Neben den vielbegangenen Routen an der Roten Wand bietet auch der benachbarte Röthelstein schöne Kletterwege mit einigen leichteren Linien. 2022 entstand im linken Wandbereich des Südostsporns die “Mosaik”. Kaum zu glauben, dass die Erstbegeher in dem dichten Routennetz noch einmal fündig wurden. Und sie gaben sich bei der Realisierung besonders Mühe: mit viel Aufwand entfernten sie teils großflächig störende Botanik, somit entstanden eine Vielzahl von natürlichen Löchern, Schlitzen und Rissen in hervorragendem Fels. Gelegentlich bauten die Erstbegeher Quergänge auf Bändern ein, um die Wandbereiche mit den schönsten Kletterpassagen zu einer gelungenen Tour zu kreieren.
Nach einer genussvollen Einstiegslänge folgt ein steiles Wändchen mit einem abstehenden Klemmblock, der trotz zweifelhafter Optik sicheren Halt gewährt. Nach einigen plattigen Längen gelangt man in eine athletische Bilderbuch-Verschneidung, dem Herzstück in der Tour. Die anschließend langgezogene Lochplatte ist dann nochmal technisch anspruchsvoll, bevor eine schöne gestufte Platte nach links letztendlich in leichteres Gelände hinaufführt. Alternativ kann auch etwas rechts über die letzte Seillänge des „Land des Lächelns“ ausgestiegen werden, um nochmal über eine etwas schwerere Variante zu klettern.
Da es sich um eine relativ neue Linie handelt, ist sie noch nicht abgespeckt und zudem besser gesichert. Wegen der vielen schönen Seillängen wird die Tour von Wiederholern hochgelobt und zählt zum Besten, was der Röthelstein zu bieten hat. Vorausgesetzt, man beherrscht sicher den oberen 6. Grad um in der Tour Spaß zu haben. Die beiden Querungen stören kaum, dafür wird man wieder zu schönen Seillängen hingeführt. Insgesamt ist die „Mosaik“ eine klare Empfehlung im Grazer Bergland …
Schwierigkeit
Überwiegend 5 bis 6, 2 Seillängen 7- (6+ obligatorisch)
Absicherung
Die Route ist gut mit Bohrhaken ausgestattet. Zwischen den Haken ist mit zwingenden Kletterpassagen zu rechnen
Ausrüstung
50-Meter-Einfach- oder Doppelseil, 10 Exen
Ausgangangspunkt
Von Frohnleiten Richtung Tyrnau. Nach Tyrnau befindet sich auf der linken Straßenseite die Beschilderung „Parkplatz Rote Wand“. Hier links abbiegen und hinauf zum Parkplatz. Von der Hauptstraße ca. 3 Kilometer.
Zustieg
Vom hinteren Ende des Parkplatzes folgt man dem leicht abfallenden Forstweg und zweigt unmittelbar vor einer Hütte nach rechts auf einem gut sichbaren Steig ab. Am Steig zuerst waagrecht, dann durch einen buschigen Jungwald zur Wiese vor einem Jagdhaus folgend. Am linken Rand der Wiese kurz aufwärts in den Wald, anschließend nach links auf eine bewaldete Gratschulter bei einem Holzzaun weiter aufsteigen. Den Rücken hinauf, dann nach links zu einem alten Wildzaun und diesem folgend. Zuletzt zur großen Lichtung unter dem SO-Sporn. Man folgt dem Pfad unter dem Wandfuß nach links, bis der Weg wieder steiler wird. Bei einer markanten Verschneidung befindet sich der Einstieg. Vom Parkplatz ca. 45 Minuten.
Übersicht
Abstieg
Vom Ausstieg noch ein kurzes Stück aufsteigen, danach nach rechts entlang des Pfads durch den Wald hinab. Man gelangt zur Einbuchtung zwischen Röthelstein und Rote Wand. Hier nach rechts über den Schotterweg zurück zum Ausgangspunkt. Ca. 45 Minuten
Übernachtung
Gegenüber der Roten Wand liegt auf einer Hochfläche die Almwirtschaft „Haider“. Von hier aus gewinnt man einen umfassenden Überblick auf das Massiv. Die Unterkunft bietet eine hervorragende Bewirtung mit regionaler Kost. www.almenlandwirt-haider.at
Tipp
Nach dem Klettern bietet sich ein Besuch auf der rustikalen “Tyrnauer Alm” an. Vom Parkplatz kann mit dem Auto nach rechts über den Forstweg weiter zur Alm hinauf gefahren werden. www.almerich.at
Topos
Kletterführer Grazer Bergland www.kletterfuehrer.net
Webinfo
www.bergsteigen.com
climbing.plus
bergauf.jimdo.com
Bildgallerie
Man wundert sich jedes Jahr immer wieder, wie man noch eine neue Linie finden konnte. Einer unserer Lieblingsfelsen.