friends gelegt werden.

Ausrüstung
50-Meter-Einfach- oder Doppelseil, 10 Exen, Friends

Ausgangspunkt
Nesselwängle im Tannheimer Tal. Der Parkplatz befindet sich am westlichen Ortsrand.

Zustieg
Entlang der Beschilderung zum Gimpelhaus hinauf (ca. 1,5 Stunden). Von der Hütte kurz bis zur Bergwachthütte, hier links über den steilen Pfad zum Wandfuß des Hochwieslers hinauf. Man quert den Weg nach links bis zum Beginn der Roten Flüh. Der Einstieg befindet sich rechts eines markanten Wasserstreifens bei einer Gedenktafel (ca. 30 Minuten).

Abstieg
Über den Normalweg zurück zum Gimpelhaus (ca. 45 Minuten)

Einkehr/Übernachtung
Gimpelhaus www.gimpelhaus.at
Tannheimer Hütte www.dav-kempten.de

Literatur
Kletterführer Allgäu incl. Tannheimer Tal www.panico.de

Webinfo
alpartig.com

Bildgallerie

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1 Gedanke zu „Rote Flüh – Südostwand“

  1. Warum der Quergang als Pfannenquergang bezeichnet wird, hat sich mir bis heute nicht erschlossen.
    Aber vielleicht hing da früher eine Bratpfanne irgendwo drin, so wie das Fahrrad in der Radlkante im Wetterstein.

    Antworten

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