Für uns war der Klettersteig „Diavolo“ bei Andermatt vor allem deshalb interessant, weil wir ein aktives Ruhetags-Kontrast-Programm suchten und zugleich die erste Abseilstelle zur Teufelstalwand erkunden wollten. In unmittelbarer Nachbarschaft führen hier einige erstklassige Kletter-Routen durch die imposante Wand, allen voran die „Zeichen der Freundschaft“, die als eine der besten Schweizer Granit-Touren gilt. Einen entsprechenden Bericht findet ihr im gleichen Menü.
Der Steig wurde 1997 von der Zentralen Gebirgskampf-Schule in Andermatt gebaut. Dabei haben sich die Soldaten mit dem Verlegen von 350 Trittstiften, 700 Meter Drahtseil, 185 Verankerungen und zwei Leitern ziemlich verausgabt. Endlos lange Granit-Fluchten sind hier mit Eisen-Klammern zugepflastert. Es wurde in erster Linie für Sicherheit und Komfort gesorgt, so dass sich auch schwindelfreie Anfänger bzw. Familien in den Klettersteig wagen können.
Aus der Vogelperspektive blickt man in die tosende Schöllenen-Schlucht und der darüberliegenden Gotthard-Straße hinab. Der Tiefblick wird mit zunehmender Höhe immer eindrucksvoller und die umliegenden Urner Berge inclusive der berühmte Salbitschijen treten in Erscheinung. Der Klettersteig endet schließlich auf dem 1888 m hohen Teufelstalboden, der mit der Schweizer Flagge geschmückt und einer Ruhebank versehen ist.
Aufgrund der leichten Erreichbarkeit ist der Klettersteig auch als Halbtagesziel geeignet. Besonders zur Ferienzeit herrscht hier gelegentlich Hochbetrieb und es ist mit Stau zu rechnen. An heißen Sommertagen kann an der westseitigen Lage im Schatten geklettert werden.
Anspruch
Es handelt sich um einen klassischen Familien-Klettersteig, der bis auf ein paar Steilstufen nie besonders schwer ist. Wegen der guten Absicherung mit viel Eisen und Drahtseilen ist der Steig auch für weniger Geübte geeignet. Allerdings gibt es bei Schlechtwettereinbruch keine Fluchtmöglichkeit. Besonders bei Nässe können die glatten Platten und Graspassagen unangenehm werden. Dies sollte man berücksichtigen, wenn man mit Kindern unterwegs ist.
Zeitbedarf
Zustieg: ca. 30 Minuten
Klettersteig: ca. 2 Stunden bzw. 480 Höhenmeter
Abstieg: ca. 1,5 Stunden
Zustieg
Der Klettersteig ist von Andermatt in ca. 30 Minuten gut zu Fuß erreichbar. Man gelangt von der Hauptstraße über das kleine Restaurant „Teufelsbrücke“ zum Suworow-Denkmal mit Info-Tafel. Hier steigt man über ein kleines Mäuerchen und gelangt entlang der ersten Drahtseile horizontal hinüber zum Beginn des Klettersteigs.
Abstieg
Vom Ausstieg nach rechts entlang des Wanderwegs und der Beschilderung zurück nach Andermatt. Es besteht auch die Möglichkeit nach „Nätschen“ zu gehen (ca. 30 Minuten) und mit der Bahn zurück ins Tal zu fahren.
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