Während die meisten Skitourengeher von Boden zur Hanauer Hütte hinaufpilgern, geht es an der Hahntennjoch-Pass-Straße deutlich ruhiger zu. Im Hochwinter ist die Straße tief eingeschneit, für die Rodler bis zur mittelalterlichen Siedlung Pfafflar jedoch gewalzt. Recht zügig geht es Richtung Passhöhe hinauf, kurz davor verlässt man die Straße nach rechts unter die mächtige Nordflanke des Muttekopfes, mit über 2700 Metern dem höchsten Berg der Gegend.
Die Spur führt anfangs durch Latschen, später über weite Hänge und bald schon wird der Hintere Scharnitzkopf mit der markanten Aufstiegsrinne linkerhand sichtbar. Über kupiertes Gelände erreicht man das darunterliegende Skidepot. Jetzt ist steiles Schnee-Gestapfe angesagt, bei geringer Schneemenge sind die Drahtseile des Sommerwegs sichtbar. Am oberen Ende der Rinne befindet sich der Scharnitzsattel. Hier geht es nach links über eine kurze Steilstufe, danach entlang einer teils felsigen Flanke meist unschwierig zum Gipfel hinauf.
Wegen der nordwestseitigen Lage hält sich hier der Schnee besonders lange. So kann auch im späten Frühjahr, wenn die Hahntennjoch-Pass-Straße wieder geöffnet ist, von der Passhöhe gestartet werden. Fernab des Mainstreams eignet sich die Tour für Ruhesuchende. Aufgrund der meist geringen Schwierigkeiten ist sie auch für weniger Geübte geeignet. Von der steilen Rinne und dem felsigen Gipfelaufbau sollte man sich nicht abschrecken lassen. Eine schöne Skitour mit alpinem Touch …
Anspruch
Einfache bis mittelschwere Skitour mit kurzen Felspassagen
Lawinensicherheit
Die Skitour kann bis Lawinenstufe 2 gemacht werden.
Höhenmeter
Ca. 1200 Hm
Einfache Distanz
Ca. 6 Km
Zeitbedarf
Für den Aufstieg ca. 3 Stunden
Für den Rückweg ca. 1,5 Stunden
Ausgangspunkt
Boden (1356 m) am Hahntennjoch. Parken in der Ortschaft oder bei der Schranke am Beginn der Hahntennjoch-Pass-Straße.
Orientierung
Von Boden entlang der Hahntennjoch-Pass-Straße über Pfafflar zum Punkt 1784 hinauf. Ein gutes Stück vor der Passhöhe geht es rechtshaltend durch die Latschen in’s Steinkar empor. Unter den Felsabbrüchen quert man nach links in’s Hahntennkar und weiter in Richtung des bereits sichtbaren Scharnitzsattels. Skidepot am Beginn einer breiten Rinne. Der Scharnitzsattel wird zu Fuß nach ca. 150 Metern erreicht. Von der Scharte linkshaltend über einen kurzen Steilaufschwung und einer teils felsigen Flanke zum Gipfel hinauf.
Literatur
Skitourenführer Lechtal www.panico.de
Webinfo
www.outdooractive.com
Bildgallerie
Aktuell ist die Hahntennjoch-Pass-Straße noch tief eingeschneit, die Schranke gesperrt. Im Tourengelände schauen ab und zu die Steine raus, es ist aber genügend Schnee vorhanden. Die Steilrinne ist gut eingestapft. Im Gipfelbereich können Steigeisen vorteilhaft sein, wenn der Schnee wegen eisigem Wind gefroren ist.