“Feuervogel” an der Roten Wand

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Wer den „Feuervogel“ durchsteigt, erahnt die Namensgebung der „Roten Wand“ im Grazer Bergland. Die ersten beiden Seillängen führen durch eine rote Verschneidung in allerbesten Fels. Natürlich gibt es auch in anderen grauen Wandbereichen rötliche Einfärbungen am gesamten Massiv. Durch die zahlreichen Begehungen ist die athletische, leicht überhängende Verschneidung bereits etwas abgespeckt, an teils großen Henkeln aber immer noch gut zu klettern.

Im mittleren Bereich steigt man über einen markanten, kleingriffigen plattigen Pfeiler, der nach oben hin zwar leichter, dafür etwas brüchig wird. Diese Seillänge ist sehr lang, daher ist es ratsam im leichteren Gelände bald an Klebehaken Stand zu beziehen (der wird leicht übersehen), um nicht das letzte Seil ausgehen zu müssen. Man erreicht den Pfeilerkopf durch weitere leichte, aber dürftig gesicherte Klettermeter.

Danach geht es exponiert durch die steile, gut griffige Headwall rechtshaltend geradeaus weiter. Nach ca. 30 Metern führt der Weg wieder nach rechts über eine tolle, aber auch anspruchsvolle Plattenpassage (Kongoplatte?) zur leichten Ausstiegslänge hinauf.

Im Vergleich zu den anderen modernen Routen an der Roten Wand, vermittelt der „Feuervogel“ einen Hauch von Abenteuer. Obwohl die Tour mit Klebehaken sanft saniert wurde, stecken immer noch alte Schlaghaken. Dazu gibt es immer wieder Sanduhrschlingen mit Drähten oder alten Seilstricken. Auf der Pfeilerkante und an anderen Stellen muss behutsam geklettert werden, da nicht alles fest ist. Insgesamt ist es ein geeignetes Ziel für alpin ambitionierte Kletterer.

Achtung: der Parkplatz der Roten Wand verlangt an der Schranke eine Bankkarte, die nicht bei jedem Besucher lesbar ist. Und wer besonderes Pech hat, kann den Parkplatz nicht mehr verlassen, da die Schranke nicht aufgeht. Da hilft dann nur noch die Gendarmerie weiter. Im Zweifelsfall kann das Fahrzeug mit entsprechendem Hinweis auch vor dem Parkplatz abgestellt werden.

Was die Übernachtung betrifft: es ist in der Gegend schwierig in der freien Natur zu parken. Deshalb rate ich eine der zahlreichen Pensionen zu nehmen. Wir waren in der „Almwirtschaft Haider“ untergebracht und die bietet eine wunderbare Bewirtung mit regionaler Kost. Zudem liegt die Wirtschaft auf einer markanten Hochfläche gegenüber der Roten Wand. Hier bekommt man zugleich einen perfekten Ausblick auf das gesamte Massiv und es sind nur wenige Kilometer bis dorthin.

Schwierigkeit
Überwiegend 5 bis 6, maximal 6+ (6 obligatorisch)

Absicherung
Die Route ist ausreichend mit Klebehaken, Normalhaken und Sanduhrschlingen abgesichert. In den leichteren Seillängen ist mit etwas weiteren Hakenabständen zu rechnen. In den Verschneidungs-Längen können Keile und Friends zusätzlich gelegt werden.

Ausrüstung
50-Meter-Einfachseil, 10 Exen, evtl. Keile und Friends, Schlingen

Ausgangspunkt
Von Frohnleiten Richtung Tyrnau. Nach Tyrnau befindet sich auf der linken Straßenseite die Beschilderung „Parkplatz Rote Wand“. Hier links abbiegen und hinauf zum Parkplatz. Von der Hauptstraße ca. 3 Kilometer.

Zustieg
Vom Parkplatz nach links entlang des Forstwegs. Bei der ersten Kehre geradeaus weiter durch den Wald, bis man wieder auf den Forstweg trifft. Hier wenige Meter nach rechts, gleich darauf wieder in den Wald hinauf zur Wand (Rucksackdepot für den Schnellabstieg). Der Einstieg befindet sich ca. 50 m links davon unter der markanten roten Verschneidung. Der Routenname ist angeschrieben. Vom Parkplatz ca. 45 Minuten.

Abstiege
Über den markierten Wanderweg zurück zum Ausgangspunkt (ca. 45 Minuten). Alternativ kann über den Schnellabstieg durch eine steile Schlucht zum Rucksackdepot abgestiegen werden (ca. 30 Minuten).

Übernachtung
Almenlandwirt Haider www.almenlandwirt-haider.at
Camping Lanzmaierhof www.frohnleiten.com

Topos
Kletterführer Grazer Bergland klettern-shop.de

Webinfo
www.bergsteigen.com
climbing.plus/blog
www.gbl-outdoor.com
www.hikr.org
www.styria-alpin.at

Bildgallerie

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