Es ist ein halbe Weltreise durch‘s Val d’Anniviers zum Lac Moiry hinauf, doch die lange Fahrt lohnt sich: Landschaftlich einmalig steht man nach einer gefühlten Ewigkeit zuletzt am Ende der Sackgasse. Der Blick wird frei zum mächtigen Moiry-Gletscher und am besten verbringt man hier gleich die erste Nacht, um die wunderbare Gegend zu genießen.
Am nächsten Morgen führt eine schöne Wanderung in einer guten Stunde zur Moiry-Hütte hinauf. Wie ein Adlerhorst steht sie da und der zerrissene Moiry-Gletscher ist zum Greifen nahe. Eine Viertelstunde weiter befinden wir uns unter den Felsabbrüchen der Aiguilles de la Lé. Wieder einmal war es Michel Piola, der hier 2010 einige schöne Linien eingebohrt und erstbegangen hat.
Der Fels ist wunderbar rau und griffig im typischen Walliser Gneis. Die längsten Routen sind bis zu 4 Seillängen lang, bieten meist moderate Schwierigkeiten und in Kürze steht man wieder unten am Einstieg. Insofern kann man auch mehrere Linien am gleichen Tag klettern. Unweit der Hütte befindet sich auch ein Klettergarten, der genügend Touren für einen weiteren Klettertag bietet.
Sind die Fingerkuppen dann durchgeklettert, bietet sich auch die einfache Besteigung des nicht weit entfernten „Pigne de la Lé“ berg-ruft.de an. Mit einer Höhe von 3396 Metern gilt er als Hausberg der Moiry-Hütte und die Aussicht auf die umliegenden Walliser Berge ist atemberaubend. Was ich damit sagen möchte: eine oder mehrere Übernachtungen auf der gut geführten Moiry-Hütte lassen sich fast nicht vermeiden …
Routenangebot
Plus c’est haut, plus c’est beau, 3 Seillängen, 5c (5b obligat.)
Variante, 4 Seillängen, 6a, (5a obligat.)
Moirygole bien, 4 Seillängen, 6a (5a obligat.)
Moirygole pas, 1 Seillänge, 6b (6a obligat.)
Ausstiegsvariante, 2 Seillängen, 6a (5a obligat.)
Buena ratafià social club, 4 Seillängen, 5c (5b obligat.)
Klettergarten, 30 Routen im Schwierigkeitsgrad 3a bis 6a
Topo
Absicherung
Sämtliche Routen sind perfekt mit Bohrhaken eingerichtet. An den Ständen befinden sich Ketten.
Ausrüstung
50-Meter-Einfachseil, 12 Exen, Abseilausrüstung, in manchen Routen können zusätzlich Keile und Friends gelegt werden.
Ausgangspunkt
Im Rhônetal nach Sierre Est, von dort hinauf in’s Val d’Anniviers. Man fährt nach Zinal, Grimnetz, weiter zum Lac de Moiry und Lac de Châteaupré hinauf. Dort befinden sich die letzten geräumigen Parkplätze im Tal.
Zustieg
Vom Parkplatz entlang der Beschilderung in einer guten Stunde zur Cabane de Moiry hinauf. Von dort nach links zu den bereits sichtbaren Felsen. Von der Hütte ca. 15 Minuten.
Abstieg
Abseilen über die Routen
Übernachtung
Cabane de Moiry cabane-moiry.ch
Topos
Kletterführer Schweiz Plaisir West, Band 2 www.kletterfuehrer.net
Webinfo
www.hikr.org
franziskafritschi.ch
www.filidor.ch
www.bergwelten.com
Bildgallerie