Eisklettern am Gaisalp-Fall

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Die Gegend um die Gaisalpe ist mittlerweile das meistbesuchte Eis- und Mixed-Kletterrevier im südlichen Oberallgäu. Während die Gaisalpfälle in guten Wintern mit einem dicken Eispanzer überzogen sind, bietet die nahegelegene Rubihorn-Nordwand mehrere Mixed-Routen mit einer Wandhöhe von bis zu 500 Metern. Die bequeme Erreichbarkeit über den Fahrweg zur Gaisalpe lockt vor allem an den Wochenenden zahlreiche Eiskletterer an.

Oberer Gaisalpfall

Der obere Sektor ist nicht ganz so hoch, dafür um so breiter gebildet. Hier gibt es einige schöne Eislinien, sowie schwere Mixed-Routen in einem überhängenden Amphit-Theater. Aufgrund des längeren Zustiegs von 2 Stunden und den gehobenen Schwierigkeitsgraden ist hier nur mit wenig Kletter-Betrieb zu rechnen.

Webinfo

www.walter-hoelzler.de

Unterer Gaisalpfall

Der Hauptsektor bietet in einer Schlucht einige Baseclimbs im Schwierigkeitsgrad M3 bis M6. Im vorderen Bereich befindet sich der meistbegangene Eispanzer mit einer Höhe von ca. 50 Metern und dem Schwierigkeitsgrad M3. Am oberen Ende wurde im felsigen Gelände ein Bohrhakenstand zum Abseilen und Toprope-Klettern eingerichtet. Die Linie „Krümelmonster“ eignet sich als ideale Zustiegsvariante in den oberen Eisbereich.

Über einen steilen Schneehang erreicht man den Beginn der Route „Solotrip“ . Mit einer Wandhöhe von ca. 125 Metern bzw. 3 Seillängen bieten sich hier mehrere Varianten im Schwierigkeitsgrad M3 bis M4 an. Am linken und rechten Rand des Wasserfalls befinden sich mehrere eingerichtete Abseilstellen.

Dieser Bereich kann auch von rechts über steile Schneehänge und leichte Eispassagen (M2) erreicht werden, ebenso der Bohrhakenstand vom „Krümelmonster“. Für Neulinge ist dies eine gute Möglichkeit das Seil von oben zum Toprope-Klettern einzuhängen.

Ausrüstung

Zum Abseilen ist ein 50-Meter-Seil dringend anzuraten. Je nach Sicherheitsbedürfnis sind bis zu 12 Eisschrauben mitzubringen. Evtl. Reepschnüre für Eis-Sanduhren, um Abseilstellen einzurichten.

Absicherung

Sämtliche Zwischensicherungen müssen mit Eisschrauben selbst eingerichtet werden. Gelegentlich trifft man auf hinterlasse Eis-Sanduhrschlingen. In den felsigen Bereichen sind gelegentlich fixe Haken bzw. Stände eingerichtet, die sich zum Abseilen eignen.

Ausgangspunkt

Reichenbach im Oberallgäu. Ein ausgewiesener Parkplatz befindet sich am oberen Ortsrand.

Zustieg

Vom Parkplatz dem Fahrweg Richtung Gaisalpe folgend. Nach ca. 45 Minuten erreicht man eine Gabelung, wo es nach links zur Gaisalpe geht. An dieser Stelle geht man nach rechts Richtung Nebelhorn, Rubihorn, Gaisalpsee bzw. Untere Richteralpe. Der Weg führt zunächst entlang eines Baches, etwas später über eine Brücke auf die linke Bachseite. Nun hält man sich stets nach rechts durch die Senke unterhalb der Rubihorn Nordwand. Immer taleinwärts weiter erreicht man leicht ansteigend die ersten Aufschwünge, wo der Weg nach links unweit zum ersten Wasserfall führt. Die gesamte Wegstrecke ab Fahrweg ist meist gut eingestapft. Vom Parkplatz ca. 1 bis 1,5 Stunden.

Literatur

www.panico.de

Bildgallerie

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2 Gedanken zu „Eisklettern am Gaisalp-Fall“

  1. Guten Morgen Pat und seine Leser,

    wir waren gestern fast komplett allein in der Schlucht zum wieder mal ins Eis kommen. Das Eis am großen zentralen Fall ist aktuell wirklich hervorragend, massiv, milchig, strukturiert, durchgängig, ein Traum! Zu schade, dass wir (bis gestern) nicht ordentlich auftrainiert sind. Eine einzige Seilschaft hat uns mittags abgelöst und unsere beiden Umlenker-Sanduhren dankbar für den Durchstieg benutzt und, glaub ich, auch hängen lassen.

    Ich wünsche allen weiteren Begehern viel Spaß in den nächsten Tagen (vielleicht sogar Wochen) in diesem Gebiet.

    Vergessant da Schlieta edda und kommand gsond mea hoim

    Gruß Basti aus Augsburg

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  2. Erik und ich waren heute am unteren und oberen Gaisalpfall eisklettern. Es war verhältnismäßig wenig los. Es ist Eis vorhanden aber nicht üppig…. Am Ende vom oberen Eisfall war stellenweise nicht wirklich viel Eis, es ist aber alles ganz gut kletterbar. Wir hatten einen schönen Tag über dem Hochnebel.
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    Antworten

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