“Nebraska” an der Geierwand

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“Alhambra, Im Auge des Geiers, Inntalsynfonie, Sunset Boulevard” … und wie sie alle heißen. Wenn man die zahlreichen Mehrseillängen-Routen an der Geierwand bei Haiming miteinander vergleicht, schneidet die Nebraska definitiv am besten ab. Die benachbarten Routen haben vor allem im unteren Bereich den ein oder anderen Brösel-Fels zu bieten.

Nicht so in der Nebraska. Die startet von Beginn an mit schönen kompakten Längen rechts einer Verschneidung. Das breite brotanische Band lässt sich allerdings auch hier nicht vermeiden. Nach der obligatorischen 80-Meter-Gehpassage gelangt man an die Headwall der mächtigen Geierwand.

Es folgt zunächst ein genussvoller diagonaler Links-Quergang, um die gelblich-abweisenden Zonen zu umgehen. Danach führt sehr schöne Wandkletterei in löchrigem Fels bis zu einem Dachriegel hinauf. Die meisten Seilschaften seilen von hier wieder über die Tour ab, um keine nachfolgenden Seilschaften zu gefährden, da der Weiterweg durch eine brüchige Verschneidung führt. Durch die engen Hakenabstände und vorsichtiges Klettern kann die Passage jedoch relativ gefahrlos in einer Links-Rechts-Schlaufe bewältigt werden.

Im Anschluss gelangt man nach links über eine kompakte Zone hinauf zu einem schrofigen Absatz, bisher immer das Ende der Nebraska. Dank Kurt Bubik, dem Hausmeister an der Geierwand, gibt es seit Mai 2020 einen Ausstieg für eine komplette Durchsteigung der Wand in diesem Bereich. Die letzte Seillänge führt schließlich leicht rechtshaltend über teils fragwürdigen Brösel-Fels hinauf in die Botanik. In den letzten drei Seillängen muss dringend auf Steinschlag geachtet werden, um nachfolgende Seilschaften nicht zu gefährden.

Fazit: Die ersten 10 Seillängen sind richtig lohnend und schön. Der komplette Durchstieg ist zwar etwas abenteuerlich, doch wegen der guten Absicherung und durch sicheres Klettern relativ gefahrlos zu bewältigen. Ein Weiterweg lohnt sich vor allem Der einfache Fußabstieg ist dem Abseilen über die Tour definitiv vorzuziehen und rundet die Tour ab.

Schwierigkeit

Überwiegend +/-6. 3 Seilängen im 7. Grad. 6+ obligatorisch

Absicherung

Die Route ist durchgehend mit Bohrhaken abgesichert. Deren Abstände betragen meist 2 bis 3 Meter. In den letzten 3 Seillängen erhöht sich die Hakendichte. Keile und Friends sind nicht erforderlich.

Ausrüstung

60-Meter-Doppelseil, 14 Exen, evtl. Abseilausrüstung für den Notfall.

Ausgangspunkt

Haiming im Inntal. Der Parkplatz befindet sich beim Rafting-Center.

Zustieg

Vom Parkplatz auf dem Teerweg nach Osten, bis nach links der Weg zur Geierwand abzweigt. Man folgt einem Pfad entlang der Beschilderung über die Autobahn. Auf der anderen Straßenseite nach links bis zu einem Steinschlaggitter. Hier nach rechts ansteigend hinauf zur Wand. Der Einstieg befindet sich ganz links bei einer markanten Verschneidung. Vom Parkplatz ca. 30 Minuten.

Abstieg

Im Ernstfall kann über die Route abgeseilt werden. Wer die 13 Seillängen erfolgreich hinter sich gebracht hat, steigt jedoch besser zu Fuß ab: Vom Ausstieg steigt man zwischen den Bäumen zu einer Felswand hinauf. Hier trifft man auf einen Pfad, der nach links auf ein kleines Plateau im Wald hinaufführt. Hier nach rechts auf einem Wanderweg zurück zum Ausgangspunkt. Ca. 1 Stunde.

Topos

Kletterführer Imst, Ötztal, Pitztal www.kletterfuehrer.net

Webinfo

www.bergsteigen.com

www.climbers-paradise.com

Bildgallerie

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