Ein Allgäuer Nachwuchs-Talent erzählt …
Philipp, wir kennen uns nun schon seit einigen Jahren. Als Teenager hast du mir immer begeistert vom Freeriding erzählt. An einen Spruch kann ich mich dabei noch besonders erinnern: „Zöpfle fahren ist langweilig“ … oder so ähnlich. Stürzt du dich eigentlich immer noch abseits der Piste die Steilhänge hinunter?
Hey Pat, klar … Aktuell haben ja die Skigebiete nicht offen, aber auf Touren bin ich natürlich trotzdem unterwegs.
Was reizt dich daran so sehr?
Das Gefühl der Freiheit, einfach mal Abheben über Hügel und Felsen. Das Abenteuer in steilem Gelände unterwegs zu sein und im Gegenzug der Genuss abends die letzten Lines in den Powder zu ritzen, das ist Freeriden für mich.
Du bist doch mal die Nebelhorn-Nordwand im Winter abgefahren. Kannst du diese abenteuerliche Unternehmung näher beschreiben?
Die Nebelhorn Nordwand zu befahren war schon immer ein Traum von mir. Das Nebelhorn war jahrelang mein Freeride-Hausberg und ich habe da bestimmt schon 100-mal runter geschaut. Zusammen mit Fabian Marquardt konnte ich dann 2019 die Nebelhorn Nordwand fahren. Doch irgendwas fühlte sich falsch an – ich hatte das Gefühl, die Befahrung mit Abseilen konnte ich nicht als wirkliche Skibefahrung zählen lassen. Deshalb machte ich mich zwei Tage später mit Benjamin Eschrich auf den Weg, um das ganze ohne Seil und Gurt durchzuziehen. Das war ne coole Sache, alles hat gut funktioniert und war für mich dann auch ein rundes Ding.
Nach diversen Veröffentlichungen im Internet bekam ich aber erstmal Hass-Mails wie „Wenn ich dich sehe, dann klatsche ich dir eine“. Ich finde es traurig, wenn Leute aus der Szene nicht fähig sind, konstruktive Kritik zu äußern.
Das ist ja krass. Warum denn Hass-Mails?
Ich denke, die Locals wollen nicht, dass man Tour wegen des Nachahmungseffekts veröffentlicht …
Bist du außerdem schon was vergleichbares abgefahren?
Ich habe schon so einige steile Abfahrten hinter mich gebracht. Wichtig ist mir bei diesen Unternehmungen vor allem, eine Linie zu finden, welche komplett mir Skiern zu befahren funktioniert.
Beispielsweise habe ich mit Anton Baumbauer im Wildental die 11er Rinne, ohne die Ski abzuschnallen und ohne abzuseilen befahren. So kann man aus einer eigentlich „normalen“ Skitourenabfahrt ein wirklich technisch anspruchsvolles Unterfangen machen. Noch heute glauben mir viele Locals nicht, dass es wirklich möglich ist, diese Rinne komplett mit Skiern zu befahren.
Mit Anton bin ich noch die formschöne Hochfeiler Nordwand gefahren. Diese Abfahrt war nicht wirklich anspruchsvoll, aber die gesamte Unternehmung war ein tolles Abenteuer. Mit Christian Stolz konnte ich eine der 55 – 60 Grad steilen Pfingstrinnen im Pitztal befahren.
Nicht besonders lang, aber dafür sehr intensiv habe ich die Erstbefahrung durch einen extremst steilen Schlauch am Beslermassiv (Schafkopf) erlebt. Nachdem ich für diese Unternehmung keinen Partner finden konnte, bin ich das Ganze solo angegangen. Ich war voll am Limit, mitten in der Rinne war es so steil, dass das „Unter mir“ einfach verschwand. Das Gefühl war unbeschreiblich, doch dann schaltete mein Kopf in den „Überlebensmodus“, der Puls ging runter, ich war voll im „Jetzt und Hier“. Wie auf rohen Eiern arbeitete ich mich Stück für Stück die Rinne hinunter, doch plötzlich stürzte ich, schlug mehrmals auf Eis und Felsen und blieb am Ende der Rinne stecken. Wieder aufgerafft, machte ich noch den letzten ca. 4 m Abschluss-Sprung. Unten angekommen brach ich erstmal in mich zusammen. Ich war froh – und dankte meinem Schutzengel …
Du bist bekannt als Skialpinist, man hört aber auch immer wieder Geschichten, dass du teils brüchige Mehrseillängen Touren ohne Seil kletterst. Zum Beispiel die “Just for Fun” am Oberjoch. Reizt dich das Risiko?
