Die Klettergebiete am Sustenpass sind sehr vielfältig, vom Kinderklettergarten bis zu den Extemtouren an den Wendenstöcken ist hier für jeden Anspruch etwas geboten. Im Sektor „Steingletscher“ ist der „Pfriendler“ neben den vielen Klettergärten das meistbesuchte Mehrseillängen-Gebiet in den mittleren Schwierigkeitsgraden. Seinen guten Ruf in Kletterkreisen haben diese Felspfeiler nicht umsonst: bester Fels und gute Erreichbarkeit gepaart mit einer vertretbaren Borhakendichte machen ihn zu den Schweizer Top-Zielen für Plaisirklettereien im 5. bis 7. Grad.
So haben die Erschließer über die Jahre ein recht dichtes Routennetz in die Wand gewoben, was allerdings auch zu einigen Verwirrungen führen kann. Die “Neue Südwand” ist einer der interessantesten Wege durch die Hauptwand. Sie verwöhnt mit bestens strukturiertem Fels und abwechslungsreichen Kletterstellen. Aus diesen Gründen stranden hier auch die meisten Seilschaften, sowie an der etwas leichteren benachbarten „Via Fritz“.
Der Einstieg befindet sich direkt rechts neben dem „Tröimli“ und führt in 4 Seillängen (homogen 5c+) zum Routenbuch. Tendenziell hält man sich immer rechts, fotogene Quergänge inclusive. Die letzte Seillänge wird durch einen kleinen Überhang gewürzt (frei 6b), über den man sich allerdings auch durch einen beherzten Griff in die Expresschlinge hinaufziehen kann (5c+). Vom Routenbuch kletterten wir direkt am Grat bleibend weiter Richtung Gipfel und seilten anschließend über den „Uswäg“ zweimal hinab zur einer grasigen Flanke, dem weiteren Fußabstieg zurück zu den Einstiegen.
Die meisten Routen am Pfriendler befinden sich vom oberen 5. bis zum unteren 7. Schwierigkeitsgrad. Die schwersten Stellen können auch A-Null geklettert werden.
Absicherung
Die Routen sind durchgehend mit Bohrhaken eingerichtet. Hin und wieder können auch mal Keile und Friends dazu gelegt werden.
Material
Doppelseil, 12 Exen, Abseilaustrüstung, evtl. Keile und Friends zur zusätzlichen Absicherung
Zustieg
Der Parkplatz befindet sich am Sustenpass überhalb des Hotels Steingletschers in der Nähe (östlich) einer Gallerie. Von hier führt ein Pfad in einer knappen Stunde hinauf zu den Einstiegen.
Vom Gipfel nach Norden in leichter Kletterei absteigen, anschließend wieder nach Süden über grasige Bänder zurück zu den Einstiegen. Alternativ kann vom Gipfel über diverse Routen abgseilt und anschließend zu Fuß abgestiegen werden.
Übernachtung
Das Hotel Steingletscher bietet Touristenlager an und ist ein idealer Stützpunkt für Bergsteiger und Kletterer. Alternativ kann auch auf den geräumigen Parkplätzen in der Nähe im Auto übernachtet werden. Dabei bietet die Sustenpasshöhe eine Übernachtungsmöglichkeit in alpinem Ambiente.
Topos
Schweiz-Plaisir Ost, Filidor Verlag
Kletterführer Steingletscher, Filidor Verlag