Die Gaichtspitze ist der östlichste Berg im Tannheimer Tal und bietet eine tolle Aussicht zu den nahe gelegenen Kletterbergen und in’s angrenzende Lechtal hinab. Während es im Sommer zahlreiche Wanderer auf den Gipfel zieht, ist es im Winter meist ruhig auf der Gaichtspitze. Vom Gaichtpass aus gibt es zwar eine mehr oder weniger bewaldete Skitour, die ist jedoch nur bei ausreichender Schneelage lohnend und will auch erst mal gefunden werden.
Wesentlich übersichtlicher und schneesicherer ist hingegen der Aufstieg über das Pistengebiet der Hahnenkamm-Bergbahn. Hier geht es steil zur Sache und der Weg zieht sich mühsam bis zur Bergstation hinauf. Wer es etwas entspannter haben möchte, folgt dem 8 Kilometer langem Forstweg entlang zahlreicher Serpentinen. Danach führt eine lange Querung nach links zur Gaichtspitze hinüber. Man erreicht den Sommerweg, der durch eine steile Rinne Richtung Gipfel leitet.
Hier lassen wir die Skier stehen. Je nach vorhandener Spuranlage oder Vereisung sind nun Steigeisen hilfreich. Bei geringer Schneemenge ist der Aufstieg felsig. Im Sommer sind in der Rinne Drahtseile vorhanden, die im Winter je nach Schneemenge eingeschneit sind. Bei guten Verhältnissen ist das schattige Steilstück jedoch schnell überwunden und man steht in einer kleinen Scharte wieder in der Sonne. Danach ist der Gipfel auf der anderen Bergseite flach und einfach zu erreichen.
Wer über ein kleines Zeitfenster verfügt, kann die Tour auch mit der Bergbahn verkürzen. Somit sind es je nach Verhältnissen nur ein bis zwei Stunden bis zur Gaichtspitze hinüber. Selten sind hier Spuren vorhanden und der Weg durch die Gipfelrinne lässt sich in die Kategorie Winterbergsteigen einordnen. Eine nicht alltägliche Skitour auf einen zu dieser Jahreszeit einsamen Gipfel im Tannheimer Tal …
Anspruch
Im unteren Teil ist es entlang der Skipiste ein steiler Aufstieg. Die Querung von der Bergstation zur Gaichtspitze verlangt sichere Lawinenverhältnisse. Die Gipfelrinne ist ca. 35 Grad steil, je nach vorhandener Spuranlage und Vereisung können hier Steigeisen hilfreich sein.
Lawinensicherheit
Die Tour ist entlang des Skigebiets ungefährlich. Sie kann im oberen Teil abseits der Piste bis Lawinenstufe 2 unternommen werden.
Höhenmeter
Ca. 1000 Hm
Einfache Distanz
Ca. 3 Km
Zeitbedarf
Bis zur Bergstation der Hahnenkamm-Bergbahn ca. 2 Stunden (ca. 800 Hm)
Von der Bergstation zum Gipfel je nach Verhältnissen 1 bis 2 Stunden (ca. 200 Hm)
Ausgangspunkt
Talstation der Hahnenkamm-Bergbahn bei Höfen, Bezirk Reutte im Lechtal
Orientierung
Man folgt dem Pistenrand oder Forstweg zur Bergstation hinauf. Alternativ kann auch mit der Bahn gefahren werden. Hier nach links auf einem mehr oder weniger bewaldeten Rücken Richtung Gaichtspitze. Skidepot unterhalb der Gipfelrinne. Nun entlang des Sommerwegs durch die ca. 35 Grad steile Rinne ca. 100 m in eine Scharte hinauf. Bei geringer Schneelage sind Drahtseile sichtbar. Jenseits der Scharte ca. 50 m absteigen und rechtshaltend über den lichten Latschenhang zum Gipfel hinauf.
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