Eigentlich suche ich im Bergsport nicht unbedingt das Risiko. Deshalb werde ich auch nicht gerne als Spinner oder Adrenalin-Junkie abgestempelt. Was mich zu diesen Dingen bewegt, ist dieses Gefühl, wenn aus Angst absolute Konzentration und innere Ruhe wird. Jede Bewegung ist absolut kontrolliert und man fühlt sich im Hier und Jetzt. Je öfter man sich in diesen Zustand begibt, desto höher muss der nächste Reiz sein, um wieder an den Punkt der absoluten Kontrolle zu kommen. Deshalb will ich mich auch nicht ständig in diesen Zustand bringen.
Ab und an „beschenke“ ich mich jedoch gern mit einer phsychisch anspruchsvollen Unternehmung. Man muss sich aber jederzeit bewusst sein, welche Konsequenzen dieses Handeln für sich und seine Umwelt haben kann … Deshalb wäge ich das Risiko immer genau ab, was würde passieren, wenn …
Am Ende ist dann eine klare Entscheidung wichtig: wenn ich genau weiß, dass es jetzt passt, sage ich Ja – Dann gibt es keinen Platz für Zweifel – denn ein Rückzug ist oft unmöglich. Wenn ich merke es fühlt sich etwas ungut an, dann gibt’s ein klares NEIN und ich denke auch nicht mehr daran, die Sache zu versuchen.
Die subjektive Risikoeinschätzung spielt dann auch noch eine Rolle: Einen Sturz in einer kurzen engen Rinne wie am Schafkopf, ist beispielsweise vertretbarer, als ein Sturz im Einstiegsbereich der Nebelhorn Nordwand. Bei wirklich ausgesetzten Sachen weiß ich, dass ich das Gelände wirklich perfekt beherrsche. Ein Risiko bleibt immer – das muss man in Kauf nehmen wenn man diese Spielarten des Bergsports betreiben möchte.
Hast du manchmal Angst?
Während ich unterwegs bin, habe ich meist keine Angst. Das Wichtige ist, dass man genau weiß, dass man das was man gerade tut, unter Kontrolle hat … Wenn man Angst hat, geht etwas schief – da würde ich eher von einem Respekt, gegenüber den Gefahren sprechen. Angst habe ich eher bevor ich eine Aktion starte, da gehen einem viele Gedanken durch den Kopf: was schieflaufen könnte, wem man von seinen Plänen erzählen soll usw.
Ich denke viel über mein Handeln nach, manchmal ist man dann schon kritisch, ob man als Bergsportler den besten Weg einschlägt. Besonders nachdenklich werde ich dann, wenn Freunde böse Unfälle haben, abstürzen oder sehr schwere Verletzungen davon tragen.
Gibt es im Allgäu noch weitere Ziele in diese Richtung, die dich reizen würden?
Klar, die Ziele gehen niemals aus, auf meiner To-Do-Liste stehen u. a. noch: die Befahrungen des Nordwand-Express am Widderstein und der Rubihorn-Nordwand, außerdem Kombinationen wie z. B. Nebelhorn-Nordwand, Rubihorn-Nordwand und die Elfer-Rinne an einem Tag. Und und und … Harte Projekte – aber der Mensch braucht Ziele ?
Irgenwann bist du für eine Ausbildung beim DAV nach München gezogen. Damals warst du vom einen auf den anderen Tag ziemlich krank, was war da los?
Ein großer Tiefpunkt kam mit ca. 18 Jahren. Komplett erschöpft, war an Sport nicht mehr zu denken. Kein Arzt wusste, warum ich so krank war. Für mich war das alles wie eine Suche, nach dem Sinn des Lebens. Ich merkte, dass mir ohne den Bergsport so viel fehlte. Aber ich merkte auch, dass ich plötzlich auch die Möglichkeit hatte, Dinge zu unternehmen, für die ich zuvor eigentlich gar keine Zeit hatte.
Doch ich kämpfte, in meinem Kopf war das Skifahren, ich wollte doch noch diese Steilwände befahren, welche ich so oft in den Videos gesehen habe. Irgendwann hatte ich es geschafft und war unheimlich froh, als es nach und nach wieder aufwärts ging. Am Ende stellte sich heraus, dass ich das Pfeiffersche Drüsenfieber hatte.
Alle die dich kennen freuen sich, dass du wieder im Allgäu bist. Wie finanzierst du mittlerweile deinen Lebensunterhalt?
