“Tauerngold” am Tauernkogel

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Nicht nur für das „Tauerngold“ lohnt sich der schweißtreibende Aufstieg von 2,5 Stunden. Auf halber Strecke gibt es da die Hackl-Hütte mit der weltbesten Buttermilch mit Preißelbeer-Marmelade. Täglich vom nahegelegenen Almbauern frisch geliefert und im Bierglas serviert. Und mit viel Glück hockt sich der Hüttenwirt noch dazu und erzählt etwas von den vielen Verbotsschildern im Salzburger Land oder gar vom legendären Albert Precht, der hier seinerzeit auch zugange war.

Doch zurück zum Tauerngold: Im Kletterführer mit der höchsten Auszeichnung „Top-Tour“ erwähnt, wurden wir tatsächlich nicht enttäuscht. Die ersten beiden Seillängen führen über elegante Platten zum Beginn einer steilen Pfeilerkante. Hier folgt traumhafte, steile Wandkletterei an Löchern und Schlitzen in wasserzerfressenem Fels. Eine moderate Genusslänge leitet dann zur Headwall, einem kompakten Plattenpanzer hinauf. In der dortigen Schlüsselpassage steht man ein paar Schritte auf einer abschüssigen Platte, die mit 7- utopisch hart bewertet ist. Danach lehnt sich die Kletterei immer mehr zurück, bis sich die Felszonen schließlich im karstigen Gelände verlieren. Zum eigentlichen Gipfel sind es dann nur noch wenige Minuten Fußmarsch, der Abstieg führt durch eine wunderschöne alpine Gegend …

Der Tauernkogel – ein kleines Alpines Sportkletter-Mekka mit 2,5 Stunden Zustieg für 6 Seillängen – das muss man sich schon genau überlegen. Doch dafür wird man mit bestem Fels, Kletterei vom Feinsten und einzigartigem Ambiente belohnt. Vielleicht wäre ein E-Bike zur Hackl-Hütte eine Alternative – somit reduziert sich der Zustieg um eine Stunde. Wegen der südseitigen Lage sind die Routen am Tauernkogel bereits früh im Jahr zu klettern. Und nicht selten werden sie mit einer Skitour kombiniert.

Schwierigkeit
Meist 5 bis 6. Mehrere Stellen 6+, maximal 7- (7- obligatorisch). Die Bewertung ist eher streng und im großen Vergleich kann jeweils ein halber Grad dazu gerechnet werden.

Absicherung
Die Route ist gut mit Bohrhaken ausgestattet. Der angegebene Schwierigkeitsgrad ist zwischen den Haken zwingend zu klettern.

Ausrüstung
Einfachseil, 12 Exen

Ausgangspunkt
Werfen im Tennengebirge. Man fährt mehrere Kilometer zum Parkplatz Wengerau hinauf.

Zustieg
Vom Parkplatz über den Wanderweg zur Dr.-Heinrich-Hackl-Hütte hinauf (1,5 Stunden). Hier folgt man dem Weg zur Tauernscharte. Nach ca. 1 Stunde verlässt man ihn nach rechts und gelangt über Geröll und Schrofen zu einem markanten grasigen Band hinauf. Dies ist die Südwestwand des Tauernkogels. Der Einstieg befindet sich bei einem steilen Wändchen mit den eingemeißelten Initialien TG und goldenem Bohrhaken.

Abstieg
Über einen ausgetretenen Pfad nach links zur Tauernscharte hinab. Danach über den Wanderweg nach links zurück zum Ausgangspunkt. Ca. 1 Stunde zur Hackl-Hütte bzw. 2 Stunden ins Tal.

Unterkunft
Dr. Heinrich Hackl Hütte hackelhuette.at

Literatur
Kletterführer „Salzburger Land“ Band 2 www.panico.de

Webinfo
www.bergsteigen.com
www.alpenvereinaktiv.com
www.tennengau-climbers.at
www.styria-alpin.at

Bildgallerie

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