Die Klettermöglichkeiten rund um den Albigna-Stausee könnten einen ganzen Urlaub füllen. Alleine an der Spazzacaldeira gibt es 30 Mehrseillängen-Routen in den mittleren Schwierigkeitsgraden. Der etwas abgeschiedene Bio-Pfeiler überhalb der Albigna-Hütte bietet sehr schöne Linien im Bereich 5c – 6c. Und wer sich mit einer Longline vergnügen will, dem seien die Routen an der Punta Albigna mit über 20 Seillängen empfohlen. Dies ist nur eine kleine Auswahl aus dem reichhaltigen Angebot dieses Kletterreviers, das sich bequem mit der Luft-Seilbahn erreichen lässt.
Am Westufer des Stausees befindet sich der Pizzo Frachiccio mit mehreren ansprechenden Touren mit bis zu 400 m Länge. Trotz der geringen Zustiegszeit von ca. 45 Minuen ist man hier jedoch meist alleine unterwegs. Die „Via Kasper“ stammt bereits aus dem Jahre 1963 und wurde 2002 neu saniert. Dabei ist eine abwechslungsreiche Route entstanden, die im unteren Teil eher plattenlastig ist und weiter oben schöne Verschneidungskletterei bietet. Wie im ganzen Bergell lässt die Felsqualität auch in dieser Linie keine Wünsche offen.
Die Route endet nach 10 Seillängen auf einem Grat, der sich in blockiges Gelände verliert und einen eindrucksvollen Blick über den Stausee bietet. Und jetzt nicht gleich wieder abseilen, denn so ein Ambiente erlebt man schließlich nicht alle Tage …
Maximal 6a+, 6a zwischen den Haken obligatorisch, gelegentlich leichter
Absicherung
Laut Kletterführer „gut“ mit Bohrhaken, kleinere Runouts inclusive, es kann jedoch mobil optimiert werden.
Material
Doppelseil, 12 Exen, Keile und Friends, Schlingen, Abseilausrüstung
Zustieg
Von der Staumauer nach rechts über Wiesen und Blöcken hinauf zum stets gut sichtbaren Massiv. Ca. 45 min.
Am Ende der Route nach rechts bzw. Norden mehrmals abseilen
Ausgangspunkt
Vom Malojapass mit der Luftseilbahn hinauf zum Albigna-Stausee
Stützpunkt
Albigna-Hütte am Ostufer des Stausees. Es kann auch in der Nähe des Sees biwakiert bzw. gezeltet werden.
Weitere Topos
Schweiz-Plaisir Süd, Filidor-Verlag
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