Mit Corona ist es nicht ganz einfach für mich. In der Regel arbeite ich in der Kletterhalle im Routenbau und in der Organisation sowie als Klettertrainer und bei Outward-Bound als Erlebnispädagoge. Jetzt im Lockdown bin ich trotzdem gut beschäftigt: Aktuell bereite ich alles für den Start von „Vertical Friends“ vor.
„Vertical-Friends“, was ist denn das?
Vertical Friends soll zum einen eine Sportkletter-Schule werden, zum anderen wollen wir uns für den Klettersport im Allgäu einsetzen. Ein großer Bestandteil ist da auch die Jugendarbeit. Wir wollen zum Beispiel in einem „Young Gun Team“ besonders talentierte Kids zwischen 13 und 16 Jahre fördern, die aufgrund ihres Werdegangs nicht im Trainingsstützpunkt gelandet sind. Außerdem Planen wir Kooperationen mit sehr fähigen Kletterern und Athleten aus dem para-olympischen Nationalkader.
Auch das Erschließen neuer Klettertouren am Felsen und das Sanieren alter Klettergärten finde ich einen wichtigen Punkt – denn Klettern sollte heutzutage in allen Graden sicher möglich sein.
Ab September möchte ich außerdem eine neue Ausbildung zum Heilerziehungspfleger beginnen. Mein Wunsch für die Zukunft wäre es, das Klettern mit Pädagogik zu verbinden und so diesem Individual-Sport einen größeren Sinn zu geben.
Eine zeitlang warst du der Hausmeister vom Hirschtobel bei Hindelang. Was hat dich an diesem Gebiet so sehr gereizt?
Natürlich nicht die Zecken, die sind ekelig. Aber die Landschaft dort oben ist gewaltig, die große Grotte fasziniert mich. Und auch der Felsen ist an manchen Stellen wunderbar. Jedes Mal wenn ich wieder dort oben klettern gehe, habe ich tolle Erinnerungen an die Erschließungszeit.
Danach hast du einige Routen am Vilser Steinbruch eingerichtet. Die einschlägige Szene hält sich ja gerne in Überhängen auf, am Vilser Steinbruch sind das aber eher plattige Routen. Wie siehst du das?
Eigentlich liebe ich athletische Dächer und meine Projekte sind auch meist sehr steil. Der Vilser Steinbruch bietet jedoch ein gutes Übungsgelände zum Plattenklettern. Die Touren sind teilweise schon anspruchsvoll, aber nicht allzu schwer. Perfekt also, um sich im Frühjahr wieder an Platten zu gewöhnen.
Man könnte sich natürlich immer nur auf seine steilen Projekte fokusieren. Ich bin aber der Meinung, es geht beim Klettern nicht nur darum, nach 1000 Versuchen einen Grad zu klettern, sondern man sollte in jedem Gelände fit unterwegs sein. Das macht es auch so vielseitig, man kann seine Skills in so vielen Facetten trainieren. Bei einem Newschool-Plastikboulder muss man sich anders bewegen können, als bei einer Platte im neunten Grad.
Am Gaichtpass hast du ja auch schon einiges eingeschraubt …
Ja, unterhalb der Brücke, da unten ist es ganz schön urban, mit dem Kraftwerk und der Brücke, das hat was für sich. Die Wand ist ziemlich technisch und wartet mit steiler Kletterei – teils ist es etwas brüchig, für alpin erfahrene Kletterer ist das jedoch voll akzeptabel. Neben der leichteren „BUB“, bietet sich die Tour „New Kids on the Rock“ als schwierigeres Ziel an. Da die Hakenabstände in der Schlüsselstelle etwas weiter auseinander sind, muss der untere 9. Grad obligatorisch geklettert werden. Außerdem sind weite Stürze möglich.
Mittlerweile bist du in den oberen Graden unterwegs, du konntest schon den glatten 10. Grad Rotpunkt klettern und hast viele 9er gesammelt. Irgendwie ging das alles ziemlich schnell und ohne viel Projektarbeit. Wie konntest du dich so schnell steigern? Vor noch nicht allzu langer Zeit war dein Hauptfokus beim Skifahren und beim Routenbohren …
Bis jetzt habe ich tatsächlich wenig projektiert, viele Touren gingen recht schnell von der Hand. Und es stimmt, es ist nicht allzu lange her, als ich noch gesagt habe: „Im Winter gehe ich nicht Klettern, da fahre ich nur Ski.“
Doch geschenkt bekomme ich natürlich auch nichts. Dass ich gleichermaßen hohe Sprünge auf Skiern machen kann, eine akzeptable Kondition habe und auch beim Klettern in relativ hohen Graden unterwegs bin, dafür ist viel Motivation und Training notwendig. Dass ich nach einer tagesfüllenden Skitour noch eine Stunde Krafttraining zuhause mache, sehen die wenigsten ?. Auch versuche ich mich immer wieder mit den mentalen Seiten des Sports zu beschäftigen, um immer frisch im Kopf zu sein. Und dann muss ich mich noch dehnen, was ich mehr oder weniger oft mache.
