Aiguille d l’M Nord-Nord-Ost-Grat

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Die markanten Granit-Nadeln „Aiguilles de Chamonix“ reihen sich entlang eines über mehrere Kilometer langen Kamms hoch über dem vielbesuchten Bergsteiger-Mekka aneinander. Oft sind es nordseitige Anstiege, bestehend aus Felsgraten, Eiswänden oder Couloirs und führen auf berühmte Gipfel wie die Aiguille du Grepon, Blaitiére, Charmoz, Plan usw. weit über die 3000er Grenze hinaus. Die meisten Routen sind anspruchsvoll, sehr von den Verhältnissen abhängig und lediglich den erfahrenen alpinen Bergsteigern vorbehalten. Der Zugang ist allerdings denkbar einfach: man fährt von Chamonix mit der Aiguille di Midi-Seilbahn auf die Mittelstation, somit reduzieren sich die Zustiege je nach Ziel durchschnittlich auf 1 – 2 Stunden. Es ist jedoch ratsam, auf der etwas tiefer gelegenen “Plan de l’Aiguilles-Hütte” zu übernachten, um morgens möglichst früh an den jeweiligen Einstiegen zu sein. Viele Anstiege bewegen sich in hochalpinem Gelände und sollten auch wegen ihrer Länge nicht unterschätzt werden.

Eine etwas leichtere Alternative ist der bekannte „Papillon-Grat“ auf die Aiguille du Peigne, mit einem kurzen Zustieg von ca. 45. Minuten.  Die Route ist ein geeignetes Ziel, sich an die Granit-Kletterei von Chamonix ranzutasten. Am linkesten Ende der Aiguilles befindet sich ein weiterer relativ einfacher und schöner Klassiker der Gegend, der Nord-Nord-Ost-Grat auf die „Aiguille d l’M“, in eindrucksvollem alpinen Ambiente.  Der etwas längere Zustieg von gut 2 Stunden erlaubt Einblicke in zahlreiche Routen, die im Bereich der Aiguilles auf der nach Chamonix zugewandten Seite möglich sind.

Das Massiv sieht aus der Ferne betrachtet, namensgebend aus wie ein breitgezogenes „M“. Der Anstieg der hier beschriebenen Klettertour abseits des Rummels verläuft über einen relativ breiten Grat, auf eine für die Gegend bescheidene Gipfelhöhe von 2844 Metern. Der Fels ist gut, die Route logisch und trotz der moderaten Schwierigkeiten an manchen Stellen überraschend schwer. Die Offwidth-Risse sind recht knifflig und zudem schon etwas abgegriffen, dies alles bei einer tradionellen Absicherung. Die markantesten Stellen sind eine fotogene Riss-Verschneidung und ein origineller Durchschlupf, der sogenannte „Briefkasten“ unterhalb des Gipfels

Zustieg

Von Chamonix mit der Seilbahn hoch zur Mittelstation „Plan de l’Aiguille“. Von hier über teilweise markierte Wegspuren nach links, entlang der Nordseite der Aiguilles bis zu deren äußerstem Rand. Der Einstieg befindet sich links der Aiguille d l’M am unteren Ende eines kleinen Firncouloirs.

Routenverlauf

Die erste Seillänge bietet gleich einen etwas abgegriffenen Fingerriss, der mit einem kleinen Friend gut abgesichert werden kann. Die zweite Seillänge beginnt leicht, führt über einen kurzen, mit Normalhaken gut gesicherten Aufschwung, und endet auf einer grossen Terrasse.  Nun folgt die Schlüssel-Seillänge:  eine stumpfe und etwas glatte Riss-Verschneidung, die sich mit akrobatischer Verkeil-Technik bewältigen lässt.  Anschließend ein etwas zugänglicherer Riss, der sich mit einem 3er Friend absichern lässt. Zwei nochmals etwas leichtere Längen, u. a. ein Durschlupf, führen schließlich auf den Gipfel der Aiguille de l’M.

Abstieg

Der Abstieg gestaltet sich unkompliziert, mit zweimaligem Abseilen über die Südseite erreicht man den Col de Buche. Von hier führt ein guter Weg über einige Leitern auf den Glacier des Nantillons und über diesen zurück auf die Nordseite der Aiguille d l’M.

Schwierigkeit

Meist 3 – 5, in der Schlüssel-Seillänge 6-.

Distanz

Wandhöhe ca. 200 m, Kletterlänge ca. 300 m. Je nach Einhaltung der Standplätze 6 – 8 Seillängen

Absicherung

Die Route ist mit Schlingen und Normalhaken traditionell gesichert. Mit Friends kann optimiert werden.

Material

Doppelseil, 8 Exen, Schlingen, Friends, Abseilausrüstung. Steigeisen sind für den Abstieg über das Schneefeld nützlich.

Zeitbedarf

Zustieg ca. 2,5 Stunden
Kletterzeit ca. 2 – 3 Stunden
Abstieg ca. 1,5 Stunden
Rückweg zur Seilbahn ca. 1,5 Stunden

Stützpunkt

Refuge „Plan de l’Aiguilles“, wenige Minuten unter der Seilbahn-Mittelstation

Topo

Eine genaue deutschsprachige Beschreibung befindet sich im Auswahlführer „Die Gipfel des Mont Blanc“, BLV-Verlag

 

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