Einige Kletterer steigen ja mehr als 100mal in eine Route ein, bis sie ihr Projekt vollenden. Hättest du da auch die Motivation dazu?
Ja und Nein, ich habe aktuelle Projekte, an denen ich auch schon länger arbeite. Langsam bin ich auch dabei eine liebe für‘s Projektieren zu entwickeln, manchmal dachte ich mir auch, schade, dass ich die Tour schon durchgestiegen bin … Ich würde den Prozess so gerne nochmal erleben. Es ist wie eine Serie, die mit der letzten Folge endet, oder ein Buch, wessen letztes Kapitel nun zu Ende ist. Mit jeder Tour verbindet man auch Geschichten und Erinnerungen, die man mit Kletterpartnern erlebt hat, die Gefühle, die man während des Prozesses hatte, das Glück welches man erlebt, wenn man einen neuen Einzelzug entschlüsselt. Aber auch die Herausforderungen, wenn man einen Zug einfach nicht lösen kann.
Es ist ein bisschen wie im echten Leben, manchmal hat man nur die Zeit, ein dünnes Buch zu lesen. Ab und zu möchte man sich die „unendliche Geschichte“ geben und manche Bücher taugen nur bis zur Mitte und man legt sie erstmal zur Seite …
Wenn man dich am Fels trifft, bist du eigentlich immer gut drauf, wenig verbissen … Spielt trotzdem gewisser Leistungsdruck eine Rolle für dich im Bergsport?
Natürlich stehe ich ab und zu auch mal unter Druck. Leider ist es eben einfach so, dass sich der Mensch gerne vergleicht, mit anderen aber auch mit seinen persönlichen Leistungen. Unangenehm ist auch die Situation, wenn du einen schlechten Tag hast, dir aber andere Leute beim Klettern zuschauen. Letzen Endes bringt es aber nichts, herumzuschreien und unangenehme Stimmung am Felsen zu verbreiten.
Wenn es beim Klettern nicht so gut läuft denke ich mir halt: „So eine gute Luft und so viele coole Leute hier“. Frustration aufgrund des Sports mache ich meist mit mir selber aus oder rede mit Menschen, die mir im direkten Umfeld nahe stehen und mich gut kennen. Ganz allgemein bin ich aber der Meinung: Wenn ich das alles nicht allzu ernst nehme klappt es am Ende eh am Besten …
Welche Routen in hohen Schwierigkeitsgraden im Allgäu würden dich noch reizen?
Ich habe eine lange Liste an Projekten, die hoffentlich bald fallen, hierzu zählen z. B. „Freebird, Go Big or Go Home, Von hieran blöd“ usw. Und natürlich meine selbst gebohrten und noch nicht gekletterten Touren.
In Apinen Routen bist du ja auch unterwegs. Was hast du in diese Richtung bereits gemacht?
Zum Alpinklettern bin ich besonders gerne in den Dolomiten unterwegs. Hier war ich letzten Sommer in Touren bis 9- drin. Im Allgäu bin ich viele 8er geklettert, ein paar gingen auch im Onsight. Diesen Sommer möchte ich aber unbedingt auch schwere Mehrseillängen Touren projektieren. Sehr gerne würde ich mal die Therapie bei Ehrwald im gesamten Durchstieg versuchen. Außerdem hab ich da so ein Topo gesehen von “Little Big Watze” im Pitztal, eine 10- auf fast 3000 m Höhe diese Tour zu projektieren würde mich sehr reizen.
Du bist auch oft mit Plaisirkletterern unterwegs, die eher in den Genussgraden klettern. Außerdem gehst du ab und zu mit Leuten auf Skitour, die keine hohen Felsen springen und nicht so gut Skifahren. Du definierst deine Bergpartner also nicht nach Leistung, so wie es viele andere tun würden?
Ich finde man sollte keine Leistung definieren, nach dem Motto: „der kann nichts, mit dem mache ich nichts …“ Nur weil man mal was schweres klettert oder eine wilde Abfahrt macht, schwimmt man trotzdem irgendwo im Mittelfeld mit und es gibt noch tausend größere Fische. Ich mag es nicht wenn Menschen überheblich sind, nur weil sie etwas besser können als der Durchschnitt. Denn eigentlich hat doch jeder solche Potenziale und kann etwas daraus machen … Nur weil man selber halbwegs fit ist, sollte man also immer bodenständig bleiben.
Der beste Bergsteiger ist außerdem der, der am meisten Freude an seiner Leidenschaft hat. Manche müssen dafür an ihre Grenzen stoßen, anderen reicht es aus genüsslich auf Tour zu gehen, das ist reine Typ-Sache. Es macht mir unheimlich viel Spaß andere Leute zu motivieren ihre Tour zu Klettern, auch wenn es nur darum geht den ersten 6er zu punkten. Es macht mir auch viel Spaß, Freunde mal mit ins Gelände zu nehmen und sie für das Surfen durch den Powder zu begeistern. Nur bei extremeren Unternehmungen plane ich genau wer mich begleitet, das ist wichtig wegen der Sicherheit.
Einige der jungen Nachwuchs-Kletterer bevorzugen mitttlerweile wieder Routen mit traditioneller Absicherung, wie Keile und Friends. Reizt dich sowas auch?
Ja, ich liebe das. Gerade die Clean-Klettereien in der Pfalz haben es mir angetan. Es sind einfach Touren mit Charakter …
Eine zeitlang warst du ja in El Chorro und hast dort Kletterkurse für die Climbing-Lodge durchgeführt. Was hast du da für Erfahrungen gemacht?
Dort habe ich drei Monate lang Kletterkurse gegeben, das war eine tolle Erfahrung. Ich liebe es, den Lifestyle “Klettern” anderen weiterzugeben. Es ist einfach wahnsinnig wertvoll, zu sehen, wie sich viele Menschen über ihre ersten Schritte am Fels freuen! An den Felsen um El Chorro habe ich viele entspannte Menschen kennengelernt und konnte schöne Touren klettern. Das war ein super Trip.
Du gibst auch im Allgäu Sportkletterkurse. Was bietet ihr von den „Vertical Friends“ an?
Wir bieten Hallenkurse, Outdoorkurse, Kletterreisen, Mentale und Techniktrainings an. Auch für Familien und Kinder haben wir ein tolles Angebot. Die Outdoorkurse werden nur von Trainern angeboten, welche eine Ausbildung über den Bergführerverband absolviert haben: Kletterlehrer und Bergführer sowie Anwärter. Nur in Technik-Trainings und im mentalen Training setzen wir andere starke Kletterer zur beratenden Tätigkeit ein. Die Jugendkurse werden von Trainern mit pädagogischer Vorausbildung geleitet.
Du setzt dich für den Klettersport ein, in der Jugendarbeit sowie beim Bohren und Schrauben. Woher kommt deine Motivation?
Die Kids in meiner Jugendgruppe und im „Vertical Friends Young Gun Team“, sind einfach so motiviert, es macht total Spaß mit Ihnen zu trainieren. Das Schrauben und Einbohren ist für mich wie eine Art Kunst, ich liebe es etwas zu gestalten was andere glücklich macht. Sich eine Linie vorstellen, diese Einzuschrauben oder Erschließen hat auch etwas mit einer Art Selbstverwirklichung zu tun.
Erhältst du Unterstützung von Firmen oder Läden?
Besonders bedanken möchte ich mich bei:
Bergsport Maxi (für Unterstützung mit Kletter- und Bergsportmaterial)
Snoerre Ski (Unterstützung im Skisport)
IG Klettern Allgäu (Unterstützung mit Bohrhaken)
Und was machst du in der Zeit, in der du nicht am Berg unterwegs bist?
Ich liebe die Gemeinschaft, deshalb gehe ich sehr gerne unter die Leute und treffe mich mit Freunden. Dabei trinke ich auch gerne mal ein Bier und tanze durch die Nacht. Außerdem dichte und reime ich gerne, die Ergebnisse bringe ich dabei gerne zu Papier.
Philipp, vielen Dank für den umfassenden Einblick in dein Leben als Bergsportler. Ich wünsche dir noch viele gute Touren und vor allem viel Erfolg mit den „Vertical Friends“! Wie lautet eigentlich der Link dazu?
Wer sich für das Kursangebot interessiert, kann sich hier informieren: https://www.verticalfriends